Podiumsdiskussion ohne Schwung

Wenn Politiker verschiedener Parteien aufeinandertreffen und sich auch noch im Wahlkampf befinden, dann kann es schon einmal etwas ruppiger zugehen. Doch auf der Podiumsdiskussion, zu der die Arbeiterwohlfahrt (Awo) die Kandidaten auf den Posten des Landrats und Vertreter anderer Parteien eingeladen hatte, ging es vergleichsweise gesittet vonstatten.

Sechs Parteien haben ihre Kandidaten und Anwärter auf Kreistagsposten zu der Diskussion entsendet, darunter auch Michael Makiolla (SPD), der seit 2004 als Landrat tätig ist – Frauen waren nicht darunter. Am Dienstag Abend stellten sie sich im Awo-Gebäude in Kamen-Süd den Fragen des Radio-Moderators Sebastian Pasutti. In erster Linie ging es in diesem Umfeld natürlich um soziale Themen. Armut, Familie, Arbeit waren Kernpunkte der Debatte.

Dabei konnte keiner der Kandidaten verhehlen, dass es um den Kreis Unna nicht gerade zum Besten steht: Fast jedes zehnte Kind verlässt die Schule ohne Abschluss, die Quote der erwerbstätigen Frauen ist im Vergleich zu anderen Regionen gering und das Armutsrisiko liegt über dem NRW-Durchschnitt. Einig waren die Sechs sich aber auch darin, dass es in allen Bereichen durchaus Fortschritte gegeben habe.

Podiumsdiskussion bei der Awo Kamen. Foto: Jonas Milk
Um die Kernthemen Armut, Familie und Arbeit ging es bei der Diskussion der Awo in Kamen. Foto: Jonas Milk

Vor allem in der Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung des Kreises wurden dann doch Unterschiede erkennbar. So forderte Gerhard Meyer, Kandidat der CDU, der Strukturwandel – der die ganze Region seit Jahrzehnten beschäftigt – müsse endlich abgeschlossen werden. Dabei sei es aber ein Fehler gewesen, bisher vor allem auf die Logistikbranche zu setzen. Mit Hinblick auf die Ansiedlung von Amazon und Co. sagte er: „Entscheidend muss sein, welche Arbeitsplätze geschaffen werden und nicht, wie viel Fläche in den Industriegebieten verkauft wird!“

Landrat Makiolla sieht Fortschritte

Auch Jochen Nadolski-Voigt von den Grünen äußerte Kritik an der bisherigen Wirtschaftsförderung des Kreises. Man müsse vor allem kleine und mittlere Betriebe darin unterstützen, sich familienfreundlicher aufzustellen, so der Bergkamener.

Beide Kritikpunkte wies Michael Makiolla zurück. Im Gegensatz zu anderen Kreisen in der ehemaligen Kohle-Metropole Ruhr sei der Kreis Unna mit vielen Arbeitsplätzen in der Industrie weit davon entfernt, ein reiner Dienstleistungsstandort zu werden. Tatsächlich würden die Logistik-Unternehmen nur die viertgrößte Arbeitgebergruppe stellen. Und im Bereich der Familienfreundlichkeit werde bereits viel getan.

FDP und Piraten nicht dabei

Interessant wurde es auch, als Werner Sell, Fraktionschef der Partei Die Linke im Kreistag, über die Unterstützung für Alleinerziehende sprach. In diesem Zusammenhang forderte er die Überprüfung von KiTa-Öffnungszeiten. Ein Thema, mit dem die politischen Gegner von der FPD in Werne erst vor kurzem den Groll der Tagesstätten-Träger auf sich gezogen haben.

Die FPD übrigens war bei der Awo nicht mit einem eigenen Sprecher oder gar Landrats-Kandidaten vertreten. Und auch die Piraten-Partei begab sich nicht in den Schlagabtausch mit Makiolla und seinen Kontrahenten.

Ähnlich regungslos wie der amtierende Landrat, der bei Wortbeiträgen seiner Herausforderer regelmäßig ins Leere starrte, blieben bei der Diskussion meist auch die Zuhörer. Nur wenige Beiträge kamen aus den Reihen der Angereisten, was aber auch daran gelegen haben mag, dass es vor allem Mitglieder der verschiedenen Parteien waren, die zur Unterstützung ihrer Kandidaten den Weg zur Awo gefunden haben.




