Neues Leben auf dem Ententeich am Wieckenbusch

Die Nachbarn des Ententeichs am Wieckenbusch in Oberaden lieben dieses idyllische Fleckchen. Eine von ihnen ist  Anita Greinke, die sich über den Nachwuchs bei Familie Kanadagans und Ente freut. Sie hat uns diesen Text und diese schönen Fotos geschickt. Sie verbindet damit den Aufruf an alle Besucher des Ententeichs, dort keinen Müll liegen zu lassen.

Familie Kanadagans am Ententeich in Oberaden. Foto:  Anita Greinke
Familie Kanadagans am Ententeich in Oberaden. Foto: Anita Greinke

„Zwei Kanadagänse haben sich gesucht, gefunden und nun auch eine Familie gegründet. Fern ab von dem Wahltrubel um die Europa- und Kommunalwahl, herrscht eine vorsommerliche Idylle am Ententeich. Die Kanadagänse, die sich im März bereits verliebt umworben haben, sonnen sich mit ihren zwei Kleinen am Aussichtsplateau. Wenn man ganz ruhig bleibt, kann man diesem trauten Familienleben aus nächster Nähe beiwohnen. Die Mutter sorgt für die Sicherheit auf dem Teich, der Vater an Land. Und das alles, damit die zwei neuen Bewohner Bergkamens die Gegend erkunden können.

Enten-Familienausflug. Foto:  Anita Greinke
Enten-Familienausflug. Foto: Anita Greinke

Doch dies ist nicht die einzige Familie auf dem Ententeich, auch eine Entenfamilie hat tatkräftigen Nachwuchs bekommen und zieht seine Runden auf dem Wasser. 

Aufruf zur Sauberkeit

Damit solch ein wundervolles Leben in einer so schönen Natur mitten in Bergkamen aufrecht erhalten bleibt, sollten alle Besucher des Ententeichs daran denken, ihre Abfälle in den Abfalleimern, die zu genüge an den Schotterwegen vorhanden sind, zu entsorgen. Bald sind die kleinen Bergkamener schon so vertraut mit ihrer Umgebung und neugierig genug, um auch alleine den Rand des Teichs zu erforschen. Dabei ist es sehr riskant, wenn sie mit Glasscherben oder Plastik in Verbindung kommen. Jeder kann helfen, dass die Natur Bergkamens geschützt wird, indem er zwei Schritte weiter den Müll in den dafür vorgesehenen Behälter entsorgt.

Wir hoffen, dass sich die neu gegründeten Familien lange wohl fühlen und die Besucher am Ententeich an ihrem Leben teilhaben lassen.“




Bergkamen bleibt „rote Hochburg“: Schäfer und SPD bauen Vorsprung aus

Bergkamen bleibt die rote Hochburg in der Region. Mit einem Stimmenanteil von 69,1 Prozent  konnte Bürgermeister Roland Schäfer seinem exzellenten Wahlergebnis von 2009 noch eins draufsetzen (plus 3,8 Prozentpunkte). Die SPD legte um knapp 3 Prozentpunkte zu und erreichte 59,4 Prozent sowie 26 Sitze (plus 1) im neuen Stadtrat.

Wahlleiter Dr. Hans-Joachim Peters (r.) gratuliert dem alten und neuen Bergkamener Bürgermeister Roland Schäfer.
Wahlleiter Dr. Hans-Joachim Peters (r.) gratuliert dem alten und neuen Bergkamener Bürgermeister Roland Schäfer.

Angesichts dieser Übermacht konnte aufseiten der CDU allein Rosemarie Degenhard zuerst vor Freude weinen und danach nur lachen: Sie erreichte im kleinsten Stadtteil Heil 58, 3 Prozent und bleibt deshalb Ortsvorsteherin. Für alle anderen Christdemokraten bleibt die Erkenntnis, dass sie zurzeit nicht in der Lage ist, die Sozialdemokraten zu überflügeln und Bürgermeister Roland Schäfer schon gar nicht. Die Enttäuschung dürfte deshalb so groß sein, weil Stadtverbandsvorsitzender Marco Morten Pufke und CDU-Bürgermeisterkandidatin Martina Plath ihr Hauptwahlziel, zumindest eine Stichwahl zu erreichen, bei Weitem verfehlt. Mit 21,1 Prozent erreichte Martina Plath gerade ein Drittel von dem, was ihr Kontrahent Roland Schäfer am Wahlsonntag eingefahren hatte. Die CDU kam auf 24,2 Prozent, 1,3 Prozentpunkte weniger als vor fünf Jahre. Sie wird wie bisher mit 11 Sitzen im neuen Stadtrat sitzen.

