SPD-Familienfest auf dem Platz der Partnerstädte

Der SPD Stadtverband lädt zum Familienfest am kommenden Samstag, 14. September,  ab 14:30 Uhr auf dem Platz der Partnerstädte am Rathaus ein. In gemütlicher Atmosphäre stehen der heimische Bundestagsabgeordnete Oliver Kaczmarek sowie der Landtagsabgeordnete Rüdiger Weiß ebenso wie Bürgermeister Roland Schäfer und die Mitglieder der SPD-Fraktion für Gespräche zur Verfügung. Wer gerne möchte, kann sich mit den Gesprächspartnern über die aktuellen Themen wie Mindestlohn, prekäre Beschäftigungsverhältnisse, Rente u. v. m. austauschen. Für das leibliche Wohl und Spiele für Kinder ist gesorgt.




Bundestagskandidaten in zwei Punkten einig: für den Ausstieg aus Atomenergie und gegen Rechtsextremismus

Prächtige Besucherzahlen wird die Bergkamener VHS/DGB-Arbeitsgemeinschaft „Arbeit und Leben“ am Ende ihres Veranstaltungsprogramms für die zweite Jahreshälfte 2013 präsentieren können. Das steht jetzt schon fest.

Podium 1Etwa 300 Interessierte lockte der Vortrag von Dr. Eugen Drewermann am Montag ins studio theater. Einen Tag später kamen über 100 bei der Podiumsdiskussion mit sechs Kandidaten für die Bundestagswahl am 22. September. Eine wichtige Erkenntnis von Dienstag ist sicherlich, dass sich die Parteien trotz der auf den ersten Blick positiven Besucherresonanz etwas einfallen lassen müssen, damit sie mit ihren Programminhalten und Botschaften die Wählerinnen und Wähler erreichen. Denn die Bürgerinnen und Bürger, die sich hätten informieren wollen, ließen sich im Treffpunkt locker an einer Hand abzählen. Die übergroße Mehrheit war im Besitz eines Parteibuchs, die nicht mehr überzeugt zu werden brauchte.

Podium
Oliver Kaczmarek (l.) und Hubert Hüppe

Es war trotzdem eine gute, informative Veranstaltung mit Oliver Kaczmarek (SPD), Hubert Hüppe (CDU), Malte Spitz (Bündnis 90/Die Grünen), Heike Schaumann (FDP), Ulla Jelpke (Die Linke) und Marcel Clostermann (Piraten). Ein Schwerpunktthema war natürlich die Arbeits- und Sozialpolitik. Es konnte ja nicht anders sein: „Arbeit und Leben“ hatte diese Podiumsdiskussion schließlich zusammen mit dem IGBCE-Regionalforum Kamen/Bergkamen organisiert. Eine parteienübergreifende Übereinstimmung gab es in zwei Punkten, dem Ausstieg aus der Atomenergie und der kategorischen Ablehnung des Rechtsextremismus.

Podiums 3
Heike Schaumann und Malte Spitz

Mitverantwortlich für das hohe Niveau dieser Podiumsdiskussion war sicherlich der Moderator Frank Fligge von der Funke-Mediengruppe. Er zeigte sich exzellent vorbereitet, kannte jede Menge Details aus dem politischen Leben der Kandidaten und setzte seine Frage gezielt an den empfindlichen Punkten an.

Keine Wunder, dass der Vorsitzende von „Arbeit und Leben“, Heinz Mathwig, mit Frank Fligge über einen möglichen Einsatz bei der nächsten Podiumsdiskussion im Vorfeld der Kommunalwahl im Mai 2014. Wenn er gebraucht werde, komme er gerne, erklärte der Journalist aus Dortmund.

