Veterinärbehörde zu Afrikanischer Schweinepest: Größte Vorsicht ist der beste Schutz

In Belgien ist bei tot aufgefundenen Wildschweinen die Afrikanische Schweinepest (ASP) entdeckt worden. Die Kreisveterinärbehörde rät daher Tierhaltern, Jägern und Tierärzten zu größter Aufmerksamkeit. Auch das Umweltministerium hat bereits reagiert und eine Sonderarbeitsgruppe einberufen.

So hat das Umweltministerium ein verstärktes ASP-Monitoring in der gesamten Grenzregion zu Belgien veranlasst. Dies umfasst insbesondere die Kreise Aachen, Düren und Euskirchen. Der Fundort der Schweine liegt laut Ministerium etwa 60 Kilometer von der deutschen und rund 120 Kilometer von der nordrhein-westfälischen Grenze entfernt. Die Entfernung zum Kreis Unna beträgt rund 320 Kilometer.

Wachsam bleiben
Die Kreis-Veterinäre beobachten die Situation und sind in engem Kontakt mit Landwirten und Jägern. Jäger, die Wildschweine geschossen haben, sind weiter aufgefordert, Proben einzusenden und amtlich untersuchen zu lassen. „Die bisher untersuchten Proben waren bislang alle negativ“, sagt Josef Merfels, Leiter des Fachbereichs Gesundheit und Verbraucherschutz.

Zum Schutz vor einer Einschleppung ist neben Vorbeugung ein funktionierendes Frühwarnsystem wichtig, das auf frühzeitiges Erkennen und schnelle Labordiagnose setzt. Die gefährliche Tierseuche befällt Hausschweine und Wildschweine, ist für Menschen aber ungefährlich. Einen Impfstoff gegen die tödliche Tierseuche gibt es nicht.

Tipps für Jäger
„Jäger müssen unbedingt auf Biosicherheit achten“, betont Dr. Anja Dirksen, Sachgebietsleiterin Veterinärwesen. „Sie sollten Regionen, die von der ASP betroffen sind, unbedingt meiden.“ In Osteuropa, insbesondere in Polen, Tschechien, im Baltikum, der Ukraine, Weißrussland sowie Russland gibt es regionale Seuchenherde. Kleidung, Schuhe, Fahrzeuge und Jagdausrüstung müssen gründlich gereinigt oder desinfiziert werden.

Wildabfälle müssen zudem korrekt entsorgt werden – zum Beispiel über die graue Tonne. „Keinesfalls sollten Wildabfälle im Wald entsorgt werden“, sagt Dr. Dirksen. Jäger, die zugleich Schweinehalter sind, müssen besondere Vorsicht walten lassen. Viele weitere Informationen für Jäger sind unter www.kreis-unna.de (Stichwort „Jagdwesen“ unter Schwarzwild) zu finden.

Tipps für Bürger
Die Kreisveterinäre haben auch einen Verhaltenstipp für Bürger: Das widerstandsfähige Virus überlebt monatelang in gepökelten und geräucherten Waren wie Salami. „Jeder, der Lebensmittel mit Schweinefleisch achtlos in die Landschaft wirft, kann den Weg der tödlichen Tierseuche zu den heimischen Wildschweinen ebnen“, macht Dr. Dirksen deutlich.

Weitere Informationen
Die Afrikanische Schweinepest ist anzeigepflichtig und wird in Deutschland auf Grundlage der Verordnung zum Schutz gegen die Schweinepest und Afrikanische Schweinepest (Schweinepestverordnung) bekämpft.

Zudem ruft das Umweltministerium dazu auf, Funde von toten Wildscheinen unmittelbar zu melden. Wer ein totes Wildschwein findet wird gebeten, dies unter der Telefonnummer 0201 / 714488 oder per Mail an nbz@lanuv.nrw.de der Bereitschaftszentrale des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) zu melden. Sie kümmert sich in Abstimmung mit den Kommunen um die schnelle Sicherung und Untersuchung des Wildschweins.