Entenfamilie sorgte für eine Straßensperrung

Eine Entenfamilie verursachte am Montag in Herringen eine kurzfristige Sperrung der Fangstraße durch die Polizei.

Die Beamten hatten gegen 11 Uhr gerade ihr Lasergerät aufgebaut, um Temposünder zu kontrollieren. Plötzlich wollte eine Entenmutter mit elf Küken die Fahrbahn überqueren. Hauptkommissar Schiewe reagierte sofort und hielt den Verkehr aus beiden Richtungen an. Die gefiederte Truppe kam so sicher und vollzählig über Straße. Anschließend verschwand sie in den Grünanlagen des Deutzholzes.

Diese Entenfamilie sorgte für eine Straßensperrung.
Diese Entenfamilie sorgte für eine Straßensperrung.

Ob das laute Geschnatter und Gepiepse dabei ein Dankeschön bedeutete, konnten die Polizisten nicht abschließend beurteilen.




Einbruch in Büro einer Fahrschule

In der Nacht zu Mittwoch hebelten unbekannte Täter ein Kellerfenster am Springweg auf. So gelangten sie in die Schulungsräume einer Fahrschule. Auch das angrenzende Büro wurde durchsucht. Die Täter brachen einen Schrank auf und entwendeten daraus eine Geldkassette. Wer hat etwas bemerkt? Hinweise bitte an die Polizei in Bergkamen unter der Rufnummer 02307 921 7320 oder 921 0.




Verkaufsoffener Sonntag: Wer macht alles mit?

Am kommenden Sonntag ist es wieder soweit. Mit dem ersten verkaufsoffenen Sonntag des Jahres 2014 öffnen wieder zahlreiche Bergkamener Einzelhandelsbetriebe ihre Geschäfte.

Ein Besuch der Bergkamener Einzelhandelsgeschäfte lohnt sich an diesem Sonntag in zweifacher Hinsicht, da auf dem Stadtmarkt gleichzeitig die 8. Bergkamener Blumenbörse stattfinden wird. „Die Erfahrung zeigt, dass die Geschäfte von solch überregional bedeutsamen Veranstaltungen immer auch besonders profitieren“, ist sich Bürgermeister Roland Schäfer sicher, dass der nächste verkaufsoffene Sonntag für die meisten Einzelhändler ein Erfolg werden wird.

Selbst gebackener Kuchen und Sekt

Im Innenstadtbereich haben neben dem alteingesessenen Kaufhaus Schnückel auch noch das Traditionsunternehmen Modehaus Kroes und Apollo Optik seine Türen geöffnet. Während bei Schnückel die Kundschaft selbst gebackener Kuchen und Sekt erwartet, bietet Apollo Optik seinen Kunden besondere Angebote zu Gleitsichtbrillen an. Darüber hinaus wird auf alle übrigen Brillenangebote ein Rabatt von 20 % eingeräumt. Die Einnahmen aus dem Kuchenverkauf bei Schnückel werden einem guten Zweck zugeführt.

Einkaufen auf dem Nordberg

Im Bereich der Parkstraße/Zweihausen haben u.a. die Drogerie Rossmann, kik, Schuh Okay, NKD, Takko und Tedi geöffnet. „Die Besucher der Blumenbörse haben so wieder die Möglichkeit an diesem Sonntag in den Geschäften rund um den Nordberg zusätzlich ihre Einkäufe zu tätigen“, ist sich Wirtschaftsförderungsdezernent Manfred Turk sicher, dass sich ein Besuch der Bergkamener Innenstadt am Sonntag lohnen wird.

Angebote im gesamten Stadtgebiet

Aber auch außerhalb der Innenstadt gibt es wieder verschiedene Einzelhändler, die die Gelegenheit des verkaufsoffenen Sonntags nutzen, um ihren Kunden einen sonntäglichen Familieneinkauf zu ermöglichen. So haben in Rünthe neben dem Elektronikfachmarkt Berlet auch der POCO-Einrichtungsmarkt und das Reitsportfachgeschäft Hottemax in der Gewerbestraße von 13 bis 18.00 Uhr am Sonntag geöffnet. Während das Fachgeschäft für Reitsportartikel mit Rabatten von bis zu 15 % lockt, bietet der Möbeldiscounter an der Industriestraße Rabatte von 20 % auf das gesamte Warensortiment.

