Auch in diesem Jahr gibt es ein großes musikalisches Open Air Event auf dem Gelände der Ökostation. Die Sparkasse Bergkamen-Bönen und das Kulturreferat der Stadt Bergkamen präsentieren denSparkassen Grand Jam Festival – Blues & Soul & More Revue – Open Air 2013 – am Samstag, 25.05.2013.
Im Angebot sind Blues, Soul, Rock`n`Roll, Beat und Rockabilly!
Karten gibt es bereits im Vorverkauf für 15,00 Euro. An der Abendkasse kosten sie 20,00 Euro.
Vorverkaufsstellen:
– Kulturreferat der Stadt Bergkamen, Hotline: 02307-965-464
– Bürgerbüro der Stadt Bergkamen, Erdgeschoss im Rathaus
– alle Sparkassenfilialen in Bergkamen und Bönen (Gegen Vorlage der Girokarte erhalten alle Kunden der Sparkasse Bergkamen-Bönen in den Filialen die VVK-Karte ermäßigt zu 13,00 Euro je Stück.)
– UWZ/ Ökologiestation in Bergkamen-Heil
– Oder bei der All In Band oder den Grand Jam Organisatoren
Sonderaktion und Gewinnspiel der Sparkasse Bergkamen-Bönen: Es gibt 5x 2 Freikarten zu gewinnen unter: www.spk-bergkamen-boenen.de
Die sechste Auflage des Sparkassen Grand Jam Festivals hat es in sich: Renommierte internationale Künstlerinnen und Künstler treffen sich für nur einen Abend, um zusammen zu musizieren und nach Herzenslust zu jammen. Für ein abwechslungsreiches Programm sorgen die Grand Jam Session Band 2013 mit Tommy Schneller (voc/sax), Olli Gee (bs), Gregory Barret (Keys) und Bernie Weichinger (dr), sowie die folgenden Grand Jam Gäste:
J.C. DOOK (USA)
First Class Modern Blues Gitarre und Gesang mit Elementen aus Rhythm & Blues, World & Gospel
THE SILVERETTES
Hitverdächtiger Rockabilly mit drei smarten Rockabellas mit Gesang und Band
ALL IN BAND
Kicking Beat & Rock´n´Roll der 60er aus Selm und dem Ruhrgebiet
Detailinformationen zu den Künstlern:
J.C. DOOK (USA)
First Class Modern Blues Gitarre und Gesang mit Elementen aus Rhythm & Blues, World & Gospel
Der New Yorker Meistergitarrist J.C. Doo-Kingué, ebenfalls talentierter Sänger und begnadeter Bandleader, hat zehn Jahre Erfahrung in der hart umkämpften Bluesszene des Big Apples gesammelt. Sein Markenzeichen sind ausgefeilte Soli und verspielte Läufe. Gespielt hat er mit der New Orleans Legende Earl King, den Holmes Brothers sowie Ben E. King. Er trat als Vorgruppe für Johnny Copeland, Walter „Wolfman“ Washington und Little Feet auf. Seine musikalische Vielseitigkeit ermöglichte ihm Auftritte mit Harry Belafonte, Manu Dibango und Cassandra Wilson. Seine Soli sind kantig und splitternd, womit er ganz in der Tradition der großen, schwarzen Blues-Gitarristen steht. Kingué ist ein Gitarrist mit verschiedenen Facetten, die er gerne zeigt. Für Queen Esther Marrow & The Harlem Gospel Singers fungierte er fünf Jahre lang als Gitarrist, Arrangeur und musikalischer Leiter. Er begleitete zuletzt den Bassisten und Sänger Richard Bona auf seiner Welttournee. Traumwandlerische Gitarrenklänge treffen auf ein virtuoses Gitarrenspiel. Ganz wie bei den großen Bluesgitarristen „spricht“ seine Gitarre. Ein Blues-Act erster Güte.
Hitverdächtiger Rockabilly mit drei smarten Rockabellas mit Gesang und Band
Die drei Rockabellas bringen mit pointiertem Fifties-Look und ihrer gnadenlosen Live-Performance die Konzerthallen zum Brodeln, die Tanzflächen zum Beben und die Hormone zum Schwingen. Ein Power-Trio das mit seinem Rockabilly Deluxe noch jeden Hotrod zum Kochen gebracht hat. Julia, Saskia und Irina machen jeden ihrer Songs zu einem Rock´n´Roll-Klassiker. Ob Fifties, Eighties oder aktuelle Hits – der 3-stimmige Satzgesang der unverwechselbaren Rockabilly-Kehlen macht vor Nichts und Niemandem halt! Selbst die Produzenten von Dick Brave und Boppin B hatten bei soviel Charme keine Chance und haben die Ladies schon ins Studio gezerrt. „The Silverettes” haben alle Argumente auf ihrer Seite!
Kicking Beat & Rock´n´Roll der 60er aus Selm und dem Ruhrgebiet
„Let Guitars rule the world“ – Das ist das Motto der ALL IN BAND aus Selm. Die Gitarrenband des Gitarristen und Sängers Guido Pyka, Tommy Tesco Award Preisträger Los Angeles USA, und der
Ruhrgebiets Legende Wolfgang „Molto“ Volkmer, ehemals The Dakotas, hat sich auf den Beat und Rock´n`Roll der 60er Jahre spezialisiert. Top Hits wie z. B. Roll Over Beethoven, Satisfaction, Lucille, Shakin´all over, We gotta get out of this Place, werden mit authentischer Spielfreude interpretiert. Da ist Topstimmung garantiert. Durch ständig wechselnde Gastmusiker (Saxophon, Hammond Orgel) erweitert die Band ihre außergewöhnliche Klangfarbe.