Umfangreiche Informationen zur Afrikanischen Schweinepest sind außerdem hier zu finden:

Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft: https://www.bmel.de/DE/Tier/Tiergesundheit/Tierseuchen/_texte/ASP.html
Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV): https://www.lanuv.nrw.de/verbraucherschutz/tiergesundheit/tierseuchenbekaempfung/tierseuchen/afrikanische-schweinepest/
Friedrich-Loeffler-Institut: https://www.fli.de/de/aktuelles/tierseuchengeschehen/afrikanische-schweinepest/

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Tag des Apfels 2018: Das große Fest der Ökologiestation

Bald ist es so weit, die Ökologiestation feiert ihren Tag des Apfels. Am Samstag, 6. Oktober, von 12.00 bis 18.00 Uhr locken zahlreiche Stände mit regionalen Produkten Jung und Alt nach Bergkamen-Heil.

Natürlich findet wieder ein Apfelkuchenbackwettbewerb statt: bis 14.00 Uhr können Freizeitkonditoren ihre Kuchen abgeben. Nach professioneller Geschmacksprobe werden dann um 15.00 Uhr die preiswürdigen Backwerke ausgezeichnet. Ein Geruchserlebnis der besonderen Art erwartet die Besucher der Apfelausstellung. Viele kaum noch bekannte Sorten werden präsentiert. Zwei Pomologen, also ausgebildete Apfelkundige, bestimmen die unbekannten Sorten aus dem Garten.

Ein großer Markt regionaler Produkte, die Pflanzenbörse mit außergewöhnlichen Angeboten und Informationsstände zu Natur- und Umweltschutz laden ein zum Schlendern, Verweilen, Informieren und Kaufen. Auch die Umweltberatung der Verbraucherzentrale ist wieder mit Einkauftstipps zu regionalem und saisonalem Obst und Gemüse dabei. Die Schnäpse eines der wenigen westfälische Obstbrenner eignen sich hervorragend als Digestiv nach einem Neuland Steak oder dem Heckrindgulasch von der Biostation. Auch zu empfehlen: Reibekuchen am DRK-Stand, Biobackkartoffen, Kürbissuppe, begleitet von einem Bio-Bier oder ein Stückchen Landfrauen-Torte mit einer Tasse Kaffee.

Natürlich gibt es für Kinder zahlreiche Gelegenheiten zu Spiel und Spaß und Streichelmöglichkeiten bei einer Kaninchenausstellung. Zum ersten Mal kann die Ökologiestation beim Tag des Apfels auch mit dem öffentlichem Nahverkehr erreicht werden: der Taxibus T 36 der VKU fährt auf Bestellung. Für die musikalische Unterhaltung sorgt in diesem Jahr die Steeldrum Marching Band mit heißen Rhythmen, auch bei -eventuell- kühlem Wetter.

 




Einführung in das naturverträgliche Pilzesammeln: Praxisseminar in der Ökologiestation

Beim Sammeln von Pilzen sollte man nicht nur an die gesundheitlichen Gefahren durch Verwechslung sondern auch an die Auswirkungen auf die Umwelt denken. Jochen Beier aus Dortmund führt am Sonntag, 16. September, in das naturverträgliche Sammeln von Speisepilzen ein.

Nach einem einleitenden Vortrag in der Ökologiestation in Bergkamen-Heil, der kurz auf die Bedeutung von Pilzen für das Ökosystem eingeht und die unterschiedlichen bei uns zu findenden Waldpilze vorstellt, geht es in die Praxis: im Wald wird die Bestimmung eingeübt.

Die Veranstaltung dauert von 10.00 bis 15.00 Uhr und kostet 15,- Euro je Teilnehmer. Eine Anmeldung ist unter 0 23 89 – 98 09 11 (auch Anrufbeantworter) beim Umweltzentrum Westfalen möglich. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.




