Erster Härtetest fürs Römercamp an der Holz-Erde-Mauer

Die Legionäre stehen in der kleinen Arena stramm. Bürgermeister Roland Schäfer erklärt den Kindern der Preinschule die wesentlichen Fakten zum Oberadener Römerlager. Da kommen die Teilnehmer der Eröffnungsradtour auf der neuen Römer-Lippe-Route von Detmold nach Xanten gerade recht.

Am 1. Mai hatten sie die Marina Rünthe erreicht. Nach einem Zwischenstopp mit einem römischen Frühstück geht es einen Tag danach weiter nach über Lünen und Selm zum nächsten Etappenziel in Datteln.

Römerpark Bergkamen (3)Das Schauspiel in der Arena interessiert Erwin Hellmanczyk aus Hünxe wenig. Der ehemalige Elektriker auf der Zeche Lohberg hat zum römischen Waffenschmied umgesattelt. Helme, Kettenhemden und anderes mehr fertigt er nach Originalvorlagen an. Doch auch nach deren Fertigstellung muss er sie oft zur Hand nehmen. „Ich bin hier so etwas wie der Reparaturdienst“, erklärt er. Am 1. Mai, beim Auftakt des Lagers an Holz-Erde-Mauer im Römerpark Bergkamen, haben die Legionäre den Waffendienst etwas zu heftig vollzogen. Nun muss er einige Helme in Ordnung bringen.

Saisonauftakt mit Gladiatorenkämpfen und Kavallerie

Das sollte spätesten bis zum kommenden Samstag erledigt sein. Um 18 Uhr ist offizieller Saisonauftakt im Römerpark mit Gladiatorenkämpfen und allem, was noch dazugehört. Zu bewundern gibt es dann auch Kelten und Germanen. „Als die Römer kamen, haben hier Germanen gelebt. Einige Jahrhunderte vorher war diese Gegend keltisch-germanisches Grenzgebiet“, erklärt Roland Schäfer den interessierten Preinschülern.

Römerpark Bergkamen (10)Nach dem militärischen Vorspiel interessiert die Kinder insbesondere das Essen und Trinken, das die Bergkamener Römerfreunde im Angebot haben, denn eigentlich ist für sie Zeit fürs Pausenfrühstück. Anne und Marco van Oosten und ihre Mitstreiter betreiben die Erforschung des römischen Speiseplans auf wissenschaftlicher Basis. Römische Schriftsteller wie Cato oder der Rezeptautor Apicius geben wichtige Ansatzpunkte, doch der Teufel steckt im Detail. „Wenn in einem Rezept das Wort „Käse“ steht, dann kann das alles sein, vom Quark bis zum Hartkäse“, erklären die beide Köche. Da hilft nichts anderes, als auszuprobieren. Bei manchen Speisen können sie aber auch auf Rezepte der italienischen oder griechischen Küche. Dort haben sich manche römische Essgewohnheiten bis heute erhalten.

Nächstes Lager am Internationalen Museum

Keine Experimente gibt es allerdings beim Brot. Bäckermeister Wilhelm Smitmans hat zwar für die Kinder eine Getreidemühle mitgebracht und zeigt den Preinschülern, wie die römischen Soldaten vor 2000 Jahr das Getreide gemahlen haben. Doch für seine Brote kauft er doch lieber das Mehl fertig ein. Der Grund: Die Getreidemühlen der Römer bestanden aus Granit. Beim Mahlen gerieten deshalb auch Granitsplitter ins Mehl, die die Zähne der Legionäre erheblich in Mitleidenschaft gezogen haben.