An jedem Mittwoch nach dem ersten Montag eines Monats steht Bergkamen auf dem Tourplan der Musiker Tommy Schneller und Olli Gee. Mit einem „Stargast“ des Abends und einer stets abwechselnden, perfekt zugeschnittene Formation bringen sie die Sparkassen Grand Jam – Blues- und Soul Session auf die Bühne der Ökologiestation. Internationale Bluesgrößen wechseln sich mit Soul- und Popstars ab. Es wird nach Herzenslust gejammt und improvisiert.
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Bergkamen. Mit dem Ferienende (Sonntag, 7. April) ändern sich auch wieder die Öffnungszeiten des Hallenbades in Bergkamen. Die Öffnungszeiten sind dann wieder wie folgt:
Hallenbad Bergkamen
Montag 06.30 – 08.00 Uhr
14.00 – 17.00 Uhr
16.00 – 17.00 Uhr (Frauenschwimmen)
Dienstag 06.30 – 08.00 Uhr
14.00 – 21.00 Uhr
Mittwoch 06.30 – 08.00 Uhr
14.00 – 16.30 Uhr
Donnerstag 06.30 – 08.00 Uhr
14.00 – 21.00 Uhr
Freitag 06.30 – 08.00 Uhr
14.00 – 21.00 Uhr
Samstag, Sonntag, feiertags08.00 – 13.00 Uhr
Bauarbeiten in der Gerhart-Hauptmann-Straße
Innerhalb der nächsten zwei Wochen wird mit der Erneuerung der Wasserleitungen in einem etwa 180 Meter langen Teilstück der Gerhart-Hauptmann-Straße in Bergkamen begonnen. Von Hausnummer 1 bis Hausnummer 40 erfolgen die Arbeiten an der Hauptversorgungsleitung sowie eine Überprüfung der Hausanschlüsse. Die Dauer wird ca. 4 Wochen betragen und es ist kurzzeitig mit Einschränkungen in der Wasserversorgung zu rechnen. Die GSW bitten betroffene Anwohner um Verständnis.
Ruhrpottracer starten Orient-Rallye
Am Anfang war – ja, was eigentlich? Thorsten Becker, seine Ehefrau Kathrin und der Wunsch, mal wieder etwas Besonderes zu machen. So besonders wie einst die mehrwöchige Motorradtour durch Südamerika. Oder noch besonderer. Ihr Wunsch könnte demnächst Wirklichkeit werden. Denn jetzt werden sie mit mindestens 20 Jahre alten Autos im sechsköpfigen Team bis Jordanien touren, in Istanbul auf der Galatabrücke singen und muszieren, unterwegs im Zelt schlafen, die Grenze von Nord- nach Südzypern überschreiten und am Ende eventuell ein Kamel gewinnen. Getrieben von dem Wunsch, Gutes zu tun und aus purer Abenteuerlust.
Am 27. April geht’s los
Sie, vier Männer und zwei Frauen aus Werne, Bergkamen und Unna, starten als „Ruhrpottracer“ im Rahmen der achten Allgäu Orient Rallye am 27. April von Oberstaufen Richtung Jordanien.
Drei Wochen lang sind sie unterwegs, 111 Teams, für Spaß, Völkerverständigung und humanitäre Zwecke. Eine Übernachtung darf nicht teurer als 11,11 Euro, ein Auto oder Motorrad nicht mehr als 1.111,11 Euro wert sein. Und am Ende werden sie ihre Fahrzeuge für den guten Zweck im Zielland hinterlassen, ein Kamel mit nach Hause nehmen oder auch das spenden. Und die Ruhrpottracer mittendrin. Schon einmal waren sie kurz davor, mitzumachen, doch damals hat es nicht geklappt. Jetzt wollen sie ihre Chance nutzen.
Die erste Aufgabe für die Abenteurer: Das Team. „Insgesamt sechs Personen sollten es sein und es war ziemlich schnell klar, dass unsere besten Freunde nicht mit an den Start gehen“, erinnert sich Thorsten Becker. Die wollten schon – aber nur mit Übernachtung im Hilton und unterwegs im Bentley. Übernachten im Zelt und Auto? Ne. Und dann noch 5555 Kilometer in mindestens 20 Jahre alten Pkw, ohne Autobahn, GPS und Navi? Noch mal ne. Arbeitskollegin Sandra Benz war da schon eher empfänglich für die Rallye: „Ja“ hat sie spontan gesagt und war neben den Beckers die Dritte im Team. Für ihren Lebensgefährten Mirco Faßbender hörte sich das Ganze dann so an: „Wir fahren jetzt bei der Orient-Rallye mit, guck dir das bitte im Internet an.“ Getan hat er es, geglaubt ganz lange nicht, doch mitfahren wird er. Das dritte Duo, Jürgen Koppe und Jürgen Demuth, haben sie „geködert mit der Rennstrecke in Istanbul“ . Beide sind leidenschaftliche Motorradfahrer, die es im Frühjahr eigentlich immer zum Cruisen nach Spanien zieht, jetzt ist die Rallye ihr erklärtes Ziel.
