Kreis warnt vor Schweinepest

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Die afrikanische Schweinepest ist in Litauen und damit erstmals in Europa aufgetreten. Die Kreis-Veterinärbehörde rät Tierhaltern, Jägern und Tierärzten zu größter Aufmerksamkeit. „Die gefährliche Tierseuche befällt Hausschweine und Wildschweine. Für Menschen und andere Haus- und Wildtiere ist die Afrikanische Schweinepest ungefährlich“, betont Kreisveterinärdirektor Dr. Tobias Kirschner.

„Wenn akute Symptome auftreten, die nicht klar einer anderen Krankheit zugeordnet werden können, und wenn Antibiotika nicht ansprechen, sollten geeignete Proben an das für den Kreis und die Stadt Hamm zuständige staatliche Untersuchungsamt in Arnsberg weitergeleitet werden, um eine mögliche Schweinepestinfektion abzuklären“, schließt sich Kirschner den vom Friedrich-Löffler-Institut (FLI) ausgesprochenen Empfehlungen an.

Haus- und Wildschweine betroffen

Einen Impfstoff gegen die für die infizierten Tiere innerhalb weniger Tage tödlich verlaufenden Tierseuche gibt es nicht. Umso wichtiger sind Vorbeugung und ein funktionierendes Frühwarnsystem, das auf frühzeitiges Erkennen und schnelle Labordiagnose setzt. Kreis-Veterinär Dr. Kirschner fordert deshalb vor allem die Jäger auf, vermehrte Funde von toten Wildschweinen (Fallwild) zu melden und Proben amtlich untersuchen zu lassen.

Auf Höfen tätige Tierärzte und Landwirte bittet die Veterinärbehörde, mehr Proben (insbesondere Blutproben, aber auch darüber hinaus gehendes Material) einzusenden, um fieberhafte Allgemeininfektionen, Aborte oder eine erhöhte Zahl von verendeten Tieren in schweinehaltenden Betrieben diagnostisch abzuklären.

Jeder, der Lebensmittel mit Schweinefleisch achtlos in die Landschaft wirft, kann den Weg der tödlichen Tierseuche zu den heimischen Wildschweinen ebnen. (Kreisveterinärdirektor Dr. Tobias Kirschner)

Größte Vorsicht ist beim Betreten der Ställe geboten. Der Zutritt sollte auf unbedingt notwendige Besuche wie z.B. von Tierärzten beschränkt werden. Auch Fahrten zwischen Betrieben sollten wegen der Verschleppungsgefahr auf ein Mindestmaß zurückgefahren werden.

Das Virus der Afrikanischen Schweinepest ist sehr widerstandsfähig. Es hält sich mehrere Wochen in gekühltem Fleisch und überlebt monatelang in gepökelten und geräucherten Waren wie Salami, sogar jahrzehntelang in gefrorenem Fleisch. „Jeder, der Lebensmittel mit Schweinefleisch achtlos in die Landschaft wirft, kann den Weg der tödlichen Tierseuche zu den heimischen Wildschweinen ebnen“, macht Dr. Tobias Kirschner deutlich.

Die Afrikanische Schweinepest ist anzeigepflichtig und wird in Deutschland auf Grundlage der Verordnung zum Schutz gegen die Schweinepest und Afrikanische Schweinepest (Schweinepestverordnung) bekämpft.