Zahl der Bergkamener Flüchtlingshelfer hat sich auf über 100 mehr als verdoppelt – Bürgermeister sagt Danke

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In einem offenen Brief bedankt sich Bürgermeister Roland Schäfer bei den Bergkamener Flüchtlingshelfern. Ebenso schnell, wie sich die Stadt über die Errichtung einer zentralen Flüchtlingsunterkunft des Landes in Bergkamen entschieden hat, hat sich die Zahl der Flüchtlingshelfer innerhalb weniger Wochen auf rund 100 mehr als verdoppelt. Und nicht nur dies: Bei ihrem jüngsten Treffen am Dienstagabend haben sie sich entschlossen, ihre ehrenamtliche Arbeit selbst zu organisieren.

FlüchtlingshelferkreisBisher hat Juditha Siebert vom Integrationsbüro die Organisation gewährleistet. Hauptansprechpartner für alle, die sich im Flüchtlingshelferkreis ehrenamtlich engagieren wollen, ist Sascha Hecht, Tel. 02307/9401640. Spätestens ab Montag wird er auch per Mail unter der Adresse info@fluechtlingshelferkreis-bergkamen.de zu erreichen sein. Um die Organisation der Kleiderspenden kümmert sich Oliver Loschek, Tel. 0152/21024000, E-Mail: kleidung@fluechtlingshelferkreis-bergkamen.de.

Wesentliche Informationen wird die Internetseite des Flüchtlingshelferkreises enthalten, die zurzeit

aufgebaut wird. Wie Juditha Siebert am Mittwoch im Sozialausschuss erklärte, rechnet sie damit, dass diese Seite auch spätestens am Montag online ist.

Diese Entwicklung begrüßten alle Fraktionen des Sozialausschusses. In einer Vorlage, die vor rund zwei Wochen entstanden ist, war noch zu lesen, dass der Helferkreis dringend Mitstreiter benötigt. Diese Satz stimmt so nicht mehr. Natürlich sein weitere ehrenamtliche Helfer stets willkommen.

Offener Brief des Bürgermeisters an die Flüchtlingshelfer

Sehr geehrte Damen und Herren,

liebe Flüchtlingshelferinnen und Flüchtlingshelfer – liebe Ehrenamtliche!

Refugees welcome!

An vielen Orten in der Republik und in den Medien begegnet uns dieser Willkommensgruß.

Sie haben in den letzten Monaten dazu beigetragen, dass es nicht nur ein Gruß bleibt. Sie haben das Willkommen praktisch gelebt.

Dafür danke ich Ihnen von Herzen!

Das große Maß an ehrenamtlichem Engagement führt uns bei der Stadt momentan allerdings an unsere Grenzen. So schnell, wie Hilfe angeboten wird kann ich mit meinem Integrationsbüro nicht reagieren. In kurzer Zeit bedarfsgerecht die Unterstützungsangebote an den Mann, die Frau, das Kind zu bringen bedarf einer detaillierteren Organisation, die sich in der Verwaltung noch im Aufbau befindet. Hier bitte ich Sie um Verständnis, wenn Ihre Anfragen nicht gleich beantwortet werden konnten. Ich hoffe, dass Sie das im Einzelfall nicht als Absage empfunden haben oder sich der Eindruck ergeben hat, Ihre Hilfe wäre nicht von Nöten. Das Gegenteil ist der Fall!

Und damit bin ich dann auch bei der konkreten Bitte an Sie, die Sie schon tätig sind wie an diejenigen, die noch keine Aufgabe übernehmen konnten.

Konkret suche ich im Moment einen geeigneten Raum in dem Sach- und Kleiderspenden angenommen und ausgegeben werden; ein Helferkreis hat sich bereits gebildet. Sowohl die Caritas für Kleiderspenden wie auch die AWO für Sachspenden können die Mengen nicht mehr bewältigen. Gleichzeitig fragten Spenderinnen und Spender danach, ob die Sachen auch tatsächlich den Flüchtlingen zugutekommen würden.

Konkret würde ich im Moment eine Gruppe benötigen, die sich um das Fahrradfahren kümmert. Der ADFC und ein Fahrradhändler haben sich bereit erklärt, gespendete Fahrräder technisch zu begutachten, kleinere Instandsetzungen vorzunehmen und dann für Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen. Manche können aber noch gar nicht Radfahren, vielen sind die Verkehrsregeln unbekannt. So müssen also Räder verwaltet und Radfahrer geschult werden.

Konkret hat sich der Flüchtlingshelferkreis gestern bei seiner Zusammenkunft dafür entschieden, sich nun selbst um organisatorische Aufgaben im Helferkreis zu kümmern, Anfragen zu kanalisieren, Unterstützungsangebote aufzunehmen und ggf. auch zu vermitteln. Damit wird Frau Siebert aus dem Integrationsbüro die Möglichkeit zurückgegeben, sich um weitere organisatorische Belange und Maßnahmen zu kümmern. Da nenne ich beispielhaft das von ihr angeschobene Projekt der gezielten und professionellen Betreuung von Flüchtlingskindern – der Förderbescheid ist in dieser Woche eingegangen. Und Frau Siebert könnte beruhigt ihren sehr verdienten Urlaub antreten. (aktuelle Kontaktdaten s. Rückseite)

Gemeinsam werden wir auch zukünftig Flüchtlinge willkommen heißen, gemeinsam werden wir aber auch unsere Kräfte gezielt einsetzen können und in einem guten Miteinander bleiben.

Seien Sie herzlich gegrüßt

Ihr

Roland Schäfer