Erste gelungene Bewerbung
Am 7. Juli 2012 um 3.33 Uhr konnte sich das Team erstmals bewähren: Die Anmeldung zur Orient-Rallye stand an und da es in den Vorjahren immer weit mehr Bewerber als eben 111 Plätze gab, versuchten die Ruhrpottracer mit drei Rechnern das Schicksal zu bezwingen. Leider ohne Erfolg. Nur einem von ihnen war es gelungen, sich anzumelden, allerdings so weit hinten platziert, dass niemand mehr mit einer Teilnahme rechnete. „Immer wieder haben wir nachgeschaut, ob wir ein Stück nachgerückt sind, anfangs täglich, dann wöchentlich, und im August hatten wir es dann geschafft“, erinnert sich Thorsten Becker. Viel Zeit zum Jubeln blieb nicht, jetzt mussten zunächst die Autos her. Drei gleiche Modelle sollten es sein, wegen der „starken Motoren und leicht zu beschaffenden Ersatzteile“ entschied sich die Gruppe für einen Mercedes MB 230 Kombi. Auf der Suche nach passenden Fahrzeugen, die entweder nicht teurer als 1.111 Euro oder älter als 20 Jahre waren, tourten sie durch ganz Deutschland, kauften die Mercedes schließlich in Trier, Osnabrück und Hannover. Etwa bis Dezember haben die künftigen Rallyeteilnehmer sich dann um kleinere Reparaturen, Verkehrssicherheit und das Outfit ihrer Fahrzeuge gekümmert: Orangefarben gerollt und technisch topfit stehen jetzt Gisela, Rolf und Gunnar – das sind ihre Namen – bereit, um das Abenteuer Orient-Rallye zu bestehen.
Geschenke für Bedürftige im Gepäck
Anfang Januar begann die Zeit der Listen: Listen für Ersatzteile, Campingzubehör, Lebensmittel. Sechs DIN A4-Seiten sind so entstanden mit Dingen, die Orient-Rallyefahrer eben brauchen. Jürgen Demuth ist Herr über alle Listen: „Wir sind bei der Planung davon ausgegangen, dass wir jeden Tag lange unterwegs sind und uns selbst versorgen, da kommt schon ein Menge zusammen.“ Außerdem sind es nicht nur die persönlichen Dinge, die Platz brauchen: Auf der Route nach Jordanien unterstützen die Teams bedürftige Menschen mit Sachgegenständen, die sie zuvor im Freundes- oder Bekanntenkreis gesammelt haben: Spielzeug, Decken, Bälle, Kleidung – alles Dinge, die unterwegs sozialen Einrichtungen gespendet werden. Sponsoren haben die Racer ebenfalls schon gefunden: Einer spendete 200 Euro, verbunden mit der Bitte, im kommenden Jahr mitfahren zu dürfen. Ein anderer die benötigten Winterreifen nebst Felgen. „Gutes zu tun, das ist unsere ganz große Triebfeder“, erklären die sechs. „Außerdem ist es eine Rallye, wir haben Spaß und es ist ein bezahlbares Abenteuer.“ Zehn bis zwölf Stunden, so ist der Plan, werden sie jeden Tag im Auto sitzen. Den ersten Teil der Rallye, die Fahrt bis Istanbul, gestaltet jedes Team selbst, den zweiten gibt der Veranstalter vor. Zum Start müssen sie ein Musikinstrument ihrer Wahl mitbringen, ausgenommen Klavier und Schlagzeug, die Instrumente werden mit anderen Teams getauscht, dazu werden Noten verteilt und bis Istanbul bleibt dann Zeit genug, ein Lied einzustudieren, um letztlich gemeinsam auf der Galatasabrücke zu singen.
Keiner hat Platz für ein Kamel – eigentlich
Gewinnen wollen die Ruhrpottracer nicht wirklich – „schließlich hat niemand Platz für ein Kamel.“ Sie wollen ankommen, ohne dass jemand zu Schaden kommt, Länder entdecken, „wo wir wahrscheinlich nie wieder hinkommen“ und andere Kulturen kennenlernen. Allein die Vorstellung, von Zypern nach Israel, dann durch Palästina und schließlich bis nach Jordanien zu reisen, spornt die lokalen Abenteurer an. Bleibt ein Auto auf der Strecke, „fahr ich notfalls mit dem Tretroller da runter“, sagt Thorsten Becker. Fällt einer der Teamkollegen krankheitsbedingt aus, „ist die Rallye für uns alle beendet“. So haben sie es beschlossen. Sie sind ein Team und wollen das Abenteuer Orient-Rallye auch als solches bestehen. Und während sich die einen auf die sportliche Herausforderung freuen, die anderen auf die reizvollen Landschaften oder andere Kulturen, rücken die Tage, die das Roadbook bestimmt, für die Ruhrpottracer immer näher. Bis sie dann tatsächlich in Oberstaufen von der Rampe und Richtung Abenteuer rollen.
Text und Fotos: Susanne Brzuska
Besuch im Landtag möglich
Zu einem Besuch im Landtag laden die VHS und die Arbeitsgemeinschaft Leben ein. Termin: 24. April. VHS-Kurs Nummer U1001.
In diesem Semester will die Arbeitsgemeinschaft Arbeit und Leben in Zusammenarbeit mit der VHS zu einem Besuch im Landtag NRW einladen. Eine gute Gelegenheit, viel über den Landtag zu erfahren, die parlamentarische Arbeit vor Ort live zu erleben und sich darüber auszutauschen. Die Teilnahme auf der Zuschauertribüne an einer Debatte der Abgeordneten im Plenarsaal bietet tiefere Einblicke in die aktuelle politische Arbeit. Im Anschluss haben die Teilnehmer die Gelegenheit, mit dem Bergkamener Landtagsabgeordneten Rüdiger Weiß ins Gespräch zu kommen.
