10.000 Grüne Dächer: Lippeverband stellt neues Förderprogramm für Bürger*innen vor

Möglichst viele Dächer in der Lippe-Region begrünen – das ist das Ziel des neuen Förderprogramms des Lippeverbands. Es richtet sich an Eigentümer*innen in allen Lippe-Kommunen, deren Immobilie im Einzugsgebiet des Wasserwirtschaftsverbandes liegt. 50 Euro Förderung pro Quadratmeter begrünter Dachfläche gibt es für Hausbesitzer*innen. Die Förderung gilt neu in 32 Städten und Gemeinden der Lippe-Region, zusammen mit dem „10.000 Grüne Dächer“-Programm im Emscher-Gebiet in insgesamt 48 Kommunen.

Starkregen, Dürre oder Hitze – auch die Städte in der Lippe-Region haben mit den Folgen des Klimawandels zu kämpfen. Ein wirksames Mittel bei der Anpassung sind begrünte Dächer. „Dachbegrünungen sind nicht nur aus der Luft ein Hingucker, sondern sie sind auch gut für Gesundheit, Luft- und Lebensqualität, Artenvielfalt und Stadtklima“, sagte Bodo Klimpel, Ratsvorsitzender des Lippeverbands, bei der Vorstellung des neuen Förderprogramms „10.000 Grüne Dächer“ im Kreishaus in Recklinghausen. „So viele Dächer sind noch grau, zum Beispiel von Garagen, Anbauten oder Carports. Das wollen wir gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern ändern“, erklärte Bodo Klimpel weiter. Das Förderprogramm richtet sich an Eigentümer*innen in allen Lippeverbands-Kommunen, deren Immobilie im Einzugsgebiet des Wasserwirtschaftsverbandes liegt (siehe Karte Fördergebiet auf www.klima-werk.de/gruendachfoerderung). Die attraktive Förderung können Bürger*innen bequem digital beantragen.

Ein Gründach ist ein Dach mit Plus
Ein begrüntes Dach ist ein Dach mit Plus! Weil es zum Beispiel Regenwasser speichert, verdunstet und so eine Kühl-Wirkung fürs Stadtklima hat. „Dachbegrünungen sind ein wichtiger Baustein beim klimarobusten, blau-grünen Umbau der Städte nach dem Prinzip der Schwammstadt“, sagte Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender des Lippeverbands. Wie die Emschergenossenschaft arbeitet nun auch der Lippeverband in der Zukunftsinitiative Klima.Werk gemeinsam mit Kommunen für eine wasserbewusste Stadtentwicklung. „Alle unsere Maßnahmen zielen darauf ab, dass die wertvolle Ressource Regenwasser nicht mehr in die Kanalisation abgeleitet wird, sondern vor Ort versickert oder gespeichert wird“, so Uli Paetzel. Zum Beispiel in einem Gründach.

Die Infrastrukturen an den Klimawandel anzupassen, gelingt nur gemeinsam: Städte, Unternehmen, Bürger*innen müssen mitmachen. „Deshalb machen wir mit unserer neuen Förderung für Hausbesitzerinnen und -Besitzer in der Lippe-Region ein starkes Angebot. Machen Sie mit!“, appellierte Uli Paetzel.

Bis zu 10.000 Euro Förderung möglich
50 Euro pro Quadratmeter Dachbegrünung erhalten förderberechtigte Antragsteller*innen. Die Förderung kann für ein Dach oder mehrere Dächer eines Grundstücks (gleiche Postanschrift) beantragt werden, insgesamt können so maximal 200 Quadratmeter Fläche begrünt werden. Bis zu 10.000 Euro Förderung können Dachbegrüner*innen also bekommen. Für die Dachbegrünung kann eine Fachfirma beauftragt werden, eine Umsetzung in Eigenarbeit ist ebenfalls möglich, beides ist förderfähig (Übrigens: Wer größere Flächen begrünen will, wendet sich an hallo@klima-werk.de).

Erweiterung des Fördergebiets für einige Kommunen
Das „10.000 Grüne Dächer“-Programm gibt es bereits seit 2023 im Raum der Emschergenossenschaft. Für einige Kommunen, die im Einzugsgebiet beider Wasserwirtschaftsverbände liegen, bedeutet die aktuelle Ausweitung des Förderprogramms, dass nun alle oder fast alle Stadtteile im Fördergebiet liegen (Dinslaken, Bottrop, Gladbeck, Dortmund, Herten, Recklinghausen, Holzwickede, Gelsenkirchen, Oberhausen).

Hier gilt die Förderung im Lippeverbandsgebiet
In folgenden Städten und Gemeinden im Gebiet des Lippeverbands gilt das Förderangebot (meist im gesamten Stadtgebiet, in Ausnahmefällen nur in einigen Ortsteilen): Reken, Dülmen, Lüdinghausen, Nordkirchen, Nottuln, Olfen, Senden, Bottrop, Dortmund, Gelsenkirchen, Hamm, Oberhausen, Datteln, Dorsten, Gladbeck, Haltern am See, Herten, Marl, Oer-Erkenschwick, Recklinghausen, Waltrop, Ense, Bad Sassendorf, Möhnesee, Soest, Welver, Werl, Ahlen, Bergkamen, Bönen, Fröndenberg, Holzwickede, Kamen, Lünen, Selm, Unna, Werne, Dinslaken, Hünxe, Schermbeck, Voerde

Voraussetzungen, Förderanträge, Webseite
Alle Informationen zur Förderung und zu den Voraussetzungen finden Interessierte auf www.klima-werk.de/gruendachfoerderung, über diese Webseite ist auch das digitale Förderportal zur Antragstellung zu erreichen.

Die wichtigsten Informationen zur Förderung:

Was wird unter welchen Voraussetzungen gefördert?

Das zu begrünende Dach/ die zu begrünenden Dächer liegt/liegen im Fördergebiet. Zum Fördergebiet gehören alle kanalisierten Flächen, von denen Misch- und Regenwasser in Richtung einer Anlage des Lippeverbands fließen. Damit entspricht das Fördergebiet weitgehend dem Verbandsgebiet des Lippeverbands. Interessierte Eigentümer*innen können auf klima-werk.de/gruendachfoerderung oder im Antragsportal (über die Webseite erreichbar) einsehen, ob ihre Adresse im Fördergebiet liegt.
Die zu begrünende Dachfläche ist an die Kanalisation angeschlossen. Ziel des Förderprogramms ist ein klimaresilienter Umgang mit der Ressource Regenwasser. Dieses soll nicht länger in die Kanalisation eingeleitet werden, sondern zum Beispiel in einem Gründach gespeichert werden und verdunsten. Nur wenn eine Dachfläche an die Kanalisation angeschlossen ist, trägt eine Begrünung dieses Daches dazu bei, dass Regenwasser nicht mehr unnötig abgeleitet wird. Dachbegrünung wird sowohl im Misch- als auch im Trennsystem gefördert!
Mit der Maßnahme wurde noch nicht begonnen.
Die Dachbegrünung ist nicht verpflichtend (zum Beispiel als Auflage in einem Bebauungsplan, einer Satzung, etc.).
Die Dachbegrünung entspricht den Anforderungen an den Aufbau. Damit die Dachbegrünung wie gewünscht Regenwasser speichern kann, muss sie mit einem Mindestaufbau von 10 Zentimetern hergestellt werden oder so, dass sie eine Wasserspeicherkapazität von mindestens 25 Litern/m² hat (siehe Herstellerangaben).