Gymnasium: Auschwitz-Ausstellung und Vortrag über Neonazis zum 70. Jahrestag des Kriegsendes

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Mit zwei Veranstaltungen setzte sich das Bergkamener Gymnasium mit dem Ende des 2. Weltkriegs und damit auch dem Ende der Nazi-Herrschaft in Deutschland vor genau 70 Jahren auseinander: In der Rathausgalerie eröffneten Bürgermeister Roland Schäfer und die stellvertretende Schulleiterin Maria von dem Berge eine Ausstellung mit Schülerfotografien aus dem ehemaligen Vernichtungslager Auschwitz. Im Pädagogischen Zentrum informierte der Journalist Felix Huesmann über die Dortmunder Neonazi-Szene.

Im Treppenhaus des Rathauses ist die beeindruckende Ausschwitz-Ausstellung des Antirassismus-AG des Städt. Gymnasiums zu sehen.
Im Treppenhaus des Rathauses ist die beeindruckende Ausschwitz-Ausstellung des Antirassismus-AG des Städt. Gymnasiums zu sehen.

Seit fast zwei Jahren ist das Städt. Gymnasium offiziell eine Schule ohne Rassismus. Die Vorarbeiten dazu hat die Antirassismus-AG geleistet. Mitglieder dieser Arbeitsgemeinschaft sind zu Beginn dieses Schuljahres zum Konzentrationslager Auschwitz nach Polen gefahren, in dem die Nazis rund eine Millionen Menschen vor allem jüdischen Glaubens ermordeten.

Auschwitz ist heute eine Gedenkstätte. Das ganze Ausmaß des Grauens lässt sich auch bei einem Besuch von Auschwitz kaum erfassen. Mit ihren Fotos lenken die beteiligten Schülerinnen und Schüler den Blick auf das Wesentlich. Jedem Foto ist ein Wort des berühmten Satzes von Theodor W. Adorno aus seinem Buch „Erziehung nach Auschwitz“ zugeordnet: „Barbarei besteht fort, solange die Bedingungen, die jenen Rückfall zeitigten, wesentlich fortdauern. Das ist das ganze Grauen.“

Gefördert wurden die Fahrt nach Auschwitz und diese Ausstellung durch den Lions Club BergKamen, das Jugendamt und den Arbeitskreis Demokratie.

Jan Groesdonk (stehend) morderierte die Veranstaltung zur Neonazi-Szene mit dem Journalisten Felix Huesmann.
Jan Groesdonk (stehend) morderierte die Veranstaltung zur Neonazi-Szene mit dem Journalisten Felix Huesmann.

Ziel der Antirassismus-AG sei es, dazu beizutragen, dass sich diese Barbarei nicht wiederholt, erklärte AG-Mitglied Wiebke Oelschläger bei der Ausstellungseröffnung. Deshalb hatte die AG zusätzlich die Info-Veranstaltung mit dem Journalisten Felix Huesmann organisiert, an der gesamte 9. Jahrgang teil. Er gab einen detaillierten Überblick über die rechte Szene in Dortmund und nannte auch Gründe für ihr Erstarken. Ein Grund ist seiner Meinung die Zurückhaltung der Justiz gegenüber den Extremisten.

Zurückhaltung kennt Huesmann nicht. Wann immer die Neonazis sich in Dortmund offen zeigen, ist er als kritischer Beobachter dabei. Das hat ihm bei den Rechten keine Freunde gebracht. So gehört er zu den Dortmunder Journalisten, denen die Neonazis offen mit fingierten Todesanzeigen gedroht haben. In einem Fall ist es sogar zu einem tätlichen Angriff gekommen.