In Overberge werden neben dem Gartencenter Röttger auch der Marken-Textil-Discounter Crash Moden an der Werner Straße geöffnet haben. Im Gartencenter wird es dabei neben Kinderaktionen und Grillwürstchen auch besondere Rabatte auf ausgewählte Produkte geben. Der Marken-Textil-Discounter lockt seine Kundschaft mit einem Rabatt von 20 % auf alle Waren.

Stadt mit Resonanz der Händler zufrieden

Insgesamt zeigt sich Bürgermeister Roland Schäfer sehr zufrieden mit der Resonanz der Bergkamener Einzelhändler. „Wenn nun auch noch der Wettergott ein wenig mitspielt, wird der erste verkaufsoffene Sonntag des Jahres in Verbindung mit der 8. Bergkamener Blumenbörse sicherlich ein großer Erfolg für alle Beteiligten“, ist sich Schäfer sicher.




8. Blumenbörse: Hoffen auf gutes Wetter

Das Bergkamener Stadtmarketing hofft auf gutes Wetter. Denn am kommenden Sonntag steigt auf dem Stadtmarkt die 8. Bergkamener Blumenbörse.

Die seit dem Jahr 2007 erfolgreich durchgeführte Veranstaltung lockt wieder mit einem großen Angebot an Blumen, Gartenzubehör, Dekorationsartikeln und vielem mehr. Auf dem gut 6.500 qm großen Marktplatz werden knapp fünfzig Aussteller und Gewerbetreibende sowie Vereine und Organisationen aus Bergkamen und der näheren Umgebung ihren Betrieb präsentieren und Informationen zu den Themen Blumen, Pflanzen und Garten geben.

Neu! Großes Spargelangebot

Flyer_BluBö2014_EWErstmals haben die BesucherInnen die Möglichkeit, stechfrischen Spargel genießen zu können. Auf dem Markt wird ein örtliches Lebensmittelunternehmen frischen Spargel mit leckeren Beilagen zubereiten. Wer den Spargel nicht vor Ort konsumieren möchte, kann diesen selbstverständlich auch für eigene Küchenkreationen käuflich erwerben. Zu den Spargelgerichten werden darüber hinaus verschiedene Weine serviert.

Buntes Bühnen- und Rahmenprogramm

Juicy Tones
Juicy Tones

Neben dem umfangreichen gastronomischen Angebot erwartet die BesucherInnen auch wieder ein buntes Bühnenprogramm. Unterschiedliche Gruppierungen, darunter u.a. Schreberjugend und Sweet Devils, werden neben der BigBand der Bergkamener Musikschule für einen unterhaltsamen Nachmittag sorgen. Als Haupt-Act kommt die Acoustic-Formation „JUICY TONES „ mit fruchtigen Klängen aus Dortmund. In den Umbauphasen werden diverse Fachvorträge von den einzelnen Ausstellern gehalten. Durch das Gesamt-Programm führt die vom Hafenfest bekannte Moderatorin Helene Pawlitzki.

Viele Kinderaktionen

Und auch die Kinder werden nicht zu kurz kommen – BungeeTrampolin, Hüpfburg, Nicole´s Kinderparty und Aktionen der Jugendkunstschule werden die jüngere Generation begeistern.

Trio Gartenzwerge

Gartenzwerge_1Für einen heiteren Nachmittag wird ebenso das Trio Gartenzwerge sorgen. Getreu nach dem Motto „Rettet die Gartenzwerge“ werben die drei bunten Figuren für Ihre Gattung. Sie beraten und helfen die Einkäufe zu transportieren. Mit ihrem erfrischenden Humor werden die „lebendigen Zwerge“ sicherlich den Tag verschönern.

Stadtmarketingleiter Karsten Quabeck rechnet bei hoffentlich guten Witterungsverhältnissen mit bis zu 5.000 BesucherInnen.  Parallel zur Veranstaltung findet in der Stadt ein verkaufsoffener Sonntag im Zeitraum von 13.00 – 18.00 Uhr statt.




Südlicher Teil der Oberen Erlentiefenstraße wird gesperrt.

Der südliche Teil der Oberen Erlentiefenstraße in Overberge wird von Mitte Mai bis Anfang Juni für den Durchgangsverkehr gesperrt.

