Polizei befreit 105 Tiere aus dem Elend einer angeblichen Hundezucht

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105 Hunde, die Schlimmes bei angeblichen Züchtern in Kreuztal miterlebt haben, sind jetzt von der Polizei gerettet und auf diverse Tierheime in der Region verteilt worden. Die Polizei in Hagen sucht jetzt auch nach Hundebesitzern, die ihre Vierbeiner in Kreuztal erworben haben. Das Foto zeigt das Tor zur angeblichen Hundezucht.

Eingangstor zur angeblichen Hundezucht .
Eingangstor zur angeblichen Hundezucht .

Im September 2016 wurde durch eine Anzeige wegen eines Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz in Hagen der Stein ins Rollen gebracht. Bandenmäßige Strukturen zeichneten sich laut vPolizei ab ab und das Kommissariat für organisierte Kriminalität in Hagen übernahm die Ermittlungen unter dem Namen EG (Ermittlungsgruppe) Chip.

Die Beamten konzentrierten sich dabei auf eine Familie aus Siegen-Kreuztal, die mit Hundewelpen aus Polen und der Ukraine versorgt wurden. Durch falsche Papiere und Impfnachweise erweckten sie den Eindruck, reinrassige Hunde aus renommierten deutschen Züchtungen zu verkaufen. Mehr als 200 Betrugsfälle kamen zu Tage und werden nun aufgearbeitet.

Bei der groß angelegten Durchsuchung auf dem Gelände der Siegener Familie am 14. Dezember fanden Beamte und Veterinäre verheerende Zustände vor. 105 Hunde, teilweise verletzt oder krank, wurden beschlagnahmt, medizinisch versorgt und auf Einrichtungen in NRW und Hessen verteilt. Die Tiere lebten unter kaum vorstellbaren und katastrophalen hygienischen Bedingungen, selbst tote Tiere lagen auf dem Grundstück und im Haus.

Insgesamt vollstreckten die Polizisten vier Haftbefehle gegen Familienmitglieder im Alter von 22, 25, 47 und 65 Jahren. Ein weiterer Haftbefehl gegen eine Tierärztin aus dem angrenzenden Hessen wurde außer Vollzug gesetzt. Da die Beschuldigten ihre Geschäfte unter verschiedenen Namen tätigten, trafen sie sich mit Kunden an verschiedenen Treffpunkten und fuhren dann mit ihnen zu ihrem Gelände, sodass die Geschädigten oftmals keine Anschrift kannten. Daher soll ein Foto des Eingangstors helfen, sich an die Örtlichkeit zu erinnern.

Die Polizei Hagen hat die nachfolgende E-Mailadresse eingerichtet, unter der sich weitere Geschädigte melden können, um ihre Erreichbarkeit und eine kurze Sachverhaltsschilderung anzugeben: chip.hagen@polizei.nrw.de