Eltern und Experten: Mehr Personal und Geld für Bildung in den Kitas

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Was macht gute Bildungsarbeit im Elementarbereich aus? Dieser Frage ging das Bündnis für Familie im Kreis Unna in einem Fachgespräch zur Bildung im Elementarbereich nach. Über 50 Interessierte folgten der Einladung.

Besonders erfreut war Hermann Schiefer, Koordinator im Handlungsfeld Bildung, Betreuung und Erziehung des Bündnisses für Familie, über den Gäste-Mix. „Eltern, Fachleute aus Kindertageseinrichtungen, Tagesmütter, Vertreter der Verwaltung und aus der heimischen sowie der Landespolitik waren dabei. Sie haben damit gezeigt, wie wichtig ihnen im Vorfeld der gesetzlichen Neufassung des Kinderbildungsgesetzes NRW der regionale Dialog ist“, so Schiefer.

Prof. Dr. Rainer Strätz, ein ausgewiesener Experte der frühkindlichen Bildung, beantwortete in seiner Einführung die Frage: „Wie lernen Kinder, wer und was bildet sie?“ mit anschaulichen Beispielen. Er machte deutlich, dass die Quelle aller frühkindlichen Bildungsprozesse die Lust am eigenen Entdecken und Erforschen ist. Durch Versuch und Irrtum erarbeiten sich die Kinder erste Einsichten in die Gesetzmäßigkeiten der Welt.

Die Nachhaltigkeit solcher Bildungsprozesse wird dadurch gefördert, dass sich pädagogische Fachkräfte und Eltern regelmäßig darüber verständigen, mit welchen Phänomenen Kinder sich gerade auseinandersetzen und welche Art von Unterstützung für sie dabei hilfreich ist. „Die Bedeutung von Bildungserwerb bereits im Elementarbereich kann gar nicht überschätzt werden“, unterstrich Prof. Strätz.

Nach dem wissenschaftlichen Einstieg ins Thema wurde es in der Diskussion konkret. Angesichts der Tatsache, dass auch kleine Kinder sehr individuell lernen, wurde eine bekannte Forderung erneut unterstrichen. „Eine aufs einzelne Kind zugeschnittene Förderung erfordert kleine Gruppen und damit mehr Personal und mehr Finanzsicherheit.“ Darüber hinaus wurden Fragen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf angesprochen, sowie zum Mangel an Plätzen für Kinder über drei Jahren.

Abschließend konnten die Teilnehmenden aus einer Aufstellung von Forderungen an die Landespolitik ihre Favoriten durch Punktevergabe auswählen. Die höchste Wertung erreichte die Forderung nach einer besseren Personalausstattung und Bereitstellung ausreichender Finanzen. Darüber hinaus war den Anwesenden wichtig, dass die Ausbildungsstandards an die gestiegenen Anforderungen im Bereich der Elementarbildung angepasst werden und eine landesweite Vereinheitlichung der Elternbeiträge angestrebt wird.