FDP ist die große Verliererin

Für Roland Schäfer gab es von seinen Parteifreunden viel Applaus.
Für Roland Schäfer gab es von seinen Parteifreunden viel Applaus.

Große Verliererin der Kommunalwahl ist die FDP. Sie büßte etwas mehr als 2 Prozentpunkte ein. Sie verlor mit ihren mageren 2,8 Prozent nicht nur eins ihrer zwei Rastmandate ein, sondern auch den wichtigen Fraktionsstatus. Angelika Lohmann-Begander wird künftig allein die Interessen der Liberalen im Stadtparlament vertreten, dies unter erheblich schwereren Bedingungen als bisher.

Nicht viel hat sich bei Bündnis 90/Die Grünen durch den Urnengang am vergangenen Sonntag geändert. Mit 9,4 Prozent und vier Sitzern im Stadtrat fuhren die Grünen genau das gleiche Ergebnis ein wie 2009. Ihr Bürgermeisterkandidat Thomas Grziwotz verlor im Vergleich zur Wahl vor fünf Jahre 1,4 Prozentpunkten und erreichte 5,9 Prozent.

44 Prozent Wahlbeteiligung sind bedenklich

Hier war sicherlich der SPD-Kandidat zu übermächtig, die eine oder andere Stimme hatte er vielleicht auch an Werner Engelhardt von BergAUF verloren. Er kam bei seiner ersten Kandidatur auf 4 Prozent. BergAUF sammelte 4,2 Prozent der Stimmen ein. Das ist ein Plus von 0,6 Prozentpunkten. Damit bleibt es bei ihren zwei Ratsmandaten. Immerhin hat das Wahlbündnis die FDP als 4. Kraft im Bergkamener Stadtrat jetzt abgelöst.

Spätestens am Tag der Wahl beginnt die Zeit der Nachlese und Analysen. Alle fünf Parteien sollten dabei einen Punkt ganz oben auf die Tagesordnung setzen und sich genügend Zeit lassen, darüber nachzudenken. Mit 44 Prozent ist die Beteiligung an einer Kommunalwahl in Bergkamen auf einen historischen Tiefpunkt gerutscht. Dies etwa auf das schöne Wetter zu schieben oder auf die Europawahl, ist zu billig.

Alle weiteren Bergkamener Ergebnisse der Europawahl und auf Kreisebene sowie in den einzelnen Wahllokalen und Stimmbezirken gibt es hier.




Grafik Kommunalwahl in Bergkamen 2014




Grafik: Bürgermeisterwahl in Bergkamen




Grafik: Europawahl in Bergkamen




Nachfolgemeldung Unfall A 2: Schwerverletzte mit Rettungshubschrauber in Klinik gebracht

Drei Schwerverletzte forderte der Unfall um 13.57 Uhr auf der A 2 in Fahrtrichtung Hannover kurz vor der Ausfahrt Bönen. Zwei wurden mit Rettungshubschraubern in Krankenhäuser gebracht. Die Beifahrerin eines der beiden beteiligten Fahrzeuge brachte ein Rettungswagen in ein Krankenhaus.

Zwei Rettungshubschrauber waren bei dem Unfall auf der A 2 im Einsatz gewesen. Foto: Ulrich Bonke
Zwei Rettungshubschrauber waren bei dem Unfall auf der A 2 im Einsatz gewesen. Foto: Ulrich Bonke

Nach Mitteilung der Polizei fuhr ein 64-jähriger Mann aus Berlin fuhr mit seinem Pkw auf dem mittleren Fahrstreifen der BAB 2 in Richtung Hannover. Kurz vor der Anschlussstelle Bönen wollte er auf dem linken Fahrstreifen wechseln. Hierbei übersah er den von hinten herannahenden Pkw-Fahrer aus Hannover. Es kam zum Zusammenstoß beider Fahrzeuge.