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Marcel Clostermann und Ulla Jelpke

Die anstehende Kommunalwahl mag vielleicht ein Grund sein, dass die Bergkamener Parten dem Anschein nach nicht mit aller Kraft Mobilisierungsarbeit für den 22. September leisten. Bei den Sozialdemokraten boten die Ereignisse um die Kandidatenaufstellung in der vergangenen Woche Diskussionsstoff. Und einige CDU-Vertreter besprachen organisatorische Fragen vor Ort für ihren Parteitag im Bergkamener Treffpunkt am 11. Oktober, bei dem sie unter anderem ihre Kreistagskandidaten wählen wollen.




Stadt soll im nächsten Jahr 1,4 Mio Euro mehr an den Kreis Unna zahlen

Die Ankündigung des Kreises Unna, dass im nächsten Jahr die Kommunen mit höheren Zahlungen in die Kreiskasse rechnen müssen, hat natürlich im Bergkamener Rathaus keinen Jubel ausgelöst. Die Kreisumlage soll dann nach Ankündigung von Kreiskämmerer Dr. Thomas Wilk um über 1,4 Millionen Euro auf insgesamt 31.163.313 Euro steigen.

RathausWas das für die städtische Finanzplanung und für das Haushaltssicherungskonzept zu bedeuten hat, mag Bergkamens 1. Beigeordneter und Kämmerer Horst Mecklenbrauck zurzeit nicht zu sagen. Sicher ist aber für ihn: „Die vom Kreiskämmerer dargestellte Entwicklung steht im deutlichen Widerspruch zu den bisherigen Planungen der Städte- und Gemeinden, die in ihren Haushaltssicherungskonzepten und Haushaltssanierungsplänen eine gleiche oder sogar verminderte Zahllast für die Kreisumlage angenommen und bei ihren mittelfristigen Finanzplanungen berücksichtigt hatten. Auch die Kommunalaufsicht hat bei der Prüfung und Genehmigung der jeweiligen Haushaltssicherungskonzepte diese Annahmen immer akzeptiert!!!“

Mehr Klarheit wird es voraussichtlich in einigen Tagen beim nächsten Treffen der Arbeitsgemeinschaft der Kämmerer im Kreis Unna geben. Dessen Ergebnisse sollen in die Stellungsnahme der Stadt Bergkamen zum Eckdatenpapier des Kreises Unna einfließen, kündigt Kämmerer Mecklenbrauck an. Diese Stellungnahme ist ein Tagesordnungspunkt der nächsten Ratssitzung am 26. September.

Gar nicht zu dieser Hiobsbotschaft passen mag, dass in dem Eckdatenpapier von einer minimalen Senkung der Kreisumlage um 0,2 Prozentpunkte auf 47,3 Prozent ausgegangen wird. „Trotz der Hebesatzsenkung würde sich infolge der gesetzlich vorgeschriebenen Berechnungsmethodik die Zahllast für die Stadt Bergkamen gegenüber 2013 um 1.439.813,– € auf insgesamt 31.163.313,– € erhöhen“, so Mecklenbrauck. Insgesamt betrage die Mehrbelastung für alle zehn Kommunen 10,4 Mio. Euro.

Kreiskämmer Wilke hat am Dienstag eine Haushaltssperre erlassen, weil dem Kreis bereits in diesem 2,4 Mio. Euro in der Kasse fehlen. Weitere Infos dazu gibt es hier.




Finissage der Ausstellung „Wegmarke Torso“ in der Galerie „sohle 1“

„Wegmarke Torso“ heißt die Jahresausstellung der Künstlergruppe „Kunstwerkstatt sohle 1“, die am kommenden Sonntag, 15. September, zu Ende geht. Zu einer Finissage von 15 bis 17 Uhr in der städtischen Galerie „sohle 1“ mit Lesungen, Kurzfilm, Performance, gemeinsamem Rundgang und gemütlichem Plausch laden die Künstlerinnen und Künstler ihr Publikum herzlich ein.