Ab Montag, 5. Mai, werden in der Oberen Erlentiefenstraße die Gehwege im Bereich zwischen Werner Straße und Kamer Heide erneuert. Im Zuge dessen ist es notwendig, diesen Straßenabschnitt ab dem 12. Mai bis zum voraussichtlichen Ende der Bauarbeiten am 6. Juni für den Durchgangsverkehr zu sperren. Für die Anlieger bleibt die Zufahrt zu den Grundstücken frei.

Umleitungsstrecken werden eingerichtet und führen über die Werner Straße, Industriestraße, die nördliche Obere Erlentiefenstraße und die Kamer Heide.

Die Stadtverwaltung Bergkamen bittet die Verkehrsteilnehmer um Verständnis und den vom Umbau betroffenen Abschnitt der Oberen Erlentiefenstraße im Zeitraum 12. Mai bis 06. Juni 2014 möglichst nicht zu befahren.




16-jährige Unnaerin vermisst

Seit Mittwochmorgen, 30. April,  ist eine 16-jährige Schülerin aus ihrem Elternhaus in Unna nicht mehr gesehen worden. Gegen 7.30 Uhr hat sie das Haus verlassen, ist aber nicht an ihrer Schule angekommen. Melina hat einen Abschiedsbrief hinterlassen, der Hinweise auf einen möglichen Suizid enthält. Sie ist etwa 165 cm groß und schlank, hat schwarzes, bis über die Schultern reichendes Haar und trägt einen Tunnelohrring am linken Ohr. Beim Verlassen des Elternhauses war sie mit einer blauen Jeanshose, einer weinroten Sweatshirtjacke, einer schwarzen Regenjacke und schwarzen Leinenschuhe bekleidet. Wer hat die 16-jährige Melina gesehen? Hinweise bitte an die Polizei in Unna unter der Rufnummer 02303 921 3120 oder 921 0.




Nur noch ein Unfallschwerpunkt in Bergkamen: der Hallenbad-Kreisel

Auf Bergkamener Stadtgebiet gibt es nach Feststellung der Unfallkommission des Kreises Unna nur noch eine Stelle, an der es besonders häufig kracht: Es ist der Kreisverkehr am Hallenbad mit der Landwehrstraße, Präsidentenstraße und der Heinrichstraße.

Im vergangenen Jahr machten die Verkehrsexperten von Polizei, Straßenverkehrs- und Straßenbaubehörden noch vier Unfallschwerpunkte in Bergkamen aus. Dazu gehörten die Kreisverkehre an der Friedenskirche und am Hagebaumarkt sowie die Kreuzung Werner Straße/Hafenweg/Rünther Straße in Rünthe. Der vierte Unfallschwerpunkt, die Kreuzung Landwehrstraße“Auf der Alm/Geschwister-Scholl-Straße, ist offensichtlich durch die noch anhaltenden Straßenbauarbeiten auf der Landwehrstraße „entschärft“ worden. Die Unfallhäufungsstelle ist demnach neu hinzugekommen.

Weniger Unfallschwerpunkte auch im Kreisgebiet

Erfreulich ist, dass nicht nur inj Bergkamen die Zahl der Unfallhäungsstellen zurückgegangen ist, sondern auch im Kreis Unna von 35 in 2013 auf 24 in 2014. „Mit den ortsbezogenen Auswertungen von Verkehrsunfällen sollen die Stellen möglichst früh erkannt und Zusammenhänge zwischen dem Unfallhergang, der Verkehrssituation und den baulichen Gegebenheiten ermittelt werden“, erläutert Harald Meibert, beim Kreis für die Verkehrssicherung zuständig, stellvertretend für die Unfallkommission.

Diese seit vielen Jahren durchgeführte Analyse und daraus resultierende Maßnahmen zeigen offenbar Wirkung: Die Zahl schwerer Unfälle, an denen schwache Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger und Radfahrer beteiligt waren, ging zurück. Diese positive Entwicklung führt Meibert auch auf das flächendeckende Konzept der mobilen und stationären Geschwindigkeitskontrollen im Kreisgebiet zurück.

Unfälle mit Radlern und Fußgängern rückläufig

Doch längst nicht alle Stellen konnten entschärft werden. Neben neuen Unfallpunkten musste sich die Unfallkommission mit Stellen beschäftigen, die bereits aus den Vorjahren bekannt sind und im Rahmen einer Drei-Jahresbetrachtung kontinuierlich im Blick behalten werden.