Römerpark Bergkamen (9)Wilhelm Smitmans ist für das fünftägige Eröffnungslager aus Krefeld angereist. Der Bäcker will sich auch an den nächsten Aktionen der Bergkamener Römerfreunde beteiligen. Das Lagerleben können Interessierte ab sofort bis zum Herbst an jedem 2. Wochenende im Monat bewundern. Das nächste Römerlager wird demnach bereits am 11. und 12. Mai an der Holz-Erde-Mauer aufgeschlagen. Die kulinarischen Angebote gibt es am Sonntag, 12. Mai, allerdings am und im Stadtmuseum. Dann ist nämlich der 36. Internationale Museumstag, der diesmal unter dem Motto steht „Vergangenheit erinnern – Zukunft gestalten: Museen machen mit!“




Wellenbad Weddinghofen wird frühestens am 1. Juni geöffnet

Am kommenden Samstag, 4. Mai, startet das Freibad in Kamen-Mitte in die diesjährige Saison. Das Wellenbad in  muss dagegen noch ein wenig auf seine Öffnung warten.

FreibadZeigt sich der Sommer von seiner besten Seite, ist es am 1. Juni jedoch voraussichtlich soweit und die GSW öffnen auch am Häupenweg die Freibad-Pforten. Am Himmelfahrtstag ist traditionsgemäß die Saisoneröffnung im Naturfreibad Heil. Allerdings wird auch das Badevergnügen im alten Lippearm nur bei schönem Wetter möglich sein.

Mit der Inbetriebnahme des Freibades Kamen entfällt der öffentliche Badebetrieb im Hallenbad Kamen-Mitte. Nach umfangreichen Vorbereitungsarbeiten tätigen die GSW-Mitarbeiter die letzten Handgriffe, um das Bad zum Saisonstart am Wochenende wie gewohnt in einem blitzblanken Zustand zu präsentieren.

Die Öffnungszeiten des Freibades lauten:

Montag bis Freitag 6.30  bis 19.30 Uhr sowie an Samstag, Sonntag und an Feiertagen 8 bis 19.30 Uhr.

Alle Informationen zu den Öffnungszeiten in der Freibadsaison erhalten Besucher auch auf der Internetseite der GSW unter www.gsw-kamen.de/freizeit oder über Aushänge in den Freizeiteinrichtungen.




Strenger Winter wird für Gebührenzahler wieder teuer

Der lange Winter hat den Bergkamenern wenig Freude gebracht. Er verspricht auch, wieder teuer zu werden. Der Entsorgungsbetrieb Bergkamen hat jetzt seine Bilanz für seinen Winterdienst vorgelegt.

Einen Rückblick auf den abgelaufenen Winter hielten jetzt die Verantwortlichen des EntsorgungsBetriebBergkamen (EBB) und Baubetriebshof der Stadt Bergkamen. „Nach Vorliegen der Zahlen aus der Kostenrechung erhärtete sich der bis zu diesem Zeitpunkt subjektive Eindruck, dass es ein mehr als intensiver Winter war“, erklärt der Leiter des Baubetriebshofs, Stefan Polplatz.

Tatsächlich waren rund 3.626 Personaleinsatzstunden notwendig, um den Winterdienst auf den Bergkamener Straßen und an den öffentlichen Objekten sicherzustellen. Nur die Winter 2009/10  mit ca. 3.763 Stunden und 2010/11 mit 3.779 Stunden waren noch umfangreicher.

Bewährt hat sich der Einsatz von Feuchtsalz aus der Soleanlage des EBB: 703,72 Tonnen in 2012 gegenüber 1.136 Tonnen im Jahr 2010 zeigen einen wirkungsvollen und umwelt­schonenden Einsatz der Streustoffe, der darüber hinaus noch wirtschaftlich bei Einkaufs- und Verbrauchskosten ist.

Lediglich die Fahrzeugtechnik bzw. deren teilweiser Ausfall machte den Einsatzleitern um Baubetriebshofchef Stephan Polplatz Sorge: „Hier sind wir mit der Neubeschaffung eines Schleppers in diesem Jahr und einem neuen Feuchtsalzstreuer im Jahr 2014 wieder gut aufgestellt“, ist hier Entspannung in Sicht.