Entwurf für den Regionalplan Ruhr liegt aus: In Bergkamen gibt es sicherlich Diskussionen

Sabine Leiße, Leiterin der Stabsstelle Planung und Mobilität (l.) und Gert Kozik, Regional- und Bauleitplanung (r.) haben die Infos zum Plan. Foto: Max Rolke – Kreis Unna

Der Regionalverband Ruhr (RVR) hat einen Plan für die Zukunft des Ruhrgebiets: Neue Arbeitsplätze, zusätzlicher Wohnraum und weitere Freizeitangebote sollen entstehen. Der Plan wird das Leben der Menschen entscheidend prägen, sagt der RVR und fragt deshalb nach ihrer Meinung. Auch die Menschen im Kreis Unna können sich äußern.

Und das werden sicherlich eine Reihe von Bergkamener tun. Dazu gehören sicherlich die Gegner der L 821n. Deren Trasse ist in dem Regionalplan als Landstraße rot eingezeichnet. Die Jahnstraße erscheint nur noch als Gemeindestraße, während Kampstraße, Schulstraße und die Verlängerung über die Landwehrstraße nach Osten weiterhin Landesstraßen bleiben.

Sollte es bei den im Entwurf dargestellten Festlegungen bleiben, dann dürfte es für Bergkamen schwer bis hin unmöglich werden, ein weiteres Gewerbegebiet zu entwickeln. Auch der von der  CDU ins Spiel gebrachte Nutzung des ehemaligen Gärtnereigeländes am Westenhellweg in Rünthe würde ein Riegel vorgeschoben. Der Regionalplan weist diesen Bereich als  Fläche für Ferienanlagen und Freizeit aus. Aber dort auch nur das ehemalige Gärtnereigelände.

Planerisch gesichert werden soll auf Bergkamener Stadtgebiet der Ruhrradschnellweg R1. Eingezeichnet ist als blaue Punktlinie die Regionalbahnlinie Dortmund – Bergkamen-Hamm. Allerdings ist deren Verlauf noch nicht ganz festgelegt. Es bleibt noch eine Zukunftsvision.

Aus Bergkamener Sicht lohnt es sich, jetzt veröffentlichen Entwurf für den Regionalplan Ruhr genau anzusehen und auch mitzudiskutieren. Um sich anzuhören, was die Menschen über den Plan denken, hat der RVR ein Beteiligungsverfahren gestartet. Ab sofort bis zum 27. Februar 2019 haben die Bürgerinnen und Bürger sowie Fachbehörden und Verbände die Möglichkeit, zum vorliegenden Entwurf Stellung zu nehmen. Einsehen können sie den Plan im Kreishaus.

Leben und Wohnen im Blick
Vom Kreis Wesel im Westen bis zum Kreis Unna und Hamm im Osten nimmt der Plan neben neuen Wohnbau-, Gewerbe- und Industrieflächen auch künftige Verkehrsachsen, Natur- und Landschaftsschutzbereiche, Wälder, Flächen für Windenergienutzung, Grundwasserschutz sowie Gewinnung von Bodenschätzen in den Blick. Und das für die nächsten 15 bis 20 Jahre. Erstmals in NRW werden regional bedeutsame Gewerbe-und Industrieflächen für neue Unternehmen und Arbeitsplätze ausgewiesen.

Dazu kann sich jeder äußern: Per E-Mail, per Post und per Fax an den RVR oder nach telefonischer Anmeldung auch zur Niederschrift beim RVR. Die Plan-Unterlagen liegen während der allgemeinen Öffnungszeiten im Kreishaus Unna an der Friedrich-Ebert-Straße 17 im Raum B.205 zur Einsichtnahme aus.

Erläuterungen mit Termin
Bürgerinnen und Bürger, die hierzu Erläuterungen wünschen, werden gebeten, vorab einen Termin zu vereinbaren. Ansprechpartner ist Gert Kozik. Er ist erreichbar unter der Tel.: 0 23 03 / 27 – 14 61 oder per E-Mail an gert.kozik@kreis-unna.de.