Die Ergebnisse der Unfalluntersuchung vor Ort sind die Grundlage für Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit und Verhinderung von Unfällen. Die Handlungspalette reicht von Änderungen bei der Verkehrsregelung und Lenkung durch die Straßenverkehrsbehörden über die Verkehrsüberwachung (Kreispolizeibehörde und Straßenverkehrsbehörden) bis hin zur Verkehrssicherheitsberatung (Kreispolizeibehörde) und baulichen Maßnahmen (Baubehörden).




Aldi will umziehen: Jetzt reden die Bürger mit

Der Aldi am Roggenkamp in Bergkamen-Mitte will einige hundert Meter weiter zur Ecke Landwehrstraße/Geschwister-Scholl-Straße umziehen. Jetzt reden die Bürgerinnen und Bürger mit.

Gelegenheit dazu haben insbesondere die künftigen Nachbarn des Diskountmarkts am kommenden Montag, 5. Mai, ab 18 Uhr Treffpunkt an der Lessingstraße. Hier lädt der Technische Beigeordnete Dr. Hans-Joachim Peters zu einer Bürgerversammlung ein.

Bisheriger Aldi-Standort
Bisheriger Aldi-Standort am Roggenkamp

Im Rahmen der Bürgerversammlung werden die allgemeinen Ziele und Zwecke der Planung und die voraussichtlichen Auswirkungen der Planung frühzeitig vorgestellt. Der Öffentlichkeit wird Gelegenheit zur Äußerung und Erörterung gegeben.

Ziel des Bebauungsplans ist es, die planungsrechtliche Grundlage für die Verlagerung des Lebensmittel-Discounters aus dem Bereich „Am Roggenkamp“ zu schaffen und damit eine nachhaltige Stärkung des Zentralen Versorgungsbereiches herbeizuführen.

Ergänzend können die Planunterlagen bereits im Internet unter www.bergkamen.de/bauleitplanung.html eingesehen werden.




„JederBus“: Mobil sein ohne fremde Hilfe

Wenn Silvia Goerdes Bus fährt, dann helfen ihr die kleinen Hinweisschilder und Anzeigetafeln auf dem Weg zu ihrem Ziel nicht wirklich weiter. Denn Goerdes ist weitestgehend blind, erkennt nur wenige Umrisse und starke farbliche Kontraste. Trotzdem wollen sie und ihr Mann mobil sein und sich im Kreisgebiet bewegen, „wenn möglich ohne Unterstützung von anderen“, wie Michael Goerdes – ebenfalls sehbehindert – sagt.

Damit dies für Menschen mit Behinderungen so einfach wie möglich funktioniert, hat die VKU vor einiger Zeit das Projekt „JederBus“ gestartet. Gemeinsam mit Selbsthilfegruppen, Förderschulen und Behindertenbeiräten soll das Busfahren so gestaltet werden, dass jedermann die Chance hat, wie das Ehepaar Goerdes aus Lünen selbstbestimmt von A nach B zu kommen.

Gelbe Signalstreifen an Bustüren

Die Maßnahmen, die bisher erarbeitet und am Dienstag Nachmittag am Kamener Rathaus vorgestellt wurden, sind vielseitig. So sollen Bustüren mit gelben Signalstreifen besser kenntlich gemacht werden. Auch die Lautstärke der Ansagen in den Bussen wurde vereinheitlicht und an die verschiedenen Bedürfnisse angepasst. „Vorher waren die oft einfach nicht zu verstehen, gerade wenn es drinnen laut war“, erzählt Silvia Goerdes. Das klappe inzwischen sehr viel besser, berichtet sie.

Es muss noch viel passieren. (Landrat Michael Makiolla)

Das Geld für die Maßnahmen kommt vom Kreis Unna. Michael Makiolla war bei der Vorstellung der bisherigen Maßnahmen deswegen auch gleich aus zweierlei Gründen anwesend: Als Landrat und als Aufsichtsratsvorsitzender der VKU. Auch er betonte die Notwendigkeit des Projekts: Barrierefreiheit müsse dabei wortwörtlich und im übertragenen Sinne erreicht werden, so Makiolla.