Folgender Ablauf ist vorgesehen:
10.30 Uhr Abfahrt vom VHS-Gebäude „Treffpunkt“
12.15 Uhr Ankunft und Sicherheitscheck
12.30 Uhr Einführung in die Tagesordnung
13.00 Uhr Tribüne
14.00 Uhr Diskussion mit Herrn Weiss
15.00 Uhr Kaffee und Kuchen
15.30 Uhr Programmende
15.30 Uhr bis 18.00 Uhr zur freien Verfügung
18:00 Uhr Rückfahrt
Anmeldeschluss ist der 10.04.2013
Die Gebühr für dieses Angebot beträgt 20,00 Euro.
Anmeldung bitte bei der VHS. Persönlich ist dies während der Öffnungszeiten montags bis freitags von 08.30 – 12.00 Uhr und montags, dienstags und donnerstags von 14.00 – 16:00 Uhr im Volkshochschulgebäude „Treffpunkt“, Lessingstr. 2, 59192 Bergkamen, möglich. Eine Anmeldung per Telefon kann unter der Rufnummer 02307 / 284 952 oder 284 954 erfolgen. Online können Interessierte sich jederzeit über www.bergkamen.info oder www.bergkamen.de anmelden.
Musikalisches Frühstück für Senioren
Die Ehrenamtlichen des „Offenen Frühstückstreffs“ und das Seniorenbüro der Stadt Bergkamen laden am kommenden Donnerstag, den 11. April von 9:00 Uhr bis 11.00 Uhr zu einen Frühlingsvormittag in lockerer, ungezwungener Atmosphäre in das Heinrich- Martin-Heim, Am Wiehagen 32 herzlich ein.
Ein bunter „Frühlingsstrauß“ aus Klönen, Gesang, kleinen Überraschungen und Musik erwartet die Besucher. Siegfried Kavalrowski am Akkordeon und Dieter Höltermann am Keyboard werden eine bunte Mischung aus Frühlingsliedern präsentieren und auch zum mitsingen einladen. Freuen können sich die Besucher aber nicht nur auf unterhaltsame Musik sondern auch auf ein gutes und leckeres Frühstück. Willkommen sind natürlich auch alle Senioren, die den Offenen Frühstückstreff noch nicht kennen. Eine Voranmeldung für die Veranstaltung ist nicht erforderlich. Einlass ist um 8:30 Uhr.
Weitere Informationen sind im Seniorenbüro, Inge Freitag unter der Telefonnummer 02307/965-410 erhältlich.
Neuer Schornsteinfeger für Weddinghofen und Mitte
Kreis Unna/Bergkamen. (PK) Im Stadtrand-Kehrbezirk Unna 13 gibt es eine Veränderung. Die Bezirksregierung Arnsberg hat den Bezirksschornsteinfegermeister Peter Geisler dort zum „neuen Mann“ bestellt. Das teilt der Fachbereich Öffentliche Sicherheit und Ordnung beim Kreis Unna mit.
Der Stadtrand-Kehrbezirk Unna 13 umfasst neben dem Ortsteil Lünen-Niederaden Teile der Stadt Lünen sowie den Stadtteil Bergkamen-Weddinghofen, Teile der Stadt Bergkamen und den Stadtteil Kamen-Methler.
Der Kehrbezirk wurde bisher von Ingolf Jacob verwaltet, der aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand versetzt worden ist.
Der 48-jährige Nachfolger Peter Geisler wohnt in Lünen und war zuletzt als bevollmächtigter Bezirksschornsteinfeger für die Stadtteile Lünen-Süd und Lünen-Horstmar zuständig.
Er ist unter 0 23 06 / 75 56 41 zu erreichen.
Soul statt Borussia
Bergkamen. Leicht hat man es als Musiker nicht, wenn zeitgleich zu einem Blueskonzert andernorts die Schwarz-Gelben Kicker in der Champions-League gegen den Ball treten. Die schafften allerdings nur ein müdes 0:0. Karl W. Lewis, Stargast beim April Gig des Sparkassen Grand Jam feierte mit einem beeindruckenden Blues und Soul Programm am Mittwochabend einen klaren Auswärtssieg in der Ökostation in Bergkamen-Heil.
„Wenn man im Raum Dortmund Musik macht kann es vorkommen, dass zeitgleich Fußball gespielt wird“, kalauerte Tommy Schneller zu Beginn des Sparkassen Grand Jam erst einmal herum. „Schön dass Ihr gekommen seid“, begrüßte er die, die handgemachten Blues „unentschiedenem“ Ballgekicke vorzogen.
Und die wider Erwarten gar nicht mal so kleine Schar der Blues und Soul-Fans bekamen von Karl W. Lewis Blues und Soul-Feinkost in Fünf-Sterne-Qualität auf die Ohren. Ende 2007 konnten ihn die Bluesfans erstmals in Bergkamen auf der Bühne erleben. Er war einer der Gäste bei der ersten Grand Jam Session in Schacht III. Neben einer Ana Popovic oder auch einem Bernie Marsden (Whitesnake).