Der Planentwurf mit seinen zahlreichen Unterlagen kann vom 27. August 2018 bis einschließlich zum 27. Februar 2019 auch auf der Internetseite des RVR unter www.regionalplanung.rvr.ruhr eingesehen werden. PK | PKU




Spiegel Online und Seen-Führer nennen Naturfreibad Heil „Ein Naturparadies im Grünen“

Naturfreibad Heil

In der kommenden Woche wird es nochmal muckelig warm. Das, aber auch eine Veröffentlichung in der Online-Ausgabe des Hamburger Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ könnte zu noch mehr Besuchern des Naturfreibads Heil führen.
In der Rubrik „Reise“ stellt „Spiegel-Online“ Reiseführer zu den schönsten Badeseen rund um Berlin, München und Nordrhein-Westfalen von Karolina Rosina und Nils Kraiczy vor, die die beiden Autoren nach eigenem Bekunden auch selbst besucht haben.

Unter der Überschrift „Für Ruhesuchende“ ist dann das Naturfreibad beschrieben: Ein Naturparadies im Grünen. Umgeben von Trauerweiden schwimmt man in einem Altarm der Lippe. Auf der Wiese am Nordufer ist genug Platz zum Handtuchausbreiten.“

„Take Me to the Lakes – Nordrhein-Westfalen Edition“ heißt der Seenführer und ist im Buchhandel für 19,90 Euro

Wer nicht so viel Geld ausgeben möchte, verlässt sich auf die Bewertungen, die auf Google-Maps über das Naturfreibad zu finden sind. Hier haben die Besucher 4,4 von 5 möglichen Sternen vergeben, was ein sehr guter Wert ist.

Hier ein paar Zitate von Besuchern.
„1+ schöne (ruhige) Anlage mit guter Pflege und netten Ansprechpartnern.“
„Duschen und Umkleidekabinen und ein sehr sauberes WC runden die Sache ab“
„Richtig schöner Ort um zu entspannen Kann ich nur weiterempfehlen.“




Führung durch den Muster-Schweinestall der Ökologiestation

Im Sommer 2004 Jahren wurde auf dem Gelände der Ökologiestation ein Musterstall für Mastschweine eröffnet. Die etwa 80 Tiere werden in kleinen Gruppen auf Stroh, mit einem Auslauf nach Neuland- und Bioland-Richtlinien gehalten. So wird das Futter der Schweine, die aus eigener Zucht alter, robuster Rassen stammen, fast ausschließlich selbst erzeugt.

Die Bauernfamilie Höhne, die für den Betrieb des Stalls sorgt, erläutert am Dienstag den 11. September bei einer Führung die Besonderheiten tiergerechter und umweltverträglicher Tiermast. Die etwa einstündige Führung beginnt um 16.00 Uhr und ist gleichermaßen für Erwachsene und Kinder spannend und lehrreich.

Eine Anmeldung ist bis zum 4. September unter 0 23 89-98 09 11 (auch Anrufbeantworter) beim Umweltzentrum Westfalen erwünscht.




Keine Angst vorm Staudengarten: Tipps aus der Erfahrung

Am Donnerstag, 6. September, kann man sich bei dieser Veranstaltung des Umweltzentrums Westfalen davon überzeugen, dass ein Staudengarten, richtig angelegt, (fast) keine Arbeit macht, sondern für den Hobbygärtner eine ständige Quelle von Freude und Wohlbefinden darstellt.

Die Referentin lebt seit mehr als 30 Jahren mit ihrem Staudengarten und betrachtet ihn als großen Spielplatz. Bei einer Führung gibt sie wertvolle Tipps zur Pflanzenauswahl, Vermehrung, Düngung, Pflege, Unkraut, passenden Sträuchern und Bäumen, Bambus, immergrünen Stauden und vielem anderen mehr.

Die etwa eineinhalbstündige Veranstaltung beginnt um 16.00 Uhr und findet in Bergkamen-Overberge statt. Den genauen Treffpunkt erfährt man bei der Anmeldung bis zum 30.08. beim Umweltzentrum Westfalen unter 0 23 89 – 98 09 11 (auch Anrufbeantworter). Die Kosten betragen 5,00 Euro je Teilnehmer. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.




