Eine Ausstellung, die unter die Haut geht, in der Trauerhalle Hünerbein am Parkfriedhof

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Foto: Katrin Hartig & Stefanie Oeft-Geffarth

Das Bestattungsunternehmen Schäfer-Kretschmer & Hünerbein aus Bergkamen-Oberaden präsentiert am kommenden Wochenende ein besonderes Ausstellungs- und Buchprojekt zum Phänomen von Tattoos im Kontext der Trauer von Katrin Hartig & Stefanie Oeft-Geffarth. Der Titel der Ausstellung lautet „Unsere Haut als Gefühlslandschaft“.

In der Trauerhalle Hünerbein auf dem Parkfriedhof in Weddinghofen dreht sich von Freitag (7.9.) bis Sonntag (9.9.) alles um Tattoos im Zusammenhang mit Trauer. Von Namen, die man nie vergessen will, über Daten, die eine ewige Erinnerung bilden bis zu Bildern, die nicht verblassen sollen – mit Tätowierungen an seinem Körper kann man viel ausdrücken und sich an einen ganz besonderen Menschen erinnern.

Allein in Deutschland sind weit über sieben Millionen Menschen tätowiert und es ist ein kulturelles Phänomen, welches sich durch alle Bevölkerungsschichten zieht. Die Tätowierung als Ausdruck von Individualität und Auseinandersetzung mit den eigenen Lebenswelten ist schon seit mehr als 7000 Jahren bekannt und hat somit eine lange Tradition. Die Ausstellung des Oberadener Bestattungsunternehmens widmet sich nun einer ganz besonderen Form: dem Tattoo als Ausdruck der eigenen Trauer um einen geliebten und schmerzlich vermissten Menschen.

„Wir haben über einen Kollegen aus Bielefeld von der Ausstellung erfahren und wollten sie unbedingt in unseren Räumen zeigen“, sagt Klaus Schäfer vom Bestattungsunternehmen Schäfer-Kretschmer & Hünerbein. Die Präsentation der Ausstellung zusammen mit dem Team von Surf-Ink-Tattoo aus Kamen und dem Kuratorium Deutsche Bestattungskultur solle auch darüber informieren, dass „es auch diese Art der Trauerbewältigung gibt“.

Denn es geht in der Ausstellung und im Buch vor allem darum, Menschen über diese Möglichkeit der Trauerbewältigung zu informieren. Menschen, die zum Einen einen Weg für den Ausdruck ihrer Trauer suchen, zum Anderen, mehr Verständnis für Tattoos als Ausdrucksform der Trauer zu erzeugen. Denn manch ein Tattoo, das wir vielleicht noch immer kulturell verächtlich bewerten, hat ein zutiefst menschliches Bedürfnis. Für konkrete Fragen und Anregungen steht ihnen das Team von Surf-Ink-Tattoo, Kamen am Samstag und Sonntag zur Verfügung.

Katrin Hartig leitet seit Jahren eine Selbsthilfegruppe der Verwaisten Eltern und Trauernden Geschwister e.V., hat dieses Phänomen immer wieder beobachtet und daraus, zusammen mit Stefanie Oeft-Geffrath dieses Projekt entwickelt, dessen Ergebnis ein Buch und eben diese Ausstellung ist. Über Interviews und Fotodokumentationen haben sie sich dem Thema genähert und über zwei Jahre daran gearbeitet.

Wo: Trauerhalle Hünerbein, Parkfriedhof, 59192 Bergkamen-Weddinghofen
Wann: Freitag, 7. September 2018, von 14.00-18.00 Uhr,
Samstag, 8. September und Sonntag, 9. September von 11.00-16.00 Uhr, an diesen beiden Tagen mit Surf-Ink-Tattoo, Kamen