Wenn man Lewis ganz normal auf der Straße begegnen würde, fiele er überhaupt nicht auf. Typ netter Kumpel ist er. Grillpartys mit seinen Nachbarn haben offensichtlich die Hemdengrößen in den Jahren etwas anwachsen lassen. Aber wenn Lewis zu einem Mikrofon greift, einem Blues- oder Soul-Titel im wahrsten Sinne des Wortes Leben einhaucht, dann steht da ein ganz Großer auf der Bühne. Jegliche unnötig ausufernde Show ist ihm fremd. Er lebt lieber seine Musik mit allen Facetten. Zaubert mit der Stimme. Die ist relativ hoch in der Tonlage. Aber er agiert unglaublich flexibel auf der Bühne. Mal fast schmachtend in den Soul-Sphären, dann wieder auch druckvoll und powernd in tollen Blues-Titeln. Und er war eingebettet in eine super gut aufspielende Session Band. Tommy Schneller bewies erneut, wie gut er sich auf die verschiedenen Genres einstellen kann. Aber auch die anderen Musiker, angefangen bei Jens Filser an der Gitarre, Oliver Geselbracht am Bass, Gregory Barrett am Keyboard und mit Gesang, wie auch Bernie Weichinger hinter der Schießbude hatten sichtich Spaß am Auftritt mit Karl W. Lewis.
Und das Publikum vemisste sicherlich keine Minute fußballerischen Ballzauber, genoss lieber jede Minute eines wirklich hervorragenden Blues Konzerts in der Ökologiestation.
Ein Abend für die Freunde von Erich Kästner
Rund um den berühmten Schriftsteller Erich Kästner dreht sich am Mittwoch, 17. April, alles in der Städt. Galerie „sohle 1“.
Unter dem Motto „Die Welt ist rund“ präsentiert Hans Georgi (Foto) am Mittwoch, 17. April, um 19.30 Uhr eine kabarettistische Hommage an den „Autor für Erwachsene“ in der Städt. Galerie „sohle 1“.
Eigentlich erlangte Erich Kästner mit dem „Fliegendem Klassenzimmer“ oder dem „Doppelten Lottchen“ als Kinderbuchautor seine Popularität. Doch der Autor hat weit mehr zu bieten und ist mit seinen hintersinnigen Texten auch heute noch aktuell. Wer kennt nicht die Zitate, wie: Ich setze mich sehr gerne zwischen Stühle“ und „säge an dem Ast, auf dem wir sitzen“?
Das Programm bietet einen Abend für alte Kästnerfans und solche, die den Autor auf vergnüglich-nachdenkliche Weise kennenlernen wollen. Dabei werden die Texte von Hans Georgi melodisch, beinahe schlagerhaft gesungen, aber auch gesprochen. Zwischen den Stücken werden feinsinnig Anekdoten und Fakten aus Kästners Leben aufgerollt – durchfeierte Nächte, aber auch seine Widersprüche und Enttäuschungen in der Liebe.
Entstanden in den Dreißiger Jahren, zeigt diese Gebrauchslyrik den inneren und äußeren Zwiespalt des Menschen Kästner, der als messerscharfer Beobachter und Kritiker seiner Zeit die Wirtschaftskrise während der Weimarer Republik und später den Terror des Naziregimes erlebt. Ob auf der Domplatte oder im Mainzer Unterhaus, im Schwetziger Schloss, bei den Kurt-Weill-Festspielen in Dessau oder im Kölner Senftöpfchen, Erich Kästner hat überall im Land seine Fans begeistert und neue Freunde gefunden.
Tickets zum Preis von 12,- Euro, erm. : 9,- Euro, sind erhältlich im Kulturreferat Bergkamen (Tel.: 02307/965-464), im Bürgerbüro und an der Abendkasse.
Von bumsfidelen Bergmännern, Ehestreitigkeiten und deutschem Kulturgut
Der heimische Autor Heinrich Peuckmann hat sich nachstehend noch einmal auf humorvolle Art und Weise mit dem Bergkamener Bergmann „Moppel“ Claer beschäftigt, der durch den verfilmten Roman „Lass jucken Kumpel“ bekannt wurde. Eine Betrachtung aus Bergkamener Perspektive:
Es war die große Zeit der politischen Arbeiterliteratur, wie sie von der „Dortmunder Gruppe 61“ mit Max von der Grün, Josef Reding oder Günter Wallraff ins Leben gerufen wurde und anschließend vom „Werkkreis Literatur der Arbeitswelt“ mit klar gewerkschaftlicher Zielsetzung fortgesetzt wurde. Es war der Versuch, mittels Literatur dem Arbeiter die Klassenbedingtheit der bundesrepublikanischen Wirtschaftsordnung klar zu machen.
Da erschien plötzlich ein ganz anderer Arbeiterroman, geschrieben von dem Bergkamener Bergmann Hans Henning Claer, den seine Kumpels auf der Zeche nur „Moppel“ nannten. „Lass jucken Kumpel“ hieß dieser Roman, und er zeigte nicht den gewerkschaftlich engagierten Arbeiter, der um die Verbesserung seiner sozialen Lage kämpft, sondern den bumsfidelen Bergmann, der weiß, dass es im Leben auf zwei Dinge ankommt: auf Frauen und Alkohol.
„Weißt du“, hat mir „Moppel“ Claer mal seine Weltsicht erklärt, „wenn du jeden Tag acht Stunden im Streb malochen musst, bei Dunkelheit, wo nur Kerle rumlaufen und du in der Hitze schrecklich schwitzt, da drehen sich deine Gedanken ganz automatisch um zwei Dinge: um eine heiße Blonde und ein kühles Blondes.“
Das klang überzeugend und für Moppel war es das auf jeden Fall. Mit seiner Literatur, mehr noch mit seinen Filmen, hat Moppel jedenfalls viel Aufsehen erregt, in Deutschland, aber auch in der Welt. „Lass jucken Kumpel“ zum Beispiel lief mehr als 100 Tage in den Kinos von Tokio, als deutscher Kulturbeitrag zur gesellschaftlichen Situation der Siebziger Jahre vermutlich. Natürlich dienten Moppels Werke, Romane wie Filme, zur Ablenkung von der politisch unbequemen Arbeiterliteratur, das ist eindeutig, aber sie hatten auch äußerst lehrreiche Aspekte, vor allem aus Bergkamener Sicht.
