1400 Flüchtlinge kommen im Sonderzug – Neonazis randalieren am Dortmunder Hauptbahnhof
Rund 1400 Flüchtlinge, die über Ungarn nach Deutschland gekommen sind, werden am Sonntagmorgen am Dortmunder Hauptbahnhof erwartet. Während der Nacht waren vielen Dortmunder gekommen, um sie dort mit warmer Kleidung, Spielzeug für die Kinder und anderem mehr freundlich zu empfangen. Gekommen waren in der Nacht leider auch rund 30 Neonazis, die vor und im Hauptbahnhof randalierten. Die Partei „Die Rechte“ hatte eine Demonstration angemeldet. Ergebnmis waren mindestens vier verletzte und mehrere Festnahmen.
Wie sich Dortmund auf die Ankunft des Sonderzuges vorbereitet hat, darüber berichtet der Internet_Blog „Nordstadtblogger“ mit der Überschrift „Grenzenlose Hilfsbereitschaft für Flüchtlinge am Hauptbahnhof: Danke Dortmund – Du bist großartig!“ Kritik am Polizeieinsatz hat Stefan Laurin, der auch für die Ruhrbarone, schreibt, in der Welt geäußert. Die Ruhrbarone selbst haben aktuell in einem Newsticker berichtet, der hier nachzulesen ist.
Die Pressestelle des Dortmunder Polizeipräsidium hat zu den Auseinandersetzungen vor und im Bahnhof folgende Mitteilung veröffentlicht: „Die Dortmunder Polizei ließ diese Versammlung nur außerhalb des Bahnhofs, nicht in Sicht- und Rufweite zu den ankommenden Flüchtlingen, zu. Im Vorfeld dieser Versammlung kam es auf dem Bahnhofsvorplatz gegen 01.30 Uhr zu Auseinandersetzungen zwischen circa 20 Personen aus dem rechten und ungefähr 30 Personen aus dem linken Spektrum. Dabei kam es zu mehreren Flaschen- und Böllerwürfen auf eingesetzte Polizeibeamte. Vier Personen wurden in Gewahrsam genommen.
Die Versammlung der 30 Rechtsextremisten, die um 01.40 Uhr oberhalb der Katharinentreppe begann, wurde um 02.38 Uhr frühzeitig beendet. Zu diesem Zeitpunkt fuhren keine Stadt- bzw. U-Bahnen mehr.
Mehrere Hundert z.T. gewaltbereite Linksextremisten blockierten daraufhin rechtswidrig die Bahnhofshalle sowie den Zugang zum Bahnhof über eine Außentreppe. Von dieser Treppe wurden Polizeikräfte mit diversen Gegenständen angegriffen. Die Gewalttäter versuchten so, die Abreise der Rechtsextremisten zu verhindern.
Eine Begleitung der Rechtsextremisten zu Fuß wäre einem nicht zu tolerierenden Aufzug gleichgekommen und aufgrund der vorherigen Auseinandersetzungen mittels Flaschenwürfen und Pyrotechnik nicht zu schützen gewesen. Auch im Verlauf der rechten Demonstration kam es zu wechselseitigen Provokationen zwischen Rechtsextremisten und Gegendemonstranten.
Andere Transportalternativen kamen nicht in Frage. Wesentliches Ziel war, die Abreise der Rechtsextremen schnellstmöglich und vor der Ankunft der Flüchtlinge zu beenden. Daher musste die Polizei die Rechtsextremisten unter Begleitung starker Einsatzkräfte durch den Hauptbahnhof führen. Im Bereich des Bahnhofsvorplatzes sowie innerhalb des Bahnhofes kam es zu erneuten Auseinandersetzungen.
Die Abfahrt der Rechtsextremisten erfolgte schließlich mit dem Zug um 03.35 Uhr.
Nach jetzigem Kenntnisstand wurden bei den Auseinandersetzungen in der heutigen Nacht drei Polizeibeamte, ein Versammlungsteilnehmer sowie eine unbeteiligte Person verletzt.
Die Situation in der Innenstadt hat sich zurzeit beruhigt, so dass nun Raum für eine freundliche und friedliche Willkommenskultur ist, welche die Dortmunder Polizei ausdrücklich unterstützt.“