Vorstellung des Projekts "JederBus". Foto: Jonas Milk
Bessere Mobilität für Menschen mit Behinderungen: Die VKU und der Kreis Unna stellten heute die Veränderungen durch das Projekt „JederBus“ vor, an dem Selbsthilfegruppen und Behindertenbeiräte beteiligt sind. Foto: Jonas Milk

Das Ehepaar Goerdes weiß, was das bedeutet: Schon häufig seien Busfahrer aus Unachtsamkeit nicht da zum Stehen gekommen, wo im Boden die Markierung zur Orientierung eingelassen ist. Da kann es schon einmal passieren, dass die beiden den Bus verpassen, obwohl er eigentlich direkt vor ihnen stehen sollte. Der Inklusions-Katalog der Verkehrsgesellschaft umfasst deswegen auch Mitarbeiterschulungen und Sensibilisierungen.

Mitarbeiterschulungen

Die bisherigen Maßnahmen unter dem Motto „JederBus“ sind ein Schritt in die richtige Richtung, das finden auch Goerdes. Doch richtig ist auch, dass „noch viel passieren“ muss, wie Makiolla es ausdrückte. Man sei auf dem richtigen Weg, aber noch lange nicht fertig. Deswegen ging es nach der Präsentation der Zwischenergebnisse auch gleich weiter in gemeinsame Workshops. Die schon durchgesetzten Veränderungen betreffen übrigens auch Menschen, die im Bus eigentlich nicht auf Hilfestellungen angewiesen sind. Denn auch sie hören im Bus nun zum Beispiel die Stimme von Silvia Goerdes, wenn sie in Lünen unterwegs sind.




Gericht erlaubt Neonazi-Aufmarsch

Die für den 1. Mai geplante Neonazi-Demonstration in Dortmund findet nun doch statt. Nach dem Verwaltungsgericht in Gelsenkirchen hat jetzt auch das Oberverwaltungsgericht in Münster das Verbot der Demonstration gekippt. „Ich akzeptiere die Entscheidung des Gerichts“, erklärt Polizeipräsident Gregor Lange. „Ich möchte aber auch klarstellen: Beim Thema Rechtsextremismus werden wir alle zur Verfügung stehenden rechtlichen Instrumente nutzen.“

Mit seinem Urteil hat das Oberverwaltungsgericht Münster die Beschwerde des Polizeipräsidiums Dortmund gegen die Entscheidung des Verwaltungsgerichts Gelsenkirchen zurückgewiesen. „Ich war mir des Risikos dieses Verfahrens bewusst. Es ist ein normaler Vorgang in einem Rechtsstaat, dass Behördenentscheidungen überprüft werden“, erläuterte Polizeipräsident Gregor Lange.

Damit seien die rechtlichen Möglichkeiten ausgeschöpft. Die angemeldeten Versammlungen finden statt. „Wir gestehen den Rechten zu, was wir rechtlich müssen. Keinen Millimeter mehr“, sagte der Dortmunder Polizeipräsident.

Rechtliche Möglichkeiten ausgeschöpft

Der Dortmunder Polizeipräsident wollte den rechtsextremen Aufmarsch verbieten – unter anderem, weil er die öffentliche Sicherheit und Ordnung für gefährdet hält. Das halten die Richter nicht für hinreichend belegt.

Ab sofort informiert die Polizei Dortmund die Einwohner und Geschäftsleute von Westerfilde über die unvermeidbaren Einschränkungen, die sich durch die angemeldeten Demonstrationen ergeben. Ziel der Polizei ist es – im Sinne der Dortmunder Bürger – jegliche Eskalation, wo immer es möglich ist, zu unterbinden. Der Polizeipräsident legt besonderen Wert auf die Feststellung, dass trotz deutlicher Hinweise auf Teilnehmer aus dem rechtsextremistisch-kämpferischen Umfeld ein Verbot nicht durchzusetzen war.

Polizei informiert Einwohner und Geschäftsleute

Durch die Entscheidung des Oberverwaltungsgerichtes Münster und des Verwaltungsgerichtes Gelsenkirchen sind Rahmenbedingungen geschaffen worden, die jetzt von der Polizei umgesetzt und ausgestaltet werden. „Die Polizei wird jeden Dortmunder schützen, der sein Recht auf friedlichen Protest wahrnimmt“, heißt es in einer Pressemitteilung der Polizei.