Heimspiel für Peer Steinbrück bei feinstem Kanzlerwetter

Einen besseren Auftakt seines Wahlkampfes hätte sich Peer Steinbrück kaum wünschen können. Die Sitzplätze bei der Maikundgebung in der Oberadener Römerbergsporthalle waren alle besetzt, etliche mussten stehen.

Peer Steinbrück beim 1. Mai in der Oberadener Römerbergsporthalle. Fotos: Ulrich Bonke
Peer Steinbrück beim 1. Mai in der Oberadener Römerbergsporthalle. Fotos: Ulrich Bonke

So gut besucht war der 1. Mai in Oberaden schon lange nicht mehr. Dem IGBCE-Regionalforum waren sogar die Wertmarken ausgegangen, für die es beim DRK  Erbsensuppe mit Würstchen gab. Verhungern musste aber trotzdem niemand.

Die ungewöhnlich vielen Medienvertreter drängelten sich um den SPD-Kanzlerkandidaten. Mehrere Fernsehteams hatten ihre Kameras aufgebaut. Das ZDF sammelte Filmmaterial für eine Reportage. Andere mögen darauf gehofft haben, dass Steinbrück erneut in ein „Fettnäpfchen“. Der Vorsitzende des Regionalforums, Reiner Horst Hennig, hatte in seiner Begrüßungsrede vorgebaut. Die Menschen im östlichen Revier verstünden seine klare Sprache, versicherte er dem Gast. Die über 1000 Kundgebungsteilnehmer bestätigten dies mit lautem Applaus.

Steinbrück hatte sich zur Enttäuschung manches Journalisten im Griff. Sein letztes publikumsträchtiges Bonmot, die berühmte „Fahrradkette“ animierte zwar das ARD-Morgenmagazin zu einem satirischen Video, es löste allerdings keine internationale Empörung aus. Auch in Oberaden sagte er nichts, was für Schlagzeilen in der Boulevardpresse hätte sorgen können.

Manche Beobachter mögen deshalb die Rede des Kanzlerkandidaten in Oberaden als langweilig empfunden haben. Die Menschen hörten ihm aber gespannt zu, als Steinbrück seine Analysen und Ziele erläuterte: die Einführung eines Mindestlohns von 8,50 Euro, die gleiche Bezahlung von Frauen und Männern und die Einschränkung von unterbezahlter Leiharbeit und der befristeten Arbeitsverträge, die vielen Familien eine langfristige Lebensplanung unmöglich macht.

Steuererhöhung für Besserverdienende

Steinbrück kündigte wie die Grünen schon am Wochenende Steuererhöhungen für Besserverdienende an und erklärte, wofür die SPD die Mehreinnahmen nutzen wolle: Einhaltung der Schuldenbremsen, stärkere Investitionen in den Bildungsbereich und eine nachhaltige finanzielle Entlastung der Städte und Gemeinde.

Steinbrück ist kein glühender Redner, der die Menschen an ihren Emotionen packt. Trotzdem gab es zum Schluss einen Riesenapplaus und stehende Ovationen. Der Kanzlerkandidat wies nämlich auf das nächste für ihn wichtige Ereignis hin: das Endspiel der Champions League am 25. Mai im Londoner Wembley-Stadion. Hier stehe er voll und ganz hinter „Schwarz-Gelb“.

Für Steinbrücks Rede gab es viel Lob, allerdings nicht von allen Vertretern des möglichen künftigen Koalitionspartners. Nicht einmal habe er die Grünen erwähnt, zumal ihre Steuerpläne fast identisch seien, kritisierte die Grünen-Kreisvorsitzende Anke Dörlemann enttäuscht.

Allerdings hatte das Regionalforum den Grünen-Bundestagskandidaten Malte Spitz eingeladen. Und nicht nur ihn: Zu den Ehrengästen des 1. Mais 2013 in Oberaden gehörten auch Redakteure und Mitarbeiter der ehemaligen Lokalredaktion Kamen der Westfälischen Rundschau, die seit dem 1. Februar „freigestellt“ sind.




