Ausbildung im Eiltempo

Es ist ein Novum am Bayer-Standort Bergkamen und auch im Ausbildungsbezirk der IHK Dortmund absolut außergewöhnlich: Gleich zehn Bayer-Azubis haben ihre Ausbildung um eineinhalb Jahre verkürzt. Auch die weitaus meisten der übrigen 23 ausgelernten Auszubildenden im technischen, kaufmännischen und chemischen Bereich waren schnell und engagiert: Sie haben die Abschlussprüfung um ein halbes Jahr vorgezogen.

… Zahlreiche Bayer-Auszubildende feierten den erfolgreichen Abschluss ihrer Ausbildung und den Start in das Berufsleben.

Diejenigen, die ihre Ausbildungszeit fast um die Hälfte verkürzt haben, können auf ihre Leistung ganz besonders stolz sein – zumal sie auch noch hervorragende Ergebnisse erzielten. „Sieben von zehn schlossen mit der Note eins ab, alle anderen mit zwei“, hebt Ausbildungsleiter Karl Heinz Grafenschäfer hervor. „Diese jungen Leute mussten vieles gleichzeitig und in Eigenleistung erarbeiten“, lobt er das Engagement seiner ehemaligen Schützlinge.

Dass so viele Berufseinsteiger ihre Ausbildung im Eiltempo erledigten, kommt nicht von ungefähr: Bayer hat derzeit einen hohen Bedarf an neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. „Gleichzeitig gab es zahlreiche Auszubildende, denen wir eine derartige Verkürzung zutrauten“, erklärt Grafenschäfer. Und so unterbreitete Bayer ihnen das entsprechende Angebot. Ihr Einsatz hat sich im Übrigen gelohnt: Sie wurden inzwischen in ein Arbeitsverhältnis übernommen.

Sowohl die Ausbildung als auch die neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben somit bewiesen, wie flexibel sie sind. Den Anforderungen, die das Unternehmen an sie richtet, haben sie sich ohne zu zögern gestellt. „Die Azubis sind regelrecht durchmarschiert und haben mitgearbeitet, wie man sich das als Vorgesetzter wünscht“, lobt Grafenschäfer. Denn am Stoffumfang hatte sich trotz der teilweise deutlich verkürzten Ausbildungszeit natürlich nichts geändert.

Zum 1. September 2019 stellt Bayer in Bergkamen wieder rund 50 neue Auszubildende ein. Die Bewerbungsfrist dafür endet am 30. September dieses Jahres. Ausgebildet werden Anlagenmechaniker, Mechatroniker, Elektroniker für Automatisierungstechnik, Kaufleute für Büromanagement, Chemikanten, Chemielaboranten, Fachinformatiker, Fachkräfte für Lagerlogistik sowie Werkfeuerwehrleute. Weitere Infos unter www.ausbildung.bayer.de




Kreis setzt sich für bessere ärztliche Versorgung von Pflegeheimbewohnern ein

Eine gute ärztliche Versorgung der rund 4.000 Pflegeheimbewohner im Kreis Unna gelingt nicht immer. Probleme gibt es besonders mit Hausarztbesuchen außerhalb der Sprechzeiten. Doch genau die wollen die Krankenkassen streichen. Der Kreis Unna setzt sich mit den Beteiligten für den Erhalt ein und organisierte ein Experten-Treffen, um darüber – und andere Probleme – zu beraten.

Die Referenten Hans-Michael Haustein, AG Stationäre Altenarbeit (2.v.r.), Dr. Prosper Rodewyk, Kassenärztlichen Vereinigung (l.), Dr. Thomas Huth, Mein Gesundheitsnetz Unna GmbH (2.v.l.) mit Antje Meister, Netzwerk Altenarbeit Kreis Unna (m.) und Hans Zakel, Sozialplanung Kreis Unna (r.). Foto: Max Rolke – Kreis Unna

Pflegeheimleitungen aus dem Kreis sprachen mit Dr. med. Prosper Rodewyk, Leiter der Bezirksstelle Dortmund der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KV) sowie mit Dr. med. Thomas Huth, Geschäftsführer des Gesundheitsnetzes Unna GmbH. Hans-Michael Haustein, Sprecher der PSAG-Pflegeheime hat den Austausch moderiert.

Projekt „Pflegeheimvertrag“

Verbesserungen können erreicht werden. Dies beweist das Modellprojekt „Pflegeheimvertrag“ der Kassen und der KV, an dem die Region Kreis Unna mit 15 Pflegeheimen, 23 Ärzten aus dem „Gesundheitsnetz“ und 420 Patienten teilnimmt.

Das Ergebnis: Auf 792 Anrufe beim Bereitschaftsdienst (2017) wegen akuter Probleme folgten nur 52 Einweisungen in ein Krankenhaus, bei 740 Patienten konnte dies bedarfsgerecht verhindert werden. Das spart erhebliche Kosten und verhindert hohe Belastungen für die Patienten. Eine gute Lösung.

Für den Erhalt des Vertrags

Die Krankenkassen wollen nun diesen Vertrag ändern. Dabei soll ausgerechnet die Versorgung außerhalb der Sprechzeiten wegfallen. Entsprechend sind Ärzte wie Heime dagegen und setzen sich für den Erhalt ein.

Weitere Möglichkeiten zur Verbesserung können nur auf Landes- und Bundesebene erreicht werden. Die rund 50 Experten aus KV, Ärzteschaft, Pflege und Kreisverwaltung werden gemeinsam aktiv bleiben und z.B. die Sensibilisierung der politischen Ebene bis zu Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann vorbereiten. PK | PKU




Wasserfreunde ehren ihre Vereinsmeister

149 Mitglieder der Wasserfreunde TuRa Bergkamen trugen am 4. und am 5. Juni im Bergkamener Hallenbad während ihrer Trainingszeiten ihre diesjährigen Vereinsmeisterschaften aus. Sie lieferten sich wieder einmal spannende und einige Male sehr knappe Rennen um die begehrten Vereinsmeistertitel in ihren jeweiligen Jahrgängen und Altersklassen. Die jüngsten Teilnehmer der Jahrgänge 2008 und jünger konnten alle vier Schwimmarten über 25m absolvieren die älteren Schwimmer starteten über die 50m Strecken. Die geschwommenen Zeiten wurden in Punkte umgerechnet und aufaddiert.

Die Siegerehrungen fanden dann, wie in jedem Jahr, auf dem Sommerfest der Wasserfreunde am Montag vor den Sommerferien am Beachvolleyballplatz hinter dem Hallenbad statt. Doch bevor es soweit war, durften die kleinen Schwimmer und ihre Geschwister erst einmal ausgiebig spielen. Hierfür hatte die Jugendabteilung wieder zahlreiche Spielstationen wie Flossenlauf, Kinderschminken, Torwandschießen u.v.m. vorbereitet. Die erwachsenen Begleiter hatten in dieser Zeit die Gelegenheit sich bei netten Gesprächen auszutauschen und besser kennenzulernen sowie einen entspannten Nachmittag miteinander zu verbringen. Selbstverständlich war auch für das leibliche Wohl der Gäste mit heißen und kalten Getränken, lecken Speisen vom Grill, Pommes, Slush-Eis, Crêpes und Waffeln wieder bestens gesorgt.

Vor der dem Höhepunkt des Sommerfestes, der Siegerehrung, verabschiedete Karsten Kaminski, Abteilungsleiter der Wasserfreunde, einige Übungsleiter und bedankte sich noch einmal persönlich mit einem kleinen Geschenk bei ihnen. Zudem wurden Manuela Knoke, die in diesem Jahr den Sportsozialpreis 2017 erhielt, sowie Sylke Jütte, die seit nunmehr zehn Jahren als Kassiererin der Wasserfreunde tätig ist, mit einem großen Blumenstrauß geehrt.
Doch nun war es endlich soweit und die langersehnte Siegerehrung begann. Die Vereinsmeister sowie die Zweit- und Drittplatzierten bekamen je einen Pokal und eine Urkunde überreicht und für die übrigen Platzierungen gab es jeweils eine Medaille und ebenfalls eine Urkunde, so dass kein Teilnehmer leer ausging.

 

Jahrgang 2013: Marisol Grieger

Jahrgang 2012: Lina Marie Schäfer und Max Simon

Jahrgang 2011: Aksaya Amirthalingam und Mika Tom Krause

Jahrgang 2010: Sofia Helal und Jan Luca Goly

Jahrgang 2009: Josephine Borowski und Max Gregor Schäfer

Jahrgang 2008: Emma Schmucker und Piet Weppler

Jahrgang 2007: Mareen Brech und Maxim Mengin

Jahrgang 2006: Chiara Morawski und Alexander Mengin

Jahrgang 2005: Anna Habbes und Robin Gebel

Jahrgang 2004: Victoria Reimann

Jahrgang 2003: Saskia Nicolei und Marco Steube

Jahrgang 2002: Carina Blank und Felix Wieczorek

Jahrgang 2001: Katharina Polley

Jahrgang 2000: Ann-Kathrin Teeke

Jahrgang 1999: Moritz Kneifel

AK 20 : Niclas Knoke

AK 30 : Matthias Hilse

AK 40 : Susanne Panberg und Oliver Sloboda

Schwimmer mit Handicap: Yannik Finke




Nächtlicher Engpass auf der A2 bei Kamen/Bergkamen

Am heutigen Abend (27.7.) wird es eng in der Baustelle zwischen den Anschlussstellen Dortmund-Lanstrop und Kamen/Bergkamen. Von 19 Uhr bis 1 Uhr wird in beide Fahrtrichtungen die dritte Fahrspur gesperrt. In Fahrtrichtung Hannover läuft außerdem der gesamte Verkehr ab 21 Uhr bis 1 Uhr nur noch in einer Fahrspur durch die Baustelle. In dem Zeitraum werden zwei Kräne angeliefert, die für die Montage der Stahlträger des neuen Überbaus des Bauwerks „Sesekebach“ benötigt werden.




Gottesdienst zum Thema „Vom Gießen und Bewässern“

In der Reihe der Sommerkirche der Martin-Luther-Kirchengemeinde am kommenden Sonntag,28. Juli, wird das Thema aus gegebenem Anlass geändert. Der Gottesdienst um 10 Uhr in der Martin-Luther-Kirche Oberaden steht nun unter dem Thema „Vom Gießen und Bewässern“ Das Thema Erotische Pflanzenlyrik wird auf den 5. August verschoben.




Bergkamener Delegation bei „KINGA“-Tagen in Wieliczka

Es ist bereits Tradition, dass die polnische Partnerstadt Wieliczka eine Delegation aus dem Bergkamener Rathaus zu den sogenannten „KINGA-Tagen“, einem Stadtfest zu Ehren der heiligen Kinga, der Schutzpatronin der dortigen Bergleute, einlädt.

Das Bild zeigt von links nach rechts: Elisabeth Masse, Bürgermeisterin der französischen Partnerstadt von Wieliczka Saint André, Artur Kozioł, Bürgermeister von Wieliczka, Marek Filipek, Städtepartnerschaftsbeauftragter von Wieliczka, und Bergkamens Bürgermeister Roland Schäfer. Foto: Stadt Bergkamen

Angeführt von Bürgermeister Roland Schäfer folgte in der Zeit vom 19. bis 23. Juli eine kleine Gruppe dieser Einladung und präsentierte sich dort wie jedes Jahr mit einem Stand. Das Angebot an westfälischen Spezialitäten fand wieder großen Anklang bei den polnischen Freunden. Darüber hinaus konnte der polnische Bürgermeister Artur Kozioł auch in diesem Jahr der deutschen Delegation wieder einige neue Entwicklungen in der Partnerstadt Wieliczka zeigen.

Nicht zuletzt wurde über die Weiterführung der Städtepartnerschaft gesprochen, aber vor allem wurden Details für die bevorstehende Bürgerreise im September, die bereits seit langem ausgebucht ist, geklärt.




Rollstuhlfahrer bei Busfahrt schwer verletzt: Polizei sucht Fahrgäste als Zeugen

Am Donnerstag, 19. Juli, fuhr ein 80-jähriger Rollstuhlfahrer mit Begleitung um 15.55 Uhr in einem Bus der Linie R 81 von Bergkamen nach Werne. Als der Bus in den Kreisverkehr Nordlippestraße/Südkirchener Straße einfuhr, kippte der Rollstuhl des Mannes aus Bergkamen um. Dabei verletzte sich der 80-Jährige so schwer, dass er zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus gebracht werden musste.

Die Polizei sucht nun weitere Fahrgäste, die Angaben zu dem Unfall machen können. Zeugen melden sich bitte bei der Polizei in Werne unter der Rufnummer 02389 921 3420 oder 921 0.




Durst ist Alarmzeichen – Bei Hitze das Trinken nicht vergessen

Ausreichend trinken – das ist bei sommerlichen Temperaturen für das körperliche und geistige Wohlbefinden wichtig. Der Grund: Bei hohen Temperaturen wird viel geschwitzt. Dadurch verliert der Körper jede Menge Flüssigkeit und Salze.

Doch nicht nur das: Intensives Schwitzen „macht das Blut dick“, was zu einer langsameren Blutzirkulation führt. Folgen sind z. B. Konzentrationsschwäche und Müdigkeit. Dann gilt es gezielt gegenzusteuern und dem Körper zu helfen, sich zu erholen.

Tipps zum Durstlöschen

„Als Durstlöscher und zum Auffüllen der ausgetrockneten Flüssigkeitsdepots des Körpers eignen sich Leitungs- und Mineralwasser oder auch Fruchtsaftschorlen“, rät Amtsarzt Dr. Roland Staudt. Alkoholische Getränke wirken harntreibend und sollten deshalb möglichst gemieden werden. Getrunken werden sollte eine Flüssigkeitsmenge zwischen 2,5 und drei Litern. Hierbei darf es auch mal Kaffee oder Tee sein. Jedoch sollten größere Mengen an Koffein, wegen möglicher Blutdruck erhöhender Wirkung und möglicher Wechselwirkungen mit verschiedenen Medikamenten, vermieden werden. Eine Menge von etwa 5 Tassen (ca. 500 mg Koffein) ist in der Regel unbedenklich.

Ganz wichtig: Treten Symptome eines Sonnenstichs wie Übelkeit, Erbrechen, Schwindelgefühl und Kopfschmerz auf, gehört das Trinken von Leitungs- oder Mineralwasser neben kühlen Kopfwickeln zu den wichtigsten Maßnahmen.

Durst vorbeugen: regelmäßig trinken

Die beste Vorbeugung ist die regelmäßige Flüssigkeitsaufnahme. „Wer durstig ist, leidet bereits unter Wassermangel“, betont Dr. Staudt. Diesen Hinweis sollten gerade ältere Menschen beherzigen, denn mit zunehmendem Alter wird „ausreichend trinken“ gerne vergessen.

Ein Tipp, um das Trinken nicht vergessen, hat der Amtsarzt für die warmen Sommertage noch: „Bereiten Sie schon morgens die zu trinkende Flüssigkeitsmenge vor und stellen Sie sie gut sichtbar hin. Das verringert den Aufwand und hilft als Gedächtnisstütze.“ PK | PKU




TuS Weddinghofen lädt ein zum Sommerausflug zum Kettelerhof

Der TuS Weddinghofen 1959 e.V. lädt alle Vereinsmitglieder zu einem Sommerausflug zum Kettelerhof ein. Der Ausflug findet am 1. September von 9 bis 18 Uhr statt. Gestartet wird an der Pfalzschule. Um circa 17 treten die Ausflügler die Heimreise am Kettelerhof an.

Die Kosten für die Fahrt liegen bei 10 Euro pro Person, da der TuS Weddinghofen 1959 e.V. die Kosten für die Busfahrt und einen Teil der Eintrittskarten trägt. Die Anmeldung zur Fahrt ist erst mit Entrichtung der Kosten abgeschlossen. Die Verpflegung ist für den Tag selbst zu stellen.

Die Betreuung für die mindestens 8-Jährigen wird durch die Übungsleiter gewährleistet. Um über eventuelle Krankheiten der Kinder informiert zu sein, bittet der Verein, alle Allergien, Erkrankungen und Medikamente vorab bei der Anmeldung mit anzugeben.

Die Anmeldung kann entweder bei den Übungsleitern direkt oder bei unserer Geschäftsführung Ellen Wiemhoff erfolgen. Kleiner Tipp: schnell anmelden, es sind nur 30 Plätze vorhanden.

Anmeldung bei:
Ellen Wiemhoff
Pfalzstraße 75a
59192 Bergkamen
02307/67874




Raus aus der Hitze: LWL-Museen bieten Abkühlung

Die Sonne brennt, das große Schwitzen will kein Ende nehmen. Gut, wenn man sich da abkühlen kann. Noch besser, wenn die Hitze-Auszeit auch noch Spaß macht: Die Museen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) bergen zahlreiche Orte, in denen es nicht nur kühl, sondern auch ziemlich interessant ist. Es geht hinter dicke Klostermauern, in unterirdische Stollen und auf erfrischend nasse Spielplätze.

Im Besucherbergwerk der Zeche Nachtigall sollte man auch im Sommer eine Jacke tragen.
Foto: LWL/Appelhans

Im Besucherbergwerk des LWL-Industriemuseums Zeche Nachtigall in Witten (Ennepe-Ruhr-Kreis) herrschen ganzjährig kühle zwölf Grad. „Da sollte man auch im Sommer eine Jacke mitnehmen“, sagt Michael Peters, Leiter des LWL-Industriemuseums. In das Bergwerk gelangen Besucher nur im Rahmen von Führungen, die mehrmals täglich angeboten werden. Der Rundgang dauert etwa eine Stunde – Zeit genug also, um der brütenden Hitze zu entkommen.

Wer lieber unter freiem Himmel Abkühlung finden möchte, sollte sich den Wasserspielplatz am LWL-Industriemuseum Schiffshebewerk Henrichenburg in Waltrop (Kreis Recklinghausen) notieren. Kinder können dort mit Wasser und Schiffen experimentieren und dabei das Geheimnis der schwebenden Schiffe lüften. Auf dem hölzernen Floß, das durchs Wasser gezogen wird, sind natürlich auch Erwachsene willkommen.

Viel ruhiger als auf dem Wasserspielplatz geht es in Lichtenau (Kreis Paderborn) zu: Hinter dicken Mauern ist es im LWL-Landesmuseum für Klosterkultur Kloster Dalheim nicht nur angenehm kühl, sondern auch still. Davon profitiert nicht nur der Körper, sondern auch der Geist. Das weitläufige Gelände mit seinen 7,5 Hektar sowie der neue Spielplatz, der viele schattige Plätzchen bietet, eignen sich besonders für ein Picknick.

Angenehm kühl ist es im Kreuzgang des Klosters Dalheim. Foto: LWL/Alexandra Buterus

Tief hinab in die Erde und weit zurück in die Geschichte geht es im LWL-Museum für Archäologie in Herne: In einer unterirdischen Ausstellungshalle eröffnet sich dem Besucher eine riesige Grabungslandschaft. Über 10.000 Funde enthüllen die Menschheitsgeschichte in der Region Westfalen – von der Eiszeit bis in die Gegenwart. Richtig eisig ist es glücklicherweise nicht im Museum. „Aber da die Exponate eine konstante Temperatur brauchen, ist hier alles klimatisiert“, sagt Dr. Josef Mühlenbrock. Angenehme 20 Grad sind es auch in der Halle für Sonderausstellungen. Hier korrigiert zur Zeit die Sonderausstellung „Irrtümer & Fälschungen der Archäologie“ populäre, aber überholte Thesen zu vergangenen Epochen und deckt spektakuläre Betrugsfälle der Archäologie auf. Dabei erfahren die Besucher nicht nur, warum ein Irrtum oder eine Fälschung anfangs durchaus überzeugen konnte. Interaktive Angebote vermitteln auch, welchen Erkenntnisgewinn die Forschung inzwischen erzielt hat. Mit Sicherheit kein Irrtum ist die Tatsache, dass es sich hier auch bei großer Hitze draußen gut aushalten lässt.

Einer alten Legende nach soll im historischen Quellkeller unter dem LWL-Museum in der Kaiserpfalz in Paderborn eine Gruppe von Wasserdrachen leben. Eine geheimnisvolle Aura umgibt den Keller, in dem die Paderquellen entspringen, allemal. Schließlich ist er fast 1.000 Jahre alt. Einen schnellen Frischekick erhalten Besucher heute, wenn sie ihre Hände in das etwa elf Grad kalte Quellwasser halten. Zum Trinken eignet es sich nach heutigen Maßstäben allerdings nicht. Im 9. Jahrhundert war man da weniger zimperlich: Karl der Große, berühmtester Bewohner der Kaiserpfalz, hat sich bestimmt den ein oder anderen Schluck genehmigt. „Damals hatte man wohl einen stärkeren Magen“, sagt Dr. Martin Kroker vom Museum in der Kaiserpfalz. Er empfiehlt auch einen Besuch der Ausstellungsräume: „Dank der dicken Mauern ist es hier ganzjährig angenehm kühl.“

Ursprung zahlreicher Sagen und Erzählungen: Die Paderquellen im kühlen Quellkeller des Kaiserpfalz-Museums.
Foto: LWL/Burgemeister

Angenehme Temperaturen statt brütender Hitze gibt es auch im LWL-Museum für Naturkunde in Münster, das die neue Sonderausstellung „Das Gehirn – Intelligenz, Bewusstsein, Gefühl“ und im Planetarium des LWL-Museum. Im Sternensaal haben die Besucher stets einen blauen, wolkenlosen Himmel, eine sternenklare Nacht bei angenehmer Klimatisierung und jeder Menge zu Erleben. Und das Beste – einen Sonnenbrand muss hier niemand befürchten und das Deodorant bekommt auch mal eine Pause. „Sehen sie mit Ihren Kindern auf drehbaren Planetariumssesseln in die unendlichen Weiten des faszinierenden Universums“, rät Museumsdirektor Dr. Jan Ole Kriegs. „Im Planetarium fliegen die Zuschauern unter anderem bei ‚Faszination Weltall‘ zur Sonne, um das kühle Weltall geht es bei ‚In der Tiefe des Kosmos‘, und der Außerirdische Gulp versucht die Erde in einen Sack zu packen, um sich keinen ‚Erd-Sonnenbrand‘ zu holen. Auch im Museum selbst ist es deutlich angenehmer als bei der Hitze draußen. Zudem ist im kühlen Sonderausstellungsraum bei rund 22 bis 24 Grad Raumtemperatur derzeit die Sonderausstellung über das Gehirn zu sehen, die unter anderem auch eine Lichtdusche zeigt.

Vom dunklen Keller geht es wieder in die Sonne: Auf 90 Hektar ist im LWL-Freilichtmuseum Detmold (Kreis Lippe) eine historische Kulturlandschaft entstanden. Wem es beim Erkunden des Areals zu heiß wird, der findet in den über 100 Gebäuden Unterschlupf. „In großen Fachwerkhäusern bleibt es generell relativ kühl“, sagt Ruth Lakenbrink vom LWL-Freilichtmuseum. So kann es die Besucher zum Beispiel im Osnabrücker Hof selbst bei hohen Temperaturen schon mal frösteln. Im kleinen Bächlein auf der Fläche „Spielen am Dorfrand“ kann man zwar nicht schwimmen, als nasser Kinderspielplatz ist es aber allemal empfehlenswert. Wer nun dennoch Durst auf ein kaltes Getränk hat, findet unter den Sonnenschirmen im Biergarten des Restaurants „Im Weißen Ross“ ein schattiges Plätzchen.

Viel Schatten bietet auch das LWL-Freilichtmuseum Hagen: Entlang des Museumswaldes führen zahlreiche Spazierwege unter hohen Bäumen vorbei an mehreren Teichen und Bächen. „Hier weht auch an heißen Tagen ein angenehm frisches Lüftchen“, sagt Uta Wenning-Kuschel vom LWL-Freilichtmuseum. Auch in den Werkstätten hinter Fachwerk- und Bruchsteinmauern ist es im Sommer stets kühler als draußen. Hilft das alles nichts, taucht man einfach seine Füße in das kühle Nass des Wasserspielplatzes. Wenning-Kuschel hat außerdem noch einen Tipp: „Wer schon morgens um neun Uhr kommt, kann die erfrischende morgendliche Waldluft genießen und drei bis vier Stunden auf dem Gelände verbringen, ohne in die heiße Nachmittagszeit zu kommen.“ Für einen anschließenden Mittagssnack bieten sich im Anschluss die über einem kleinen Bach gelegenen Museumsterrassen, der Biergarten mit Schatten spendenden Sonnenschirmen oder die stets kühle historische Braustube an.

 




Bummannsburg wird aus dem Dornröschenschlaf geweckt

Außer den Relikten ihrer beeindruckenden römischen Geschichte – wie etwa der Holz-Erde-Mauer im Ortsteil Oberaden – lassen sich in Bergkamen weitere geschichtsträchtige Spuren finden: Aus dem Hochmittelalter (900 – 1200) stammt die noch gut erkennbare Doppelwall-Ringanlage in Bergkamen-Rünthe, die sog. „Bummannsburg“. Seit 1990 ist sie als Bodendenkmal unter Schutz gestellt. Aktuell befindet sich die Burg zwar noch im Dornröschenschlaf, aber das soll sich ändern. Die Stadt Bergkamen ist als untere Denkmalbehörde für die Bummannsburg zuständig und mithilfe des Stadtmuseum strebt sie nach den Sommerferien die Entwicklung eines Erhaltungskonzepts für die Bummannsburg an. In erster Linie geht es dabei um den Schutz des einzigartigen Bodendenkmals. Das Stadtmuseum Bergkamen und Wissenschaftler/innen der Archäologie des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL- Archäologie für Westfalen) werden zunächst eine Beschilderung entwickeln, die das Bodendenkmal sichtbar werden lässt.

„Der Erhalt von Bodendenkmälern kann eine echte Herausforderung sein“, so Museumsleiter Mark Schrader. „Funde kann man gut in die Vitrine legen oder im Fundmagazin einlagern. Aber mit einem ortsfesten Bodendenkmal geht dies nicht. Doch die Arbeit lohnt sich, denn sie macht die Vergangenheit unmittelbar erfahrbar.“

Anders als das Römerlager in Oberaden liegen die meisten Bodendenkmäler und auch die Bummannsburg abseits der aktuellen Bergkamener Besiedlungen, meist in Wäldern oder in der Nähe von Äckern. Witterung und Umwelteinflüsse setzen ihnen kontinuierlich zu. Durch Stürme umstürzende Bäume schädigen die Wälle und zerstören die noch vorhandenen Strukturen. Aber auch anderen Bedrohungen ist die Anlage ausgesetzt, vielfach aus Unwissenheit. Die mittelalterliche Wallburg wird seit Jahren von Mountainbikern als Geschicklichkeitsparcours genutzt und damit auch beschädigt. Die sandigen Wallkronen haben die Belastung durch Spaziergänger ebenfalls nicht schadlos überstanden.

Da hilft nur eines: „Aufmerksamkeit, Aufklärung und Pflege, das ist eine Kombination, die sich bei der Bummannsburg bewähren kann“, so Marc Alexander Ulrich, Kulturdezernent der Stadt Bergkamen. Schautafeln sollen in Zukunft über Geschichte und Bedeutung der Bummannsburg informieren und aufklären. Das soll ein erster Schritt zur Erhaltung der Anlage sein. Die Stadt hofft darauf, mit der Aufklärungsaktion die Rücksichtnahme bei den Besucherinnen und Besuchern der Anlage zu fördern. „Dann“, so Ulrich „wird die Bummannsburg bleiben, was sie ist, nämlich eines der bedeutendsten Bodendenkmäler in Westfalen“.