Künstlergruppe "Kunstwerkstatt sohle 1 Bergkamen"
Künstlergruppe „Kunstwerkstatt sohle 1 Bergkamen“

Bei Kunst, Kaffee und Kuchen soll es noch einmal die Gelegenheit geben, sich mit den Arbeiten der Künstlerinnen und Künstler im gemeinsamen Gespräch auseinander zu setzen. Darüber hinaus gibt es unterhaltsame Programmbeiträge von den Kunstwerkstatt-Mitgliedern Dieter Treeck unter dem Titel „Gereimtes und Ungereimtes“ und Roos Cherek, sowie ein Kurzfilm von Marij Neumann und eine Tagtool-Performance von Emilia Fernandez und Barbara Strobel.

Bei einem abschließenden gemeinsamen Rundgang gibt es die letztmalige Gelegenheit, die Künstlerinnen und Künstler vor ihren Bildern zu erleben und kurze Statements aus ihrer subjektiven Sicht über die Arbeiten zu erfahren. Danach werden die Arbeiten abgebaut und finden ihren Weg zurück an ihre jeweiligen Bestimmungsorte.

Der Eintritt ist frei.




Elternkurs der Ev. Familienbildung gibt Tipps zur Erziehung von Jugendlichen

„Starke Eltern – starke Kinder“ lautet der Titel des neuen Elternkurses der Ev. Familienbildung im Kirchenkreis Unna, der am 8. Oktober startet. Eine Woche vorher gibt es eine Info-Veranstaltung dazu.

Wenn die Kinder erwachsen werden, stehen viele Erziehende oft vor ganz neuen Herausforderungen. Ängste, Unverständnis und Streit können den Familienalltag dann prägen. Denn die Jugendlichen machen in der Phase der Pubertät tief greifende biologische und soziale Veränderungen durch, für die sie meist selbst keine Erklärung oder Lösung haben. Um diese Situation zu meistern, ist gegenseitiges Vertrauen wichtig – ebenso wie neue Verhaltens- und Erlebnismuster.

Der Elternkurs über fünf Abende informiert über diese entwicklungsbedingten Besonderheiten und gibt Tipps und Anregungen, wie Eltern ihrem pubertierenden Kind Halt, Unterstützung, Stabilität und Orientierung geben können.

Ein Informationsabend findet am Dienstag, den 1. Oktober um 19.30 Uhr im Haus der Kirche, Mozartstraße 18-20, in Unna statt, Kursbeginn ist dann am 8. Oktober.

Die Leitung des Kurses hat Andrea Woller, die Teilnahmegebühr beträgt 55 Euro für Einzelpersonen bzw. 75 Euro für Paare. Anmeldungen sind bei Andrea Goede (Tel. 02303/288-129) möglich.




Tricks und Kniffe für Digitalkamera und GIMP für Anfänger

Die alte Kamera ist eingemottet. Die neue Digitalkamera ist ein technisches Meisterwerk, die dazu gehörige Bedienungsanleitung hingegen völlig unverständlich. Wer sich in dieser Situation befindet, der erhält praktische Hilfestellung bei einem VHS-Wochenend-Kurs, der am Freitag,  27.09.2013, von 19:00-21:15 Uhr und am Samstag, den 28.09.2013, von 09:00-14:30 Uhr läuft.

„Natürlich starten wir erst einmal mit einer kleinen theoretischen Einführung in die Digitaltechnik“, sagt Bernd Falkenberg, der diesen Kurs leitet. „Dann gehen wir aber zügig dazu über, dieses Wissen auf die eigene mitgebrachte Kamera zu übertragen. Dazu sollten die Teilnehmenden neben ihrer Kamera und dem Übertragungskabel unbedingt die Bedienungsanleitung mitbringen.“

In dem Kurs werden zudem fotografische Grundlagen für gelungene Digital-Aufnahmen vermittelt, wie zum Beispiel der richtige Bildaufbau und die Auswahl eines geeigneten Bildausschnittes. Auch die Wahl der Blende, der Belichtungszeit und der ISO-Einstellung sowie sowie Belichtungs- und Motivprogramme werden besprochen. Dieser Kurs mit der Kursnummer 5303 umfasst 10 Unterrichtsstunden und kostet 23,00 €. Ergänzende Schulungsunterlagen können für einen Kostenbeitrag in Höhe von 10,00 € erworben werden.