Durch eine nicht offizielle Ausfahrt fuhren viele auf die Feldwege und schmalen Straßen von der Autobahn ab.
Durch eine nicht offizielle Ausfahrt fuhren viele auf die Feldwege und schmalen Straßen von der Autobahn ab. Foto: Ulrich Bonke)

Der 30-jährige Fahrer aus Hannover musste mit einem Rettungshubschrauber einem Krankenhaus zugeführt werden. Ebenso der Unfallverursacher. Die Beifahrerin des Fahrers aus Hannover wurde ebenfalls verletzt und musste einem Krankenhaus zugeführt werden. An den Fahrzeugen entstand Sachschaden in Höhe von ca. 25.000,– Euro.

Für die Dauer der Unfallaufnahme und Bergung der Fahrzeuge blieb die Richtungsfahrbahn Hannover bis 16 Uhr gesperrt. Es entstand eine Staulänge von ca. sechs Kilometer.

Für zwei Stunden war die Autobahn A 2 vom Kamener Kreuz bis Bönen in Fahrtrichtung Hannover gesperrt gewesen. Foto: Ulrich Bonke
Für zwei Stunden war die Autobahn A 2 vom Kamener Kreuz bis Bönen in Fahrtrichtung Hannover gesperrt gewesen. Foto: Ulrich Bonke




Schwer Unfall auf der A 2: kilometerlanger Stau!

Ein schwerer Verkehrsunfall auf der A 2 in Fahrtrichtung Hannover mit mehreren Verletzten führt aktuell zu einem Stau von fünf Kilometern länge zwischen dem Kamener Kreuz und der Anschlussstelle Bönen.

Der Unfall ereignete sich kurz vor 14 Uhr zwischen dem Rastplatz Kollberg und der Ausfahrt Bönen. Zur Versorgung der Verletzten waren zwei Rettungshubschrauber im Einsatz.

Viele Autofahrer im Stau nutzten eine für sie nicht zugelassener Ausfahrt in Höhe von Kamen-Rottum, um von der Autobahn herunterzukommen. Dabei wurden sie auf die schmalen Straßen in den Feldern an der Stadtgrenze von Kamen zu Bönen geleitet. Offensichtlich hat dies eine Reihe von Navigationsgeräten überfordert, die sie zu der Behelfszufahrt wieder zurückleiteten. Erheblich gestört wurden durch diesen Umleitungsverkehr von der Autobahn die vielen Radfahrer, die bei herrlichem frühsommerlichen Wetter auf diesen schmalen Straßen Unterwegs waren.




Welle der Hilfsbereitschaft für Flutopfer in Bosnien

„Mit so viel Unterstützung hätten wir nicht gerechnet“, sagt Maida Hodzic. Gerührt beobachtet sie, wie immer mehr Autos an der Maibrücke halten und säckeweise Spenden ausladen. Eine ganze Heerschar von Helfern belädt den 7,5-Tonner, der vor ihrem Friseursalon bereit steht. Am kommenden Wochenende geht sein Inhalt auf die Reise nach Bosnien. Als Hilfe für die Opfer der gigantischen Flutkatastrophe.

Viele Helfer packten am Samstag kräftig mit an.
Viele Helfer packten am Samstag kräftig mit an.

„Wir sind selbst 1992 als Flüchtlinge im Bürgerkrieg hierher nach Deutschland gekommen und haben Hilfe bekommen“, meint Maida Hodzic. „Deshalb fühlen wir uns jetzt verpflichtet, den Menschen zu helfen, die in unserer Heimat Not leiden.“ 70 Prozent des Landes seien unter Wasser. Unzählige Menschen haben ihr Leben, das Dach über dem Kopf, ihre Existenz verloren. „Es ist wirklich schlimm, was dort passiert“, betont Maida Hodzic. Sie kann nicht einfach nur zusehen – genau wie Lana Schnack und Adis Bakalic, die gemeinsam mit ihr ganz spontan binnen weniger Tage diese Hilfsaktion auf die Beine gestellt haben.

Hilfen für die ganz lebensnotwendigen Dinge

"H" für Humanitäre Hilfe: Viele Spenden müssen so beschriftet werden.
„H“ für Humanitäre Hilfe: Viele Spenden müssen so beschriftet werden.