Tag des Fisches am Mittwoch, 22. August: Was alles wieder in Seseke, Emscher und Lippe schwimmt

Bachforelle. Foto: EGLV

Am Mittwoch, 22. August, ist ganz offiziell der „Tag des Fisches“. Eine gute Gelegenheit, die Fauna in den heimischen Gewässern an Emscher und Lippe unter die Lupe zu nehmen – ein Blick, der sich lohnt, denn: Mittlerweile schwimmen in den zuvor industriell überformten Flüssen wieder zahlreiche verschiedene Fischarten. Groppe, Forelle, Stichling, Zander, Barbe, Barsche, Hechte und Welse tummeln sich zur Freude der Ökologen bei Emschergenossenschaft und Lippeverband wieder in den renaturierten Gewässern.

 „Der ökologische Umbau des Emscher-Systems schreitet gut voran – vermehrt kehren nun wieder Fische in die einst biologisch toten Gewässer zurück!“, sagt Gunnar Jacobs, Fisch-Experte bei den Wasserwirtschaftsunternehmen Emschergenossenschaft und Lippeverband.

Nachgewiesen wurde in nahezu allen renaturierten Flussabschnitten im Emscher-System der Dreistachlige Stichling! Bei diesem Exemplar handelt es sich sogar um einen echten Prominenten. Denn: Der Dreistachlige Stichling (wissenschaftlicher Name: Gasterosteus aculeatus) ist „Fisch des Jahres 2018“.

Die Emscher-Groppe

In der Emscher bei Dortmund ist zudem vor einigen Jahren die Bachforelle nachgewiesen worden. Auch die Wiederansiedlung der Emscher-Groppe in mehreren renaturierten Gewässern des Emscher-Systems lief äußerst erfolgreich. Nach über 100 Jahren vermehren sich wieder Groppen in den Emscher-Läufen. Der Bestand der „Emscher-Groppe“ kann nun als gesichert angesehen werden.

Nachgewiesen wurde der Fisch unter anderem in diesen Gewässern: Deininghauser Bach in Castrop-Rauxel, Ostbach in Herne, Läppkes Mühlenbach an der Stadtgrenze Oberhausen und Essen, Borbecker Mühlenbach in Essen, Landwehrbach in Castrop-Rauxel und Herne, Roßbach in Dortmund, Emscher und Hörder Bach in Dortmund.

Alte Emscher in Duisburg

Von der einst biologisch toten Köttelbecke zum lebendigen Fischereigewässer – in Duisburg ist dies längst keine Zukunftsvision mehr, im Bereich des Landschaftsparks Duisburg-Nord ist dieser Aspekt des Emscher-Umbaus längst wunderbare Realität!

Im Rahmen ihres Generationenprojekts hat die Emschergenossenschaft vor einigen Jahren auch die Alte Emscher in Duisburg vom Abwasser befreit und naturnah umgestaltet. Die positiven Ergebnisse dieses größten Strukturwandelprojektes im Revier sind mittlerweile deutlich sichtbar.

In der Alten Emscher schwimmen heute zahlreiche Fische, unter anderem wurden Welse und Hechte gesichtet! Die Emschergenossenschaft hat daher im September 2016 mit dem Rheinischen Fischereiverband einen Pachtvertrag geschlossen, die Alte Emscher ist seitdem offiziell ein Fischerei-Gewässer!

Ein Blick in das Lippe-Gebiet

Im Mai 2014 konnte der Lippeverband die neue Lippemündungsaue in Wesel fertigstellen. Mittlerweile zeigt sich immer deutlicher, dass diese rund 2,5 Kilometer lange, naturnahe Flussstrecke inmitten der hundert Hektar großen Auenfläche ein Wegbereiter für die Erhaltung und Wiederansiedlung wichtiger Tier- und Pflanzenarten wird.

Bereits 2015 konnten 27 Fisch-Arten im Bereich der Lippemündung nachgewiesen werden – nur ein Jahr nach Abschluss der Bauarbeiten. Zander, Barbe und Flussbarsche sind nur einige dieser 27 Fisch-Arten, die bei den Monitorings erkannt wurden.