Back Pro: SPD-Arbeitnehmener rufen nach dem Staatsanwalt und Konsequenzen vom Bund

Der AfA-Stadtverband Bergkamen (Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen in der SPD) verurteilt scharf die Vorgehensweise von Back Pro (ehemals Westermann). Geschäftsführer Peter Stahnke hatte den Betriebsrat der Großbäckerei weder über das am Montag eröffnete Insolvenzverfahren noch über die Entlassung der Mitarbeiter informiert.

Auch die AfA ruft jetzt nach dem Staatsanwalt und nach entsprechenden Aktivitäten des Gesetzgebers. Wörtlich heißt es in der Erklärung, die die AfA Kurz vor Beginn der Maikundgebung mit Peer Steinbrück in Oberaden (Beginn 11 Uhr in der Römerberg-Sporthalle) veröffentlicht hat:

„Es ist unglaublich, was sich einige Arbeitgeber erlauben. Kündigungen ohne Bertriebsrat, mal eben die Filialen verkaufen, zig Gesellschaften gründen damit alles unübersichtlich wird. Und zum Schluss wenn ich genug Geld rausgezogen habe, dann gehe ich zum Insolvenzverwalter mir geht es ja gut und die Arbeitnehmer/innen sollen sehen wie sie klar kommen.Langsam wird es Zeit das sich auch die Justiz um diese Praktiken kümmert. Auch der Gesetzgeber muß endlich mal handeln und diese Vielzahl an Gesellschaftsformen mal auf eine überschaubare Linie bringen. Wir der AfA Stadtverband Bergkamen erklären uns solidarisch mit den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern der Fa. Back Pro Backwarenvertriebs GmbH.“




Gymnasiasten erlebten bewegende Tage in der Partnerstadt Wieliczka

Sichtlich erschöpft, aber mit vielen schönen Erinnerungen kehrten am vergangenen Sonntag zwölf Schülerinnen und Schüler des Städtischen Gymnasiums Bergkamen vom Austausch aus Bergkamens Partnerstadt Wieliczka in Polen zurück.

Gruppenfoto vor der Marienkirche in Krakau
Gruppenfoto vor der Marienkirche in Krakau

Hinter ihnen lagen acht schöne Tage voller Gastfreundschaft und Sehenswürdigkeiten, sodass beim Abschied am Krakauer Hauptbahnhof die eine oder andere Träne geflossen ist. Neben Besichtigungen des weltberühmten Salzbergwerkes in der Partnerstadt Wielcizka sowie der Krakauer Altstadt waren auch zwei Tage in Zakopane, einer polnischen Wintersportstadt in den Bergen der hohen Tantra, auf dem Programm der Jugendlichen. Durch gemeinsame Abende in den Gastfamilien und mit anderen Jugendlichen aus Polen sind Freundschaften entstanden. Gegenbesuche in den Sommerferien sind bereits in Planung.

Besonders in Erinnerung ist den Jugendlichen sicherlich der Besuch im ehemaligen Konzentrationslager in Auschwitz geblieben. „Das war schon ziemlich schrecklich, die ganzen persönlichen Gegenstände der Häftlinge zu sehen. Allerdings war das Wetter an diesem düsteren Ort am Tag unseres Besuches ein wenig zu schön“, fasste eine Schülerin ihre Eindrücke zusammen.

Lehrer Christoph Golombek, der die Gruppe zusammen mit der Mutter einer Schülerin begleitete, freute sich vor allem über die nicht vorhandenen Kommunikationsprobleme zwischen den polnischen und deutschen Schülerinnen und Schülern. „Die meisten Schülerinnen und Schüler sprachen kein Polnisch und viele Gastfamilien konnten auch kein Deutsch. Trotzdem hat die Kommunikation untereinander wunderbar funktioniert“, beschreibt Golombek die Situationen in den Gastfamilien.

Der Austausch mit der Partnerschule in Wieliczka soll im Übrigen auch im nächsten Jahr fortgeführt werden. Beide Seiten werden in den nächsten Wochen die nötigen Anträge stellen.