Ostendorff beim Sonntagsspaziergang: L821n ein Relikt aus alten Tagen

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Rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zählten die Veranstalter bei ihrem Sonntagsspaziergang gegen die L821n. Foto: BI

Am vergangenen Sonntag gab es den inzwischen etablierten Sonntagsspaziergang im Baugebiet der geplanten L821n. Neben über 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern war auch der Bundestagsabgeordnete Friedrich Ostendorff anwesend und hat in seiner Ansprache auf den längst notwendigen Wechsel in der Verkehrspolitik hingewiesen.

Der politische Weg, Verkehrsprobleme durch neue Straßen zu lösen, komme einem da eher als ein Relikt aus alten Tagen vor und nicht mehr zeitgemäß. So beschreibt Ostendorff, dass bei jungen Leute in Berlin eher eine Tendenz zu einer nicht Auto basierten Mobilität gebe und dass das als Gewinn einer neuen Lebensqualität gesehen werde. Da passe die Straßenbaupolitik der Landesregierung in NRW so gar nicht ins Bild.

„Es kann doch nicht ernsthaft als politische Lösung gelten, dass man aufgrund einer Lärmbelästigung von Anwohnern wieder neue Straßen baut, nur an anderer Stelle. Welche egoistischen Beweggründe zeigen sich hier?“, erklärte der Sprecher der Bürgerinitiative gegen die L821n Andreas Worch.

Er sei selbst über 10 Jahre Anwohner der Schulstraße gewesen. „Ich wäre aber nie auf den Gedanken gekommen, weil es mir zu laut ist, an andere Stelle eine neue Straße zu fordern. Das kann doch nicht die politische Lösung sein.“
Ein wesentliches Argument der Straßenbaugegner ist der Umstand, dass ein Teil des Geländes, durch das die L821n führen soll, seit 2016 als Hochwasserschutzgebiet gilt. Gegenüber dem WDR hatte ein Vertreter von Straßen.NRW eingestanden, dass der bestehende Planfeststellungbeschluss dies nicht berücksichtige.

Offensichtlich sieht Straßen.NRW keinen Grund, die gesamte Planung in Zweifel zu ziehen. Bekanntlich soll die L821n in zwei Abschnitten gebaut werden. Der Start für den zweiten Abschnitt mit einer neuen Brücke über den Kuhbach erfolgt im nächsten Jahr. Bis dahin sollen die Planungen für den zweiten Bauabschnitt ergänzt bzw. geändert werden.
Am Montagabend hatte die WDR-Lokalzeit Dortmund über den Sonntagsspaziergang ausführlich berichtet: https://deref-gmx.net/mail/client/MDNktiK9GH0/dereferrer/?redirectUrl=https%3A%2F%2Fwww1.wdr.de%2Fmediathek%2Fvideo%2Fsendungen%2Flokalzeit-dortmund%2Fvideo-lokalzeit-aus-dortmund-2238.html

2 Kommentare

  1. Kann mal jemand Herrn Worch fragen, wo er denn an der Schulstraße gewohnt hat ???
    Soweit wir Nachbarn wissen wohnte er in der „30er Zone“ im Bereich Albert Schweitzer Haus / Sparkasse. Dort fuhr dann mal ein VKU Bus oder Müllwagen an seiner Wohnung vorbei. Die wirklich lärmbetroffenen Anlieger an der Schulstrasse, Kampstrasse, Göckenheide und Jahnstrasse ertragen täglich mehr als 300 Lkw‘s viele mit Gefahrstoffen und über 10000 Pkw‘s. Hier wohnen die Bürger teilweise 3 Meter von der Trasse!

  2. Hallo Herr Miller, Ihre Annahme ist in einem Punkt richtig, der Wohnort. In einem entschiedenen Punkt irren Sie allerdings. Zu der Zeit, an der ich dort gewohnt habe, gab es noch keine 30er Zone und die LKWs, die zu Schering wollten, sind über die Buckenstraße-Goekenheide in den Beginn der Schulstraße abgebogen, direkt an meiner Haustür entlang.
    Übrigens, bitte klären Sie doch mal ab, ob alle Gefahrguttransporte überhaupt bei Ihnen lang fahren dürfen (dichtes Wohngebiet). Das wäre mal eine sinnvolle Aufgabe.
    Zudem möchte ich Sie nochmals auf die Verkehrszählung hinweisen. Die PKWs und auch ein beträchtlicher Anteil der LKWs sind sogenannte Quell- und Zielverkehre, die da lang fahren wollen und müssen.
    So wie es aussieht, wird die Schulstraße nicht beschildert werden können und nicht runter gestuft. Somit bleibt der LKW Verkehr auf der Schulstraße erhalten.

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