Moppels Romane waren nämlich gar nicht erfunden. Vieles, was er erzählt oder besser gesagt verrät, hat er seinem direkten Lebensumfeld entnommen. Besonders aufgefallen ist das bei seinem ersten Werk, bei „Lass jucken Kumpel“, das 1971 als Buch, 1972 als Film erschien und 1973, wegen des kommerziellen Erfolges, die „Goldene Leinwand“ erhielt. Spricht das nun für den Film oder gegen die Auszeichnung?
Immerhin, der Film erlebte im damals noch vorhandenen Bergkamener Kino seine Welturaufführung. Ein stolzer Tag für die kleine Bergarbeiterstadt und deshalb sind sie auch alle hingegangen: die Bergkamener Kommunalpolitiker, sogar welche aus dem vornehmen Parlament des Kreises Unna und natürlich die Bergleute, Moppels Kumpels, die ihre fein zurechtgemachten, frisch vom Friseur gekommenen Ehefrauen endlich mal wieder ins Kino ausführten.
Ein Kulturfilm aus Bergkamen, das war doch etwas! Aber schon während der Film lief, berichten die Augenzeugen, machte sich Unruhe breit. Immer tiefer rutschten die Kommunalpolitiker in ihre Sitze, zwischen den Ehepaaren gab es heftiges Getuschel. Noch während des Abspanns, bevor es im Kino hell wurde, sprangen die ersten auf, schlugen den Kragen ihres Mantels oder ihrer Jacke hoch, zogen den Kopf ein und verschwanden schnell und vor allem wortlos Richtung Parkplatz.
Vermutlich hätten das auch gerne einige Bergleute getan, vor allem wären sie gerne wortlos geblieben, aber dagegen hatten ihre Ehefrauen etwas. Die hatten nämlich kapiert, was Moppel da über eine bestimmte Kneipe erzählt hatte, die in Bergkamen jeder kannte. Direkt am Eingang zur Zeche Grimberg stand sie und wurde im Volksmund „Zum schwatten Diamanten“ genannt. Unten war normaler Schankbetrieb, wohin auch Lehrer des benachbarten Gymnasiums gingen (also auch ich), oben fand das statt, was Moppel bumsfideles „Rambazamba“ genannt hätte und worüber ich im Detail nichts berichten würde, selbst wenn ich es wüsste. Ich weiß es aber nicht, ahne es allerdings.
„Ach, dahin gehst du also! Jetzt weiß ich endlich Bescheid, was ihr da so treibt!“ So ähnlich müssen die Vorwürfe der Gattinnen gelautet haben, die sie ihren betreten schweigenden Männern vorgehalten haben.
„Jetzt weiß ich endlich, was da los ist!“
Es soll Ehekräche gegeben haben, wochenlange Streitigkeiten in den Bergarbeiterfamilien. Über halb Bergkamen hing eine Wolke des Grollens. Scheidungen gab es damals so gut wie keine, vor allem nicht in Bergarbeiterfamilien. Wenn die Einstellung dazu so wie heute gewesen wäre, hätte es die allerdings bestimmt gegeben.
Es rumorte in Bergkamen und das verlangte natürlich nach einer Antwort, die auch prompt kam. Moppel erlebte die ultimative Film- und Romankritik, wie sie beispiellos ist im deutschen Kritikerwesen. Als er Wochen nach der Welturaufführung seine Stammkneipe „Zum schrägen Otto“ verließ (die es heute noch gibt, während der „Schatte Diamant“ um das Jahr 2000 herum abgerissen wurde, anstatt, wie sich das gehört hätte, als „literarischer Ort“ unter Denkmalschutz gestellt zu werden), erlebte Moppel ein „blaues Wunder“, wie er es ehemaliger Amateurboxer vorher nicht erlebt hatte. Kurzum, Moppel wurde verprügelt, und zwar so heftig, dass er für einige Zeit im Krankenhaus landete. Der Sachverhalt konnte letztlich nie ganz geklärt werden, denn Moppel hat tatsächlich niemanden von den Tätern (es sollen mehrere gewesen sein) erkannt. Auch einen konkreten Verdacht hegte er nicht, wie er bei seinen Aussagen zu Protokoll gab. Tja, was sollte man da machen? Ganz einfach: Moppel pflegen, damit er wieder auf die Beine kam.
Das haben dann die Krankenschwestern freundlich übernommen, weshalb Moppel ein uneingeschränkt positives Bild von Krankenschwestern entwickelte und dadurch bei der Verfilmung seines nächsten Drehbuchs (war es „Lass jucken Kumpel II“, Untertitel: „Das Bullenkloster“?) in neue Schwierigkeiten geriet.
