13. BlumenBörse steckte mit guter Laune und Tanzlust an
Egal ob türkisch, deutsch, französisch, polnisch oder russisch: Am Ende lagen sich alle in den Armen und sie tanzten zusammen fröhlich über den Platz. Was sich bei der 13. Bergkamener Blumenbörse abspielte, war schlichtweg ansteckend. Die gute Laune bei wechselhaftem Wetter, die Lust am Bummeln und Stöbern – und die Freude am Frühling.
Kein Wunder, schlüpften da doch Hühner-Küken live vor aller Augen, krähten protzende Hähne, riefen sich der Auktionator die Lunge aus dem Hals und spielten sich die Combos die Seele aus dem Leib. Überall gab es auf dem Nordberg etwas zu entdecken, auch wenn die namensgebenden Blumen nur eine Nebenrolle spielten. Die Organisatoren von der Stadt waren zufrieden: „Es ist richtig was los heute, die Stimmung ist toll – 5.000 bis 6.000 Leute werden heute bestimmt den Weg hierin finden“, gibt es für Karsten Quabeck keinen Grund zur Klage.
36 Stände waren in der Fußgängerzone aufgebaut. Zwischen Spargel und Pommes Frites, Gartenverzierungen und Tomatenpflanzen warteten Pflanzaktionen auf fleißige Kinder, wollten Glücksräder gedreht und Samentüten geöffnet werden. Das Europafest war fast eine Veranstaltung für sich mit Wein und Käse aus der französischen Partnerstadt Gennevilliers, „Kupfersalz“ aus Hettstedt mit seiner Bergbauvergangenheit, kreativen Bienenwachs-Schöpfungen aus der polnischen Partnerstadt Wieliczka und vielen Informationen angesichts der bevorstehenden Europawahl zur Europäischen Union. Besondern ansteckend war jedoch der „Verein der schönen Künste“, dessen Sängerinnen von der Bühne tanzten und mit den Zuschauern über den Platz wirbelten.
Die eigene Meinung war gefragt
Zum Mitmachen inspirierte auch der eigene Stand für das integrierte Handlungskonzept für die Stadtmitte. Mitreden konnte hier jeder, der angesichts der anstehenden Umgestaltungen im Stadtgebiet vor dem Hintergrund des Strukturwandels mitgestalten wollte. Es waren Bewertungspunkte für die Qualität von Veranstaltungen, Einkaufsmöglichkeiten, Mobilität, soziales Miteinander und andere Kriterien gefragt. Auch Karten mit Anregungen waren willkommen. Mancher wünschte sich mehr Kita-Plätze für U3-Jährige, andere vermissen Cafés und Restaurants in der Stadtmitte, wollen eine andere Händlerstruktur, mehr Kinderfreundlichkeit und besseres soziales Miteinander. Der Leerstand an den Turmarkaden nervt viele, ebenso die Geruchsbelästigung durch Bayer.
Richtig voll wurde es zur Versteigerung von Fundsachen. Kein Wunder, warteten doch allerhand Fahrräder und Handys, sogar Gartengeräte und Bohrmaschinen auf neue Besitzer. Ob die Jeans und Turnschuhe einen Käufer gefunden haben, sei dahingestellt. Viele Blumen wandern jetzt jedenfalls in Bergkamener Gärten – mehr oder weniger trocken, denn der Himmel ließ sich nur zu spontanen Platzregen hinreißen. Und wer hier nicht fündig wurde, der konnte noch in den Geschäften vorbeischauen, denn die hatten beim parallelen verkaufsoffenen Sonntag ebenfalls geöffnet.