„Wir werden auch eine kleine Exkursion machen“, erläutert Bernd Falkenberg. Bewaffnet mit der Digitalkamera werden gleiche Motive mit unterschiedlichen Einstellungen fotografiert. Die Bilder werden anschließend von der Digitalkamera auf den PC übertragen und ausgewertet. „Mit Hilfe des Freeware-Bildbearbeitungsprogramms GIMP führen wir dann bereits kleinere Bildkorrekturen und Ausrichtungen aus. Wer dabei auf den Geschmack kommt, der kann sich gleich für den GIMP-Kurs zur Bildbearbeitung anmelden, der am 12.11.2013 beginnt.“ Ein sicherer Umgang mit dem PC und dem Windows Dateisystem ist für eine Teilnahme hilfreich.

Für alle VHS-Kurse ist eine vorherige Anmeldung zwingend erforderlich. Anmeldungen nimmt das VHS-Team persönlich während der Öffnungszeiten montags bis freitags von 08.30 – 12.00 Uhr und montags, dienstags und donnerstags von 14.00 – 16:00 Uhr im Volkshochschulgebäude „Treffpunkt“, Lessingstr. 2, 59192 Bergkamen, entgegen.

Eine Anmeldung per Telefon ist unter der Rufnummer 02307 / 284952 oder 284954 möglich. Online können Interessierte sich jederzeit über www.bergkamen.de oder direkt über http://vhs.bergkamen.de anmelden.




Gästeführer Detlef Göke zeigt Besuchern die Marina Rünthe

Eine Themenführung durch den „Marina“-Sportboothafen Rünthe unter dem Motto „Lastkähne, Yachten und ein Hafen“ steht am kommenden Sonntag, 15. September, wieder auf dem Programm des Gästeführerrings Bergkamen.

Gestartet wird zu dem etwa zweistündigen Rundgang, zu dem alle interessierte Bürgerinnen und Bürger herzlich willkommen sind,  um 11 Uhr im Westen des Hafengebietes auf dem Wendeplatz vor dem Restaurant „Am Yachthafen“ (California) am Hafenweg. Gästeführer Detlef Göke, der selbst seit einigen Jahren in diesem Hafengebiet zu Hause ist, wird den Besucherinnen und Besuchern den weit über die Grenzen Bergkamen hinaus bekannten Marina-Sportboothafen im Stadtteil Rünthe mit all seinen Einrichtungen und Angeboten dann wieder einmal genauer und anschaulich vorstellen.

Und da der 1995 eingeweihte Hafen ohne den Datteln-Hamm-Kanal nicht denkbar ist, wird Detlef Göke auch über diese wichtige künstliche Wasserstraße, die nun auch schon seit fast hundert Jahren besteht, mancherlei Wissenswertes und bisher Unbekanntes erzählen.

Für die Teilnahme an dem etwa zweistündigen Rundgang ist pro Person ein Kostenbeitrag von drei Euro zu entrichten. Für Kinder bis zu zwölf Jahren ist die Teilnahme frei.




S 30 fährt drei Monate lang nicht über die Töddinghauser Straße

Am Mittwoch sollen die Straßenbauarbeiten mit Vollsperrung auf der Töddinghauser Straße beginnen. Darauf müssen sich auch die Kunden der VKU einstellen.

SchnellBus S 30Für etwa drei Monate werden die Schnellbusse der Linie S 30 vom Busbahnhof Bergkamen nach Dortmund ab 11. September nicht die Haltstellen „Schillerstraße“, „Töddinghauser Straße“ und Häupenweg“ anfahren, sondern in dieser Zeit im Halbstundentakt (werktags) ausschließlich über die Gedächtnisstraße (Haltestelle Wasserpark) und die Schulstraße (Haltestellen Berufskolleg, Lindenweg und Im Alten Dorf) fahren.