Regisseur dieser Filme war Franz Marischka, nicht zu verwechseln mit seinem Onkel Ernst, der mit Romy Schneider in den fünfziger Jahren die „Sissy-Filme“ drehte. Franz, genannt „Zwetschi“, dessen Taufpate übrigens Franz Lehar war, hatte vorher schon solche Kulturfilme wie „Am Sonntag will mein Süßer mit mir segeln gehen“ gedreht, nun schwamm er auf der Softpornowelle. Und bei einem dieser Filme, in dem inzwischen Moppel selbst als unvergessener Jupp Kaltofen, seines Zeichens Bergmann und Amateurboxer, mitspielte, sollten zwei bumsfidele Krankenschwestern ihren Patienten auf ganz besondere Weise Pflege angedeihen lassen. Aber da war Moppel dagegen. Nein, auf Krankenschwestern wollte er nichts kommen lassen. Reine, hilfreiche Engel wären das, auf keinen Fall durften sie mit irgendwelchen Unterstellungen beschmutzt werden. Da war Moppel eigen.
Aber Zwetschi wusste Rat. Der Film wurde in München gedreht und Zwetschi fragte Moppel, ob er sich nicht am Samstag Bayern München ansehen wollte. Klar wollte Moppel das, er war schon immer Sportfan gewesen. Also besorgte Zwetschi zwei Eintrittskarten, damit Moppel samt Begleitung Beckenbauer und Co. sehen konnte, und als er zurückkam, war die besagte Szene im Kasten. Zwetschi hatte kurzerhand aus den Krankenschwestern, erzählte mir ein erleichterter Moppel, zwei Studentinnen oder Schwesternschülerinnen oder irgendetwas dieser Art gemacht und als solche hatten sie die bettlägerigen Patienten beglückt. Ganzheitlich gepflegt sozusagen. Womit alle einverstanden waren. Moppel, weil die Ehre der richtigen Krankenschwestern gerettet war, Zwetschi, weil er die dringend benötigte Szene im Kasten hatte.
Moppel hatte übrigens eine unnachahmliche Art, seine Rolle als Filmschauspieler, eine Tätigkeit, die er ja nie erlernt hatte, zu begründen.
„Wenn die (damit meinte er die anderen Schauspieler) da mitspielen, kann ich da auch rumhopsen“, erklärte er. Wobei, wie ich schon damals fand, das Umdrehen der Verben den Sachverhalt richtiger wiedergegeben hätte: „Wenn die da rumhopsen, kann ich da auch mitspielen“, hätte es besser geheißen.
Moppel war nämlich wirklich nicht schlecht in den Filmen, spielte er doch den Bergmann und Amateurboxer Jupp Kaltofen, der gerne mal ins Glas schaut. Im Prinzip also sich selbst, und das machte er wirklich gut.
Als Amateurboxer, dies nebenbei, hätte Moppel womöglich sogar größere Erfolge feiern können, aber er litt – genau wie ich – unter Heuschnupfen. Bei Qualifizierungskämpfen für die Landesmeisterschaften (damals noch in Berlin, wo Moppel ursprünglich herstammte), die im Frühjahr stattfanden, hatte er keine Chance. Einen Schlag auf seine Nase und die hellen Tränen standen ihm in den Augen. Ich hatte Verständnis für einen auf diese Weise benachteiligten Moppel, auch wenn die Johannpeter-Brüder aus Hamm, die größte und erfolgreichste Boxerfamilie der Welt (10 Brüder waren Boxer, mehrere wurden Deutsche Meister, sechs schafften den Sprung in die Nationalmannschaft) immer lachend auf meine Nachfrage sagten, so weit wäre es mit Moppels Boxerkünsten nicht her gewesen. Gut, da steht dann Aussage gegen Aussage. Wer möchte richten? Meine Sympathie gehörte jedenfalls dem leidenden Moppel, der mir seine Boxkünste übrigens mal in der Bergkamener Distelfinkstraße, wo er wohnte, vorgeführt hat. Wir hatten eine gemeinsame Lesung im Dortmunder Fritz-Hüser-Institut gehabt, ich holte Moppel, der selber kein Auto fuhr, zur Lesung ab und brachte ihn nachher nach Hause. Begleitet wurden wir von seiner Gattin „Biggi“.
Als er an jenem Abend ausstieg, hielt Moppel plötzlich die Fäuste hoch, begann auf der Straße zu tänzeln, wurde wieder der Amateurboxer von früher, vielleicht auch der Jupp Kaltofen aus seinen Filmen und kämpfte technisch versiert gegen einen eingebildeten Gegner, den auch ich nach einiger Zeit glaubte, vor mir zu sehen. Moppel war gut, fand ich. Der unsichtbare Gegner hatte keine Chance.
Im Grunde, meinte er, bevor wir uns trennten, gebe es nur zwei Themen, die er in all seinen Romanen behandele: Sport und Liebe. Wobei man an der Art, wie er diese Themen literarisch gestaltete, leider den Unterschied nicht erkennen konnte.
Sein Manuskript, aus dem er im Fritz-Hüser-Institut las, hatte unvergessliche Sätze, die ich heute noch aus dem Gedächtnis zitieren kann. In einer Szene, die – wo sonst – in einer Kneipe spielte, blieben der junge Wirt und eine ebenfalls junge, hübsche Dame zurück, alle anderen hatten nach und nach das Lokal verlassen. Das nachfolgende Geschehen fasste Moppel dann so zusammen: „Er schaltete das Licht aus bis auf die über der Theke hängende Lichterkette, die aber genug Licht spendete für den Schankraum und ihr hastiges Tun.“ Liebe eben. Oder war es Sport? Egal.
Nicht egal ist, dass Moppel durch seine literarischen, filmischen und schauspielerischen Erfolge nicht reich geworden ist. Die Verlagsverträge sahen einen Vergütungsanteil im Falle einer Filmvorführung im Ausland gar nicht vor. Moppel war ja Bergmann, wie Verlagsverträge auszusehen haben, wusste er nicht. Und der Verlag hat ihn nicht aufgeklärt. Für hundert Tage „Lass jucken Kumpel“ in Tokio, so erzählte er mir, sah Moppel keinen Pfennig. So reichte es nur zu zwei Eigentumswohnungen in einem größeren Haus einer Bergmannssiedlung. Immerhin.
