Enkeltrickbetrüger haben es wieder auf das Geld von Senioren abgesehen

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In Dortmund treiben wieder Enkeltrickbetrüger ihr Unwesen – wie es scheint, nur mizt geringem Erfolg. Es ist damit zu rechnen, dass die Betrüger es auch in den Nachbarstädten wie Kamen und Bergkamen probieren werden.

Er gab sich am Telefon als Schwiegersohn „Jens“ (Name geändert) aus. Nannte sogar den richtigen Namen. Ein Auto wolle er finanzieren, erzählte der Anrufer dem 84-jährigen Dortmunder dann. Allerdings gebe es einen finanziellen Engpass. Ob der Schwiegervater wohl mit 500-Euro-Scheinen helfen könne?

Auf diese Masche – den versuchten Enkeltrickbetrug – ließ sich der pfiffige 84-Jährige aus Dortmund-Oespel gestern nicht ein. Im Gegenteil: Er machte alles richtig. Er legte nämlich auf. Dann rief er seine Tochter an und fragte nach Jens. Der „echte“ Jens hatte nicht um Geld gebeten. Einen Autokauf würde es nicht geben. Ein Enkeltrick-Betrüger hatte sich also um 14 Uhr bei dem Dortmunder telefonisch gemeldet.

Insgesamt elf aufmerksame Dortmunderinnen und Dortmunder haben am Dienstag zwischen 13 und 18 Uhr die Polizei über versuchte Enkeltrick-Betrügereien informiert und wichtige Anhaltspunkte gegeben. Die Hinweisgeber waren allesamt zuvor in Telefonate vom angeblichen Schwiegersohn oder der angeblichen Schwiegertochter verwickelt worden. Dabei fragten die dreisten Anrufer auch nach Bargeld im Haus. Aufgrund des richtigen Verhaltens der jeweils betroffenen Menschen gingen die Betrüger aber leer aus. Betroffen waren gestern die Bereiche Oespel, Scharnhorst, Lindenhorst, Phoenix-West, Westheck, Insterburg-Siedlung, Niedereving, Gartenstadt-Nord, Kirchlinde und Brackel.

Hinweis Ihrer Polizei:

Immer wieder rufen Täter vor allem ältere Menschen unter dem Vorwand an, Verwandte – meistens Enkel oder Neffen – oder gute Bekannte zu sein. Dann täuschen sie einen finanziellen Engpass vor und bitten um hohe Bargeldbeträge. Durch mehrere Telefonanrufe in kurzer Zeit erhöhen die Anrufer den psychischen Druck auf ihre Opfer. Zudem bitten sie um absolute Verschwiegenheit gegenüber Dritten. Weil sie angeblich nicht selbst kommen können, schicken sie meist einen „Boten“, also einen Freund oder Bekannten, der das Geld abholt. Wichtig: Die Betrügereien verteilen sich meist über die gesamt Stadt hinweg.

Die Polizei rät in diesem Zusammenhang:

- Seien Sie misstrauisch, wenn Sie jemand am Telefon um Geld  bittet!
- Legen Sie einfach den Telefonhörer auf, sobald Ihr  Gesprächspartner - zum Beispiel ein angeblicher Enkel - um Geld  von Ihnen bittet! Vergewissern Sie sich bei der Familie, ob der  Anrufer ein wirklicher Verwandter ist.
- Rufen Sie ihn unter den Ihnen bekannten Rufnummern zurück!
- Übergeben Sie Ihr Geld niemals an Ihnen unbekannte Personen!
- Informieren Sie sofort die Polizei über die 110, wenn Ihnen ein  Anruf verdächtig vorkommt!
- Wenden Sie sich auf jeden Fall an die Polizei - egal, ob sie den Enkeltrick erkannt haben oder schlimmstenfalls sogar Opfer  geworden sind. Und: Erstatten Sie Anzeige!
- Bei Fragen helfen Ihnen die im Opferschutz besonders geschulten  Beamtinnen und Beamten der Polizei gerne!