Weitere Auskunft zum Thema Bus und Bahn gibt es bei der kreisweiten ServiceZentrale fahrtwind unter Tel. 0 180 3 / 50 40 30 (0,09 €/Min. aus dem Festnetz, Mobilfunkpreise max. 0,42 €/Min.).




Haushaltssperre: Dem Kreis fehlen über zwei Millionen Euro

Dr. Thomas Wilk
Dr. Thomas Wilk

Dem Kreis fehlen 2,2 Millionen Euro. Um das Defizit zu halbieren, hat Kreiskämmerer Dr. Thomas Wilk am heutigen Dienstag eine sofortige Haushaltssperre erlassen. Er hofft, so bis zu einer Million Euro einzusparen.

Wilk reagierte damit auf ein sich gegenüber dem Haushaltsplan abzeichnendes Defizit in Höhe von rund 2,2 Millionen Euro. Dieses Loch lasse sich nicht durch das Ersparte des Kreises – der Ausgleichsrücklage und der Allgemeinen Rücklage – allein stopfen.

„Restriktive Haushaltsführung“

Mit der Sperre einher geht eine äußerst restriktive Haushaltsführung. „Das ist eine große Herausforderung für die gesamte Kreisverwaltung, denn wir wollen alles versuchen, damit das in den letzten Jahren mühsam aufgebaute, sehr geringe Eigenkapital von knapp fünf Millionen Euro nicht innerhalb kürzester Zeit wegschmilzt“, sagt Kreisdirektor Dr. Thomas Wilk.

Problem: Zu viele Menschen weiter ohne Job

Die 2,2 Millionen Euro schwere Defizit im Kreishaushalt hänge vor allen Dingen mit dem schwierigen Situation auf dem Arbeitsmarkt zusammen: „Die traditionelle Belebung des Arbeitsmarktes hat in diesem Frühjahr im Kreis schlicht und einfach nicht stattgefunden“, so Wilk. Deshalb seien die Kosten für Unterkunft deutlich stärker gestiegen als der Kämmerer angenommen hatte. Zudem hat der lange und harte Winter auch die Heizkosten der ALG2-Empfänger ansteigen lassen und damit sein übriges getan.

Land will 2,4 Millionen Euro Nachzahlung

Unerwartet zu Buche schlagen voraussichtlich außerdem 2,4 Millionen Euro, die der Kreis nach dem Entwurf des Einheitslastenabrechnungsgesetzes (ELAG) erstmalig für die Jahre 2009 bis 2011 an das Land nachzahlen soll. Diese Summe sei im Kreishaushalt nicht eingeplant, weil das Land bisher gegenüber den Kreisen keinerlei Zahlungen aus dem ELAG eingefordert hat, sondern ausschließlich Städte und Gemeinden zur Kasse bat.

174 Millionen für Sozialleistungen

Bei einem Gesamtvolumen des Kreishaushaltes von rund 409 Millionen ist das Sozialbudget mit rund 174 Millionen auch 2013 der größte Ausgabeposten. Bei den Kosten der Unterkunft hat der Kreis insgesamt rund 87 Millionen eingeplant. 64,7 Millionen Euro werden vom Kreis selbst geschultert, weitere rund 22,2 Millionen Euro steuert der Bund bei.

Dazu kommen noch über 84 Millionen Euro, die der Kreis 2013 als Umlage an den Landschaftsverband Westfalen-Lippe zahlt, der das Geld ebenfalls vor allem zur Finanzierung sozialer Leistungen verwendet.




Eugen Drewermann spricht den USA das moralische Recht ab, das Assad-Regime in Syrien zu bestrafen

In seiner bekannt ruhigen, aber einprägsamen Sprache stellt Eugen Drewermann sein neues Buch „Liebe, Leid und Tod. Daseinsdeutung in antiken Mythen“ im Bergkamener studio theater vor. Doch wenn er über den Krieg spricht, sei es der Kampf um Troja oder ganz aktuell der drohende Militäreinsatz in Syrien, ist der Theologe und Psychotherapeut wie verwandelt.

