12. Blumenbörse lockt mit internationalen Überraschungen

Die flauschigen Kiwis kommen mit dem Honig direkt aus Neuseeland. Den Brie haben die französischen Freunde zusammen mit dem Bordeaux in Gennevilliers eingepackt und auf der Blumenbörse in Bergkamen verführerisch auf einem Tisch drapiert. Die Schmalzbrote schmierten die Gäste zwar nicht direkt in Sachsen-Anhalt, aber die Zutaten haben sie aus der Partnerstadt Hettstedt mitgebracht. Neben Blumen gab es auf dem Nordberg am Sonntag viele angenehme Überraschungen.

Blumen gab es auch auf der 12. Bergkamener Blumenbörse auf dem Nordberg.

Ganz schön strecken mussten sich die Teilnehmer für dieses europäische Blumenkunstwerk, dass unter tatkräftiger Mithilfe der Besucher entstand.

Ein kunterbuntes Blumenkunstwerk im Zeichen von Europa beispielsweise. Oder Folklore, die sich nicht nur in der Fotobox verewigen ließ, sondern auch als kulturelles Hobby zu erleben war. Hoch hinaus kraxeln konnten alle quer durch alle Länder Europas, die flinke Füße und griffsichere Hände hatten. Leckereien in allen Variationen, Glücksräder und Rätselspiele, Küken, die vor dicht gedrängtem Publikum aus den Eiern schlüpfen: Auch die 12. Blumenbörse hatte es in sich.

 

 

 

Lecker: Brote mit Brie und Wein und der französischen Partnerstadt Gennevilliers.

Die Organisatoren waren jedenfalls mehr als zufrieden, riss der Strom der Ausflügler und Neugierigen auf dem Nordberg doch nicht ab. „Wir wollen damit auch den Nordberg mehr beleben“, schildert das Team vom Stadtmarketing. Das fulminante Sommerwetter trug mit dazu bei, dass nicht nur die Bergkamener in die Fußgängerzone strömten und zwischen den Ständen flanierten. Auch Besucher aus den Nachbarstädten nutzten das Wetter für eine ausgedehnte Radtour, die gleich zu mehreren Großveranstaltungen führte.

 

Frisch geschlüpfte Küken ließen sich von den vielen Beobachtern nicht beeindrucken.

Die Blumen allerdings gerieten auch diesmal ein wenig zu Nebendarstellern. Die großen Blumenhändler der Region waren erneut nicht mit von der Partie. Wer seinen Garten mit Blüten und Gemüse auffrischen wollte, der hatte trotzdem zahlreiche Gelegenheiten. Tomaten, Gurken, Paprika Melonen: Pflanzen in allen Variationen warteten auf Käufer. Die nahmen meist auch gleich noch ein paar blühende Zierpflanzen mit oder Dekorationen für den Garten. Viele Beutel füllten sich mit frischem Spargel oder frisch zubereiteten exotische Speisen aus Ländern, aus dienen viele Neubürger und Flüchtlinge stammen.

Das