Große Mehrheit für die L 821n – Streit wegen der Nebenbestimmungen

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Die Mehrheit für den Bau des Ortsumgehung Oberaden/Weddinghofen (L 821n) war im Ausschuss für Umwelt, Bauen und Verkehr am Dienstag deutlich. Lediglich die beiden kleinen Fraktionen von Bündnis 90/Die Grünen und BergAUF sprachen sich dagegen aus.

Allerdings gab es auch keinen Schulterschluss von SPD und CDU. Den wird es vermutlich auch nicht in der entscheidenden Ratssitzung am 28. Juni geben.

Die Sozialdemokraten unterstützen den Vorschlag der Verwaltung, das Votum für den Straßenneubau mit Forderungen zu verbinden. Dazu gehört zum Beispiel die Abstufung der Jahnstraße sowie der Goekenheide, Kampstraße, Schulstraße und Landwehrstraße bis Werner Straße zu einer Kreisstraße, die Begrenzung der Lkw-Tonnage auf 7,5 Tonnen und geschwindigkeitsbegrenzende Maßnahmen.

Diese von der Verwaltung aufgezählten Maßnahmen hält die CDU zwar auch für notwendig, wie ihr Ratsmitglied Gerd Miller und Ausschussvorsitzender Marco Morten Pufke betonten, nur sie wie die Forderung nach Fördermitteln für den Straßenumbau ausdrücklich in einer Stellungnahme zu nennen, ist ihrer Überzeugung nach politisch unklug. Die spärlichen Landesmittel könnten dann schnell an ein Straßenbauprojekt gehen, für das keine kostspieligen Bedingungen genannt werden.

Die Stellungnahme der Stadt wird vermutlich deshalb am 28. Juni nur mit den Stimmen der SPD verabschiedet. Größer sollte allerdings die Mehrheit in der Bergkamener Politik sein, die dem Irrglauben entgegentritt, die Kommunalpolitik in Bergkamen diskutiere und plane seit 40 Jahren über ein kleines Stück Straße zwischen der Lünener Straße im Süden und der Erich-Ollenhauer-Straße. So äußerte sich jedenfalls am Dienstag ein Anlieger der Goekenheide von der Besuchertribüne des Ratstrakts.

Tatsächlich brachten vor 40 Jahren Pläne des Landes für eine große Umgehungsstraße entlang der A1 von Werne bis Holzwickede Bürger und Politiker auf die Palme. Über sie sollte der Nord-Süd-Verkehr laufen, wenn auf dem Kamener Kreuz nichts mehr geht. Stück für Stück wurde diese große L 821n wegen des Widerstands in den Städten begraben. Übrig blieb mit diesem Namen lediglich das relativ kleine Stück Straße zwischen Oberaden und Weddinghofen.