Freunde aus Hamm hatten die Idee, den Flutopfern in Bosnien wenigstens Hilfe für die ganz lebensnotwendigen Dinge zu leisten. Sie sprachen den Hammer Bürgermeister an, der wiederum eine Halle für das Sammeln der Spenden und den Kontakt zum Roten Kreuz organisierte. Die Freunde fragten die drei Kamener, ob sie nicht mithelfen wollen. So wurde über Nacht eine eigene Sammelaktion aus dem Boden gestampft, die alle Beteiligten sprachlos macht. „Es ist unglaublich, wie viele Menschen helfen wollen“, sagt Maida Hodzic. „Zuhause sind die Garage und der Gartenschuppen bereits randvoll!“ Wenn die Spendenfreude anhält, können sogar zwei Lkw mit Hilfsgütern gefüllt werden. Die Fahrzeuge hat der Arbeitgeber von Maida Hodzics Bruder zur Verfügung gestellt.

Rotes Kreuz bringt Spenden ins Katastrophengebiet

Immer neue Spenden wurden in den Lkw geladen.
Immer neue Spenden wurden in den Lkw geladen.

Kleidung, Hygieneartikel, alle erdenklichen haltbaren Lebensmittel, Babynahrung, Windeln, Tierfutter: „Es ist toll, was die Leute alles hierher bringen – das wird vielen Menschen helfen“, sind die Organisatoren der Hilfsaktion begeistert. Alle Kisten, Pakete, Säcke und Kartons werden mit einem großen „H“ gekennzeichnet, das für humanitäre Hilfe steht – damit die Hilfe auch dort ankommt, wo sie gebraucht wird. Am kommenden Wochenende rollen Lastwagen aus Bosnien nach Hamm ins zentrale Lager, laden die Spenden ein und bringen sie über das Rote Kreuz in die Flutregion. Dann werden auch Handschuhe und Mundschutz eingebackt, weil inzwischen Epedemien drohen. Außerdem hat ein Hammer Geschäft den Helfern einen Spezialpreis für den Kauf von Gummistiefeln gemacht. Auch die sind jetzt lebenswichtig.

„Viele Menschen wollen auch Geld spenden – das verwenden wir, um Spenden zu kaufen. Wir belegen alle Käufe mit Quittungen“, schildert Maida Hodzic. Deutsche, Türkische Mitbürger, Bosnier: „Alle wollen helfen – das ist sehr beeindruckend“, ist das Helfertrio sprachlos. „Diese Hilfe ist auch deswegen so wichtig, weil viele Menschen in Bosnien jetzt an die Situation im Krieg erinnert werden. Viele haben damals alles verloren und jetzt erneut – das schafft auch große psychische Probleme“, weiß Maida Hodzic. Dafür hat sie selbst zusammen mit ihrer Tochter an den Türen der Nachbarn, Freunde und Bekannten geschellt, um die Aktion anzustoßen. Über Mundpropaganda ist daraus jetzt eine echte Erfolgsgeschichte geworden.

Das engagierte Helferteam.
Das engagierte Helferteam.




Freiluft-Gottesdienst zu Himmelfahrt auf Haus Reck

Die Friedenskirchengemeinde lädt am Himmelfahrtstag, 29. Mai, um 10 Uhr Uhr zum Freiluft-Gottesdienst auf Haus Reck ein. Natürlich spielt der Posaunenchor. Der Himmelfahrtstag wird von vielen als Brückentag genutzt – so weit weg von dem, was Himmelfahrt ausmacht, ist das erstaunlicherweise gar nicht. Pfarrer Frank Hielscher wird das in seiner Ansprache ein wenig näher ausführen.




Friedenskirchengemeinde gedenkt 80 Jahre Barmer Theologische Erklärung

Mit einer Andacht am Himmelfahrtstag ab 11 Uhr in der Auferstehungskirche gedenkt die Friedenskirchengemeinde dem 80. Jahrestag der Verabschiedung der Barmer Theologische Erklärung, ein Dokument des Widerstands gegen die wachsende Einflussnahme der Nationalsozialisten auf die ev. Kirche.

Diesen Widerstand gab es auch hier vor Ort. Das spiegelt in gewisser Weise die Chronik des Kirchspiels Methler wider, zu der damals auch die ev. Christen gehörten, die in den Gemeinden Weddinghofen und Oberaden lebten. Es gab in den ersten Jahren des NS-Herrschaft heftige Auseinandersetzung bis in das Presbyterium in Methler zwischen Angehörigen der „Bekennenden Kirche“ und den „Deutschen Christen“, die das Hitler-Regime unterstützen. In Holzwickede wurden diese Auseinandersetzungen sogar handgreiflich im Gotteshaus geführt.