Kohle aus Bergkamen überreichen Peter Schedalke (l.) vom IGBCE/REVAG-Geschichtsarbeitskreis und der Vorsitzende von Arbeit und Leben, Heint Mathwig (r.), Eugen Drewermann vor Beginn seines Vortrags.
Kohle aus Bergkamen überreichen Peter Schedalke (l.) vom IGBCE/REVAG-Geschichtsarbeitskreis und der Vorsitzende von Arbeit und Leben, Heint Mathwig (r.), Eugen Drewermann vor Beginn seines Vortrags.

Die seelische Ergriffenheit ist im deutlich anzumerken, als er erklärt, die USA hätten nicht das moralische Recht, den Giftgaseinsatz der Assad-Truppen zu bestrafen, weil dieser Staat selbst im Vietnamkrieg Chemiewaffen eingesetzt habe, die noch heute den Menschen dort Not und Elend, etwa durch Missbildungen Neugeborener, brächten.

Das Elend, das der Krieg der Zivilbevölkerung bringt, hat Drewermann als Kind während der Bombenangriffe der Alliierten auf die Chemischen Werke Bergkamen am 11. September 1944 und im Frühjahr 1945 selbst miterlebt. Diese schrecklichen Ereignisse habe das weitere Leben des prominentesten Bergkamener entscheidend geprägt. Das erkläre seinen Pazifismus, der ihn neben seinen inzwischen über 50 Büchern mit einer Millionen-Auflage international bekannt gemacht habe, betont Bürgermeister Roland Schäfer   bei der Verleihung der Silbermedaille der Stadt Bergkamen. „Es ist die höchste Auszeichnung, die wir zu vergeben habe.“

Eugen Drewermann signiert seine Bücher.
Eugen Drewermann signiert seine Bücher.

Es ist aber auch ein Dank dafür, dass Eugen Drewermann, der seit vielen Jahren in Paderborn lebt, immer wieder nach Bergkamen zurückkommt. Dann besucht er das Elternhaus in der Hegelstraße und freut sich darüber, dass jetzt dort, Menschen friedlich miteinander leben, deren Wurzeln in der Türkei, im Iran oder anderswo liegen. „Bergkamen ist für mich so ein Abbild des Ruhrgebiets“, erklärt er vor der Veranstaltung, als er im Foyer seine Bücher signiert.

Er hat das Glück, dass er nach der Pestalozzischule ein altsprachliches Gymnasium in Hamm besucht. Zuhause lernt er, mit seinen Geschwistern in den Notjahren der Nachkriegszeit zu teilen: Das zurückzugeben, was er erhalten hat. Seine neu gewonnenen Griechisch- und Lateinkenntnisse gibt er auch weiter. Als 12-Jähriger übersetzt er Texte von Livius und trägt sie den Pfadfindern der St. Elisabethgemeinde vor. Diese Weitergabe von Wissen betreibt der 73-Jährige bis heute. Das erklärt auch seinen Wissensdurst und die große Zahl seiner bisher erschienen Bücher.

Krieg ist ein wichtiges Thema seines neuen Buchs über die antiken Mythen. Noch wichtiger ist die Liebe. Sie und nicht der Hass soll das Zusammenleben  der Menschen prägen. Damit meint der ehemalige Priester auch die körperliche Liebe – ohne irgendwelche Schuldgefühle.

Zu seinem inzwischen 20. Vortrag bei Arbeit und Leben sind auch viele Freunde und Weggefährten aus seiner Bergkamener Zeit gekommen. So auch Pfarrer i.R. Ulf Doppelfeld (2. Reihe 2. v.l.), der bisher kaum eine Veranstaltung verpasst hat.
Zu seinem inzwischen 20. Vortrag bei Arbeit und Leben sind auch viele Freunde und Weggefährten aus seiner Bergkamener Zeit gekommen. So auch Pfarrer i.R. Ulf Doppelfeld (2. Reihe 2. v.l.), der bisher kaum eine Veranstaltung verpasst hat.