Über diese Wohnungen wurden schöne Geschichten erzählt. Eine handelte davon, dass immer dann, wenn auf dem Balkon ein Handtuch wehte, die Kinder nicht nach Hause kommen durften. Für eine Stunde wollte Moppel dann ganz allein mit seiner Biggi sein. Sport oder Liebe? Jedenfalls beweist die Geschichte, dass Moppel kein reiner Theoretiker seiner beiden literarischen Themen war.
Direkt nebenan, in der Amselstraße, wohnte übrigens der Bergarbeiterdichter Rudolf Trinks, Mitglied im „Werkkreis“ und ein ausgemachter Gegner von Moppel. Das lag natürlich einerseits an Moppels nicht politischem Zugriff auf die Welt der Bergarbeiter, die in ihrer unpolitischen Grundhaltung natürlich hoch politisch war, Trinks merkte das. Dann aber auch, weil ihn das Thema „Sex“ abstieß. Bergleute sind, das muss man bei der Betrachtung von Moppels Filmen und Büchern berücksichtigen, eher prüde. Unter ihnen hatte Moppel sicher nicht seine größte Fangemeinde. Kinogänger und Leser dürften sich aus anderen Schichten gespeist haben.
Einmal haben die beiden auf der Straße heftig über Bergarbeiterliteratur gestritten, erzählte mir Trinks, danach haben sie nie wieder miteinander gesprochen.
Trinks und Moppel Claer sind im selben Jahr, 2002, gestorben. Moppel nach einer langen Leidenszeit. Nach einem Schlaganfall war er über Jahre ans Bett gefesselt, liebevoll gepflegt von seiner Biggi. „Ich bin kaputt wie tausend Mann“, hat er seine Situation in der ihm eigenen Art treffend beschrieben.
71 Jahre alt ist er geworden.
Ich habe noch versucht, seinen Nachlass an Archive zu vermitteln, Biggi aber wollte nichts abgeben. Alles, was ihren Moppel betraf, wollte und will sie für sich behalten. Das ist dann wohl wirklich Liebe.
Reh zweimal überfahren – Vorsicht! Wieder Wildwechsel!
Achtung, Wildwechsel! Am Dienstag wurde ein Reh auf der Industriestraße (Höhe Poco) gleich von zwei Autos erfasst. Am Dienstag, 02.04.2013 gegen 20:40 Uhr befuhr ein 28jähriger Dortmunder mit einem Pkw die Industriestraße in nördlicher Richtung. In Höhe der Firma Poco kollidierte er mit einem von links kommenden Reh. Hierbei wurde der Pkw erheblich beschädigt. Der Unfallfahrer stand eigenen Angaben zufolge unter Schock und entfernte sich zunächst vom Unfallort. Ein verletztes Tier habe er nicht gesehen. Als er den Unfall ca. 20 Minuten später der Polizei melden wollte, passierte er gegen 21 Uhr erneut die Unfallstelle.
Zwischenzeitlich hatte ein 20-jähriger Pkw-Fahrer aus Kamen die Industriestraße in südlicher Richtung befahren. Dieser sah das Reh auf der Fahrbahn liegen. Daraufhin bremste er den Pkw ab, um einen Zusammenstoß zu vermeiden. Dies gelang ihm jedoch nicht.
Das arme Tier lebte noch, nachdem es von den beiden Autos überfahren worden war. Die Polizei dazu: „Ein Jagdausübungsberechtigter kümmerte sich schließlich um das Reh.“
Die beiden Pkw-Fahrer begaben sich zur Polizei in Kamen.
In der vergangenen Jagdsaison kam jedes fünfte in der Jagdstatistik geführte Reh durch ein Auto um. Jetzt im Frühling steigt das Risiko von Wildunfällen wieder.
Der Deutsche Jagdschutzverband DJV warnt vor einem erhöhten Wildunfall-Risiko im Frühling. Rund 200.000 Rehe werden pro Jagdsaison getötet. Jedes fünfte Tier allerdings stirbt nicht durch eine Kugel, sondern durch ein Auto. Tendenz steigend!
Ein Problem ist die Zeitumstellung am vergangenen Oster-Wochenende. Mit der Zeitumstellung falle der Berufsverkehr wieder in die Dämmerung, was für Autofahrer und Tiere besondere Risiken bedeute.
Der DJV empfiehlt, den Fuß in waldreichen Gebieten (wie kurz vor Poco) vom Gas zu nehmen. Wer im Scheinwerferlicht mit Tempo 80 ein Tier sehe, könne noch rechtzeitig bremsen. Bei 100 Stundenkilometern sei das schon nicht mehr möglich. Wer Wild auf der Straße entdeckt, sollte abblenden, bremsen und hupen. Das Bundesminsisterium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz bittet die Autofahrer, die Verkehrsschilder „Wildwechsel“ unbedingt ernst zu nehmen. Dieser Wildwechsel erfolgt meist in der Morgen- und Abenddämmerung.
Was ist zu tun, wenn es dennoch kracht? In diesem Fall muss IMMER die Polizei verständigt werden. Diese informiert den zuständigen Förster/Jäger und gibt Ihnen Hinweise, was zu tun ist. Dazu gehört auch, sich dem verunfallten Wild NICHT zu nähern.