Ende Mai 1934 versammelten sich 137 Männer und eine Frau sich aus 25 Landes- und Provinzialkirchen in der reformierten Gemeinde Gemarke (heute Wuppertal-Barmen). Sie verabschiedeten am Ende der dreitägigen Tagung die sog. Barmer Theologische Erklärung, die noch heute in der evangelischen Kirche von Westfalen als eine „schriftgemäße, für den Dienst der Kirche verbindliche Bezeugung des Evangeliums“ gilt und wird als solche „in allen Gemeinden…bejaht“ wird. „Die Erklärung war eine Antwort auf den Versuch die nationalsozialistische Ideologie über die sogenannten Deutschen Christen auch in die evangelische Kirche hineinzutragen“, heißt es von der Friedenskirchengemeinde.

So wollte diese „christliche Strömung“ das Alte Testament aus der Bibel verbannen, ebenso auch alles sogenannte Undeutschen in Gottesdienst und Bekenntnis. Alle jüdische Traditionen sollten getilgt werden, man verlangte ein artgemäßes Christentum mit einer heldschen Jesus Gestalt. Eine völkische Kirche sollte eingebunden werden in den Totalitätsanspruch des nationalsozialistischen Staates. Am 29. Mai jährt sich zum 80. Mal das Zusammentreten der Bekenntnissynode in Barmen.

In der Andacht in der Auferstehungskirche will die Friedenskirchengemeinde am Tag Christi Himmelfahrt daran erinnern. Anschließend trifft sich der Ev. Männerverein Weddinghofen zu seinem traditionellen Himmelfahrtstreffen.




Ausstellung „Wider Napoleon!“ auf Schloss Cappenberg

Kaiser Napoleon im Krönungsornat, Gemälde von Fran?ois Gérard, 1810, Salenstein, Napoleonmuseum Thurgau (Schweiz)
Kaiser Napoleon im Krönungsornat, Gemälde von Fran?ois Gérard, 1810, Salenstein, Napoleonmuseum Thurgau (Schweiz)

Mit der kulturhistorischen Ausstellung „Wider Napoleon!“ präsentiert der Kreis Unna vom 29. Mai bis 21. September auf Schloss Cappenberg Exponate aus der napoleonischen Zeit.

Die Herrschaft Napoleon Bonapartes und die Befreiungskriege (1813-1815) spielten für Deutschland eine große Rolle. Die Gesetze Napoleons standen für die Ideen der Französischen Revolution. Sie versprachen Freiheit und Gleichheit für alle, die Trennung von Staat und Kirche sowie die Gewerbefreiheit.

Die Person des Freiherrn vom und zum Stein ist mit dem Standort Schloss Cappenberg eng verbunden, wählte er den Ort doch als Alterssitz. Nach der vernichtenden Niederlage Preußens gegen Napoleon (1806) setzte sich Stein für grundlegende Reformen ein. Als leitender Minister (1807/1808) begann er ein Reformwerk, das den „Untertan“ zum „Staatsbürger“ machte und an öffentlichen Angelegenheiten beteiligte. Nach seiner Entlassung 1808 setzten sein Nachfolger Hardenberg und die Generäle um Gneisenau und Scharnhorst Steins Werk fort.

80 Leihgeber aus dem In- und Ausland stellen Exponate für die Schau zur Verfügung, die in einer Kooperation mit den Museen der Stadt Lüdenscheid realisiert wird. Eine spektakuläre Anknüpfung zum westfälischen Raum bildet eine Nachbildung der Quadriga vom Brandenburger Tor. Es handelt sich dabei um die Bühnenausstattung des Weltrekord-Auftritts von Mario Barth im Berliner Olympiastadion.

Napoleon hatte die Quadriga nach Paris bringen lassen, um die Preußen zu demütigen und sein geplantes gesamteuropäisches Museum damit zu bereichern. Nach dem Sieg über Napoleon und der Eroberung von Paris 1814 transportierten die Preußen die Quadriga in einem großen Triumphzug zurück nach Berlin. Die Route führte auch durch Städte unserer Region wie z. B. Kamen, Unna, Hamm und Soest.