Info-Veranstaltung für Frauen, die in den Beruf zurück wollen

Die VHS und die Agentur für Arbeit laden am 25. September wieder alle Frauen ein, die nach einer Famlienpause wieder in den Beruf zurückkehren und arbeiten wollen.

Martina Leyer von der Agentur für Arbeit
Martina Leyer von der Agentur für Arbeit

Ist der Entschluss zur Berufsrückkehr nach Zeiten der Kinderbetreuung oder der Pflege von Angehörigen erst einmal gefasst, sehen sich Frauen oftmals einer Fülle von ungeklärten Fragen und Problemstellungen gegenüber stehen, die es zu lösen gilt. Welches Zeitbudget steht für eine Berufstätigkeit zur Verfügung? Wie kann die Kinderbetreuung für die angestrebte Dauer und Lage der Arbeitszeit sichergestellt werden? Sind die vorhandenen Fähigkeiten und Kenntnisse auf dem Arbeitsmarkt aktuell gefragt? Welche Qualifikationen, die in der Familienpause erworben wurden, lassen sich beruflich nutzen?

Diese und weitere Fragen werden am Mittwoch, 25. September, von 09.30-11.30 Uhr im Volkshochschulgebäude „Treffpunkt“ , Lessingstraße 2, Bergkamen im Rahmen der Informationsveranstaltung „Rückkehr in den Beruf“ beantwortet. Martina Leyer, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt der Agentur für Arbeit Hamm, bietet hier Informationen rund um den beruflichen Wiedereinstieg an.

An diesem Vormittag erläutert Martina Leyer die aktuelle Arbeitsmarktlage vor Ort und die Hilfen, die die Agentur für Arbeit beim Wiedereinstieg bieten kann, wie zum Beispiel Strategien für die erfolgreiche Stellensuche. Insbesondere im Bereich der Weiterbildungsförderung gibt es derzeit Interessantes zu berichten. „Auch in diesem Jahr richtet sich die ‚Initiative zur Flankierung des Strukturwandels- IFlaS’ unter anderem gezielt an Berufsrückkehrende. Um dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken, werden hier Mittel bereitgestellt, die Geringqualifizierten einen Berufsabschluss in Berufsfeldern mit hohem Fachkräftebedarf ermöglichen“, sagt Martina Leyer. „Für Berufsrückkehrende, die eine Umschulung oder Anpassungsqualifizierung benötigen, bietet sich hier eine tolle Chance, die zum Wiedereinstieg benötigten Qualifikationen zu erwerben.“

In der zweistündigen Veranstaltung können zwar keine Komplettlösungen angeboten werden, aber es gibt genügend Raum für Fragen zur persönlichen Situation. Ein besonders wichtiges Thema ist, wie Frauen ihre Arbeitszeit gestalten und damit Familie und Beruf unter einen Hut bringen können. „Erst wenn die Rahmenbedingungen stimmen, können Frauen sich der zentralen Frage ‚Was kann ich und was will ich?’ widmen“, erläutert Martina Leyer. „Ein Besuch dieser Informationsveranstaltung ist ein erster Schritt zur Vorbereitung der Berufsrückkehr und kann dabei helfen, die eigene Situation realistisch einzuschätzen und die oft vorhandene Verunsicherung abzubauen, damit der Wiedereinstieg in den Beruf gelingt.“

Anmeldungen für diesen Kurs mit der Kursnummer 5903 nimmt das VHS-Team persönlich während der Öffnungszeiten montags bis freitags von 08.30 – 12.00 Uhr und montags, dienstags und donnerstags von 14.00 – 16:00 Uhr im Volkshochschulgebäude „Treffpunkt“, Lessingstr. 2, 59192 Bergkamen, entgegen. Eine Anmeldung per Telefon ist unter der Rufnummer 02307 / 284 953 oder 284 954 möglich. Online können Interessierte sich jederzeit über www.bergkamen.de oder vhs.bergkamen.de anmelden.