Quappen-Besatz

Ebenfalls an der Lippemündung in Wesel hat der Lippeverband im Frühjahr 2016 sowie im Mai 2018 mehrere zehntausend junge Quappen ausgesetzt. Mit der Aktion will der Lippeverband nicht nur das Quappen-Vorkommen in der Lippe erhöhen, sondern auch die Artenvielfalt im längsten Fluss Nordrhein-Westfalens erhalten: Die Quappe könnte nämlich der eingewanderten Schwarzmeergrundel den Garaus machen, die wiederum einheimischen Fischen das Leben im Fluss schwer macht.

Die Besatzaktionen, die bisher schwerpunktmäßig in der Lippeaue bei Hamm-Oberwerries und an der vom Lippeverband renaturierten Seseke stattfanden, zeigen dort bereits Wirkung: Bei Kontrollbefischungen konnten u.a. in der Seseke wieder Quappen nachgewiesen werden




Fischerprüfung Herbst 2018: Rechtzeitig anmelden

Wer sich rechtzeitig vorbereitet, ist gut vorbereitet: Entsprechend dieser Volksweisheit weist die Untere Fischereibehörde beim Kreis Unna bereits jetzt auf den nächsten Termin für die Fischerprüfung zur Erlangung des Fischereischeines hin.

Ernst wird es für Interessierte wieder zwischen dem 5. bis 9. November 2018 im Dienstgebäude des Kreises an der Platanenallee 16 in Unna. Pro Tag werden zwei Gruppen geprüft. Die erste Gruppe startet um 8 Uhr, die zweite ist ab 13 Uhr an der Reihe. Die schriftliche und die praktische Prüfung müssen jeweils an einem Tag absolviert werden. Der genaue Zeitpunkt für die praktische Prüfung wird den Teilnehmern am Prüfungstag nach dem schriftlichen Test mitgeteilt.

Antrag stellen
Anträge auf Zulassung zur Prüfung können von angehenden Petrijüngern ab sofort und bis spätestens zum 8. Oktober 2018 bei der Kreisverwaltung Unna, Untere Fischereibehörde, Parkstr. 40 b, 59425 Unna, eingereicht werden. Voraussetzung für die Teilnahme ist unter anderem die erfolgte Zahlung einer Gebühr in Höhe von 50 Euro.

Personen mit Hauptwohnsitz außerhalb des Kreisgebietes haben zusätzlich eine Ausnahmegenehmigung von der für sie zuständigen Unteren Fischereibehörde vorzulegen. Zur Prüfung nicht zugelassen werden Personen unter 13 Jahren und Menschen, für die ein Betreuer bestellt ist.

Weitere Informationen, wie z. B. der Vordruck „Antrag auf Zulassung zur Fischerprüfung“ oder „Lehrgangsleiter zur Vorbereitung auf die Fischerprüfung“, sind auf der Internetseite des Kreises Unna www.kreis-unna.de unter „Kreis & Region“ in der Rubrik „Rund ums Tier“, Fischereiwesen zu finden. PK | PKU




Klimaschutzkonzept für Bergkamen: Protokolle und Vorträge des Workshops jetzt im Internet nachlesbar

Die Protokolle und Vorträge für die vier Workshops, die vor einigen Wochen zur Erstellung eines kommunalen Klimaschutzkonzepts für die Stadt Bergkamen stattgefunden haben, können jetzt im Internet von interessierten Bürgerinnen und Bürgern nachgelesen werden. Zu finden sind sie auf der Homepage der Stadt Bergkamen über folgenden Link: https://www.bergkamen.de/klimaschutzkonzept.html.

In diesem Jahr erstellt die Stadt Bergkamen ihr kommunales Klimaschutzkonzept. Damit soll ein Handlungsleitfaden für die aktuellen und zukünftigen Bemühungen zum Klimaschutz in Bergkamen geschaffen werden.

Wichtiger Bestandteil des Klimaschutzkonzeptes ist ein Katalog mit möglichen und realisierbaren Klimaschutzmaßnahmen vor allem in den Handlungsfeldern „Mobilität“, „Planen, Bauen, Sanieren“, „erneuerbare Energien“ und „Gewerbe, Handel, Industrie“.

Zu jedem dieser Handlungsfelder fanden öffentliche Workshops statt, an denen sowohl Bergkamener Bürgerinnen und Bürger als auch Vertreter verschiedener Institutionen, Vereine, Betriebe und der Kommunalpolitik teilnahmen. Gemeinsam wurden in den Workshops Ideen und Maßnahmenvorschläge zur Unterstützung des Klimaschutzes in Bergkamen zusammen getragen und ausgiebig von den Teil-nehmern diskutiert.

Die Ergebnisse der Workshops sind in Protokollen fest gehalten und sollen, in Ver-bindung mit weiteren Fachgesprächen und Planungen der Stadtverwaltung in das Klimaschutzkonzept einfließen.

Die Protokolle sowie die Vorträge der Workshops sind auf der Internetseite der Stadt Bergkamen veröffentlicht. Über den Link www.bergkamen.de/klimaschutzkonzept.html gelangen Sie direkt zu diesen Datei-en.

Mit den Ergebnissen der Workshops ist die Sammlung geeigneter realiserbarer Klimaschutzmaßnahmen in Bergkamen aber nicht abgeschlossen. Gerne können Sie sich mit Ihrem Ansprechpartner zum Klimaschutzkonzept bei der Stadt Bergkamen für weitere Anregungen, Ideen und Anmerkungen in Verbindung setzen.

Ansprechpartner für die Erstellung des Klimaschutzkonzeptes im Rathaus ist Heiko Busch, Tel. 02307/965-391, h.busch@bergkamen.de.




Trockenheit ist kein Problem: Lippe und Schifffahrtskanäle helfen sich gegenseitig mit Wasser aus

Überleitungsbauwerk in Hamm zwischen Lippe (rechts) und Kanal (links) an der Schleuse Hamm. Foto: Luftbild Hans Blossey

Die lange anhaltende Trockenheit führt es deutlich vor Augen: Wasser ist auch in Deutschland ein begrenztes Gut – und entsprechend kostbar. Vor diesem Hintergrund haben der Bund und das Land NRW vor 50 Jahren, am 8. August 1968, ein Abkommen geschlossen, aus dem schließlich der Wasserverband Westdeutsche Kanäle (WWK) hervorging. Das Abkommen sorgt für die Speisung der Schifffahrtskanäle in unserer Region mit Lippe-Wasser, solange die Lippe genügend Wasser führt, und reichert im Gegenzug in trockenen Zeiten den Fluss mit Kanalwasser an.

Die Geburtsstunde des WWK war die Unterzeichnung des „Abkommens über die Verbesserung der Lippewasserführung, die Speisung der westdeutschen Kanäle mit Wasser und die Wasserversorgung aus ihnen“ durch den damaligen Bundesverkehrsminister Georg Leber und NRW-Landwirtschaftsminister Diether Deneke.

Anlagen in Hamm und Datteln
Der Wasseraustausch zwischen Lippe und Kanälen funktioniert in der Praxis so: In Hamm, wo Lippe und Datteln-Hamm-Kanal auf einem längeren Abschnitt direkt nebeneinander liegen, erfolgt die Überleitung des Wassers in beide Richtungen: Liegt die Wasserführung der Lippe unter einem Abfluss von 10.000 Litern pro Sekunde, wird der Fluss mit Wasser aus dem Kanal angereichert. Das nützt einerseits der Tier- und Pflanzenwelt im Fluss, die mit einer stabilen Wasserführung wesentlich besser gedeiht. Andererseits wird auf diese Weise die Wasserentnahme der Kraftwerke aus der Lippe gesichert. Hat die Lippe dagegen genügend Wasser, wird dieses im Bedarfsfall energiesparend aus dem Fluss in den Schifffahrtskanal übergeleitet.

Zwei „Ketten“ aus Pumpwerken am Rhein-Herne-Kanal und am Wesel-Datteln-Kanal haben unterschiedliche Aufgaben. Die erste Kette pumpt das Wasser für die Lippe-Anreicherung aus dem Rhein bis nach Westfalen hoch. Die zweite Kette stellt den Mitgliedern des Verbandes, u.a. Kraftwerke, Industrie- und Gewerbebetriebe, Bergbau, Land-wirtschaft und Wasserversorger, Brauchwasser für vielfältige Zwecke zur Verfügung. Die Fernsteuerzentrale der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) in Datteln sorgt seit 35 Jahren dafür, dass dieses System reibungslos funktioniert.

In der Regel gibt die Lippe aufs Jahr gerechnet deutlich mehr Wasser an die Kanäle ab, als sie umgekehrt aus diesen bezieht. Im Jahr 2016 beispielsweise wurde die Lippe an 129 Tagen mit rund 30 Mio. Kubikmeter Kanalwasser angereichert, weil ab dem Spätsommer nur noch wenig Niederschlag fiel. Im regenreichen Winter und Frühjahr desselben Jahres gab die Lippe an 235 Tagen insgesamt 226 Mio. Kubikmeter Wasser an die Schifffahrtskanäle ab.

Lippe-Pegel kaum gesunken
In diesem Sommer ist die Anreicherung der Lippe mit Kanalwasser geradezu ein Segen für den Fluss. Während die Pegelstände in anderen Gewässern bedenklich gesunken sind, ist der Wasserstand der Lippe am Bemessungspegel in Dorsten innerhalb der letzten acht Wochen von rund 4,70 m Ende Mai gerade mal um 15 Zentimeter auf aktuell 4,54 m gesunken. In der Zeit von Ende Mai bis Ende Juli 2018 wurden insgesamt rund 10,5 Milliarden Liter Wasser (genau: 10.510.596 Kubikmeter) aus den Kanälen in die Lippe gepumpt. Dabei gab es nur zwischen Ende Mai und Mitte Juni kurze Unterbrechun-gen.

Wasserschatz sinnvoll verteilt
Damit wurde durch den Vertrag von 1968 die Verteilung des Wasserschatzes der Lippe viel sinnvoller geregelt als jemals zuvor. Denn die Lippe hat eine stark schwankende Wasserführung, die schon im 19. Jahrhundert durch Wasserentnahme aus dem Fluss noch verschärft wur-de. 1904 wurde dann eine Mindestwasserführung von nur 2.200 Litern pro Sekunde festgelegt, ab 1938 waren es 7.500 Liter. Seit den 1950-er Jahren gab es weitergehende Überlegungen, wie der Abfluss der Lippe vergleich-mäßigt werden könnte. Dabei waren sogar Talsperren ähnlich wie an der Ruhr im Gespräch – ein Plan, der zugunsten des Wasseraustauschs mit den Schifffahrtsstraßen fallen gelassen wurde.

Das Konzept des Wasserverban-des Westdeutsche Kanäle, dessen Geschäftsführung traditionell beim Lippeverband liegt, hat sich über die vergangenen 50 Jahre bewährt. Auf der einen Seite ist der Betrieb der Schifffahrtskanäle wirtschaftlicher geworden. Auf der anderen Seite hat die Natur in und an der Lippe deutlich profitiert.

Lippeverband
Der Lippeverband ist ein öffentlich-rechtliches Wasserwirtschaftsunternehmen, das effi-zient Aufgaben für das Gemein-wohl mit modernen Manage-mentmethoden nachhaltig erbringt und als Leitidee des eige-nen Handelns das Genossen-schaftsprinzip lebt. Das Verbandsgebiet umfasst das Ein-zugsgebiet der mittleren und unteren Lippe.

Der Lippeverband wurde 1926 gegründet. Seine Aufgaben sind in erster Linie die Abwasserent-sorgung und -reinigung, Hochwasserschutz durch Deiche und Pumpwerke und die Gewässerunterhaltung und -entwicklung. Dazu gehört auch die ökologische Verbesserung technisch ausgebauter Nebenläufe. Darüber hinaus kümmert sich der Lippeverband in enger Abstimmung mit dem Land NRW um die Renaturierung der Lippe. Dem Lippeverband gehören zur Zeit 157 Kommunen und Unternehmen als Mitglieder an, die mit ihren Beiträgen die Verbandsaufgaben finanzieren.
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