November war viel zu nass: Lippeverband in Hochwasserbereitschaft

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Der Niederschlag der vergangenen Tage hat zu erhöhten Wassermengen in den Flüssen Emscher und Lippe geführt. Bereits der gesamte Monat November fiel in diesem Jahr äußerst nass aus. Im Einzugsgebiet des Lippeverbandes fiel mit rund 113 Millimetern (entspricht 113 Liter pro Quadratmeter) 77 Prozent mehr Regen als im November üblich. Noch viel mehr Niederschlag wurde im Einzugsgebiet der Emschergenossenschaft registriert: Mit 128 Millimetern hat es zwischen Holzwickede und Dinslaken fast doppelt (!) so viel geregnet als üblich – und so viel wie seit 1945 nicht mehr!

Der November-Regen hat es geschafft: Erstmals ist das Regenrückhaltebecken der Seseke in Bönen geflutet. Das sorgt für weniger Hochwasser in Kamen und Bergkamen.
Der November-Regen hat es geschafft: Erstmals ist das Regenrückhaltebecken der Seseke in Bönen geflutet. Das sorgt für weniger Hochwasser in Kamen und Bergkamen.

Der langjährige Mittelwert für den Niederschlag in der Emscher-Lippe-Region berechnet sich aus den Bilanzen der Jahre 1891 bis 2010. Demzufolge beträgt der durchschnittliche Niederschlagswert für einen November-Monat im Emschergebiet 67 Millimeter. Im diesjährigen November fiel mit 128 Millimetern 91 Prozent mehr Regen. Der größte Tagesniederschlag wurde dabei am Montag, 30. November aufgezeichnet: An diesem Tag fielen an der Station am Pumpwerk Bottrop-Boye 31,7 Millimeter.

Der durchschnittliche Niederschlagswert für einen November-Monat im Lippegebiet beträgt 64 Millimeter. Im diesjährigen November fiel mit 113 Millimetern 77 Prozent mehr Regen. Einer der Tagesspitzenwerte wurde dabei wie im Emschergebiet am Montag, 30. November aufgezeichnet: An diesem Tag wurden an der Station Kläranlage Haltern 26,6 Millimeter registriert.

Aktuelle Wetterlage

Im Bereich der Emscher waren die Pegel am Montag kurzzeitig stark angestiegen, sind aber auch genauso schnell wieder gesunken. Im Moment ist die Hochwasserlage im Emschergebiet entspannt.

Im Bereich der Lippe steigen die Pegel aktuell noch, da sich der Scheitel des Hochwassers langsam von Osten in Richtung Westen bewegt. Zuletzt hatte es gestern noch in den Bereichen Kreis Unna und Kreis Soest viel geregnet – erstmals eingestaut war am Dienstag auch das noch relativ neue Hochwasserrückhaltebecken am Lippe-Zufluss Seseke in der Stadt Bönen.

Die Mitarbeiter des Lippeverbandes befinden sich im Bereitschaftszustand. Die Warnschwelle zum Hochwassereinsatz wird im Laufe des heutigen Vormittages voraussichtlich nur am Lippe-Pegel in Dorsten erreicht.

Kommt es zu einem Hochwassereinsatz, kontrollieren die Mitarbeiter des Lippeverbandes unter anderem die Deiche entlang der Flüsse sowie die Zuläufe von Kläranlagen und Pumpwerken. Dabei wird vor allem darauf geachtet, dass der Abfluss nicht etwa durch Gegenstände wie Äste oder Bäume gestört wird.

Die Gesamtwettersituation wird in der Hauptverwaltung von Emschergenossenschaft und Lippeverband in Essen ständig von den Kollegen des „Technischen Hochwassermanagements“ beobachtet und ausgewertet.

Pegel online einsehbar

Die meisten Pegel in den Einzugsgebieten der „Flussmanager“ Emschergenossenschaft und Lippeverband sind auch online einsehbar: dazu erst auf www.eglv.de gehen, dann oben auf den Link Service und anschließend auf „Pegelstand“ (2. von unten) klicken. Über eine Gebietskarte können die Pegel an Emscher und Lippe angeklickt werden, über Teilgebietskarten (unten rechts auf der Internetseite) können weitere Pegel in den Gebieten Östliche Emscher, Mittlere Emscher, Westliche Emscher, Östliche Lippe und Westliche Lippe erreicht werden.

www.eglv.de