Bezirksregierung erklärt Flüchtlingen den deutschen Karneval

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NarrenkappeDie heiße Karneval-Phase naht und die Behörden sind nach den Ereignissen in der Silvesternacht bereits in großer Sorge, dass sich solche Szenen wie vor dem Kölner Hauptbahnhof wiederholen könnten. Die Bezirksregierung in Arnsberg hat deshalb jetzt vorsorglich „Hinweise für Flüchtlinge rund um die närrische Zeit“ in deutscher, französischer, englischer und arabischer Sprache veröffentlich. Zu finden sind sie hier.

Im Kern enthält der Text vier wichtige Hinweise:

  • Die Waffenattrappen der Prinzengarden dürfen nicht ungefragt angefasst werden.
  • Wenn Frauen sich aufreizend kostümieren, ist dies keine Einladung.
  • Frauen dürfen nur geküsst werden, wenn sie damit unmissverständlich einverstanden sind.
  • Die Uniformen von Polizisten sind keine Kostüme – Anweisungen der echten Polizisten muss Folge geleistet werden.

Hier nun die Mitteilung der Bezirksregierung im Wortlaut:  

„Karneval ist ein traditionelles Fest in Deutschland. Es hat seine Wurzeln im katholisch geprägten Christentum. Dieses Fest dauert mehrere Tage und endet in diesem Jahr am 10. Februar. Die Zeit des Karnevals ist geprägt von ausgelassenen, feiernden Menschen, von denen sich die Meisten ausgefallen kostümieren. Unter diesen Kostümen finden sich auch immer wieder ausländische Polizisten, historische Soldaten oder selbst genähte Militäruniformen.

Zu einigen dieser Kostüme gehören auch Waffenattrappen. Diese sind aus Holz oder Plastik und natürlich nicht funktionsfähig. Wichtig ist, dass man jeden in Ruhe feiern lassen sollte. Auch wenn die Gewehre der Karnevalssoldaten nicht echt sind, sind sie kein Spielzeug, das man ungefragt anfassen sollte.

Ein wichtiger Grundsatz an Karneval ist Toleranz und Respekt. Das gilt für jeden der feiern will. Für Männer genauso wie für Frauen. Deshalb gilt: Feiern ist erlaubt, aber nur so, dass sich davon niemand gestört fühlt. Das gilt ganz besonders für den Umgang mit Mädchen und Frauen. Auch wenn diese sich reizvoll oder provokant kleiden. Das ist keine Einladung oder Aufforderung!

Wer im Karneval viel Spaß hat, der verteilt auch gerne mal freundschaftliche Küsschen. Meistens sind es Frauen, die anderen Männern einen Kuss auf die Wange geben. Das aber ist nur eine Begrüßung im Karneval und nur akzeptiert, wenn die Frau damit eindeutig einverstanden ist.

Die echte Polizei ist außerdem während der Karnevalszeit vermehrt im Einsatz. So wird sichergestellt, dass die Menschen den Karneval sicher feiern können. Die Polizei stellt so aber auch sicher, dass Ausschreitungen, Diebstähle und sexuelle Übergriffe wie zu Silvester unterbunden werden. Die Anweisungen der echten Polizei sind daher auch im Karneval auf jeden Fall zu befolgen.

Für viele Menschen gehört auch Alkohol zu Karneval dazu. Hier muss man vorsichtig sein: Alkohol wirkt wie ein Gift auf den Körper und sollte deshalb nur in kleinen Mengen getrunken werden. Wer zu viel Alkohol trinkt, verliert die Kontrolle über seinen Körper. Man kann schwer stürzen, sich verletzen und am nächsten Tag geht es einem meistens sehr schlecht. Auch kann es unter Alkoholeinfluss zu Vorfällen kommen, für die man sich nachher schämt oder die strafrechtlich verfolgt werden können. Hier gilt: Weniger ist mehr. Denn Karneval ist ein ausgelassenes, freundliches Fest an das sich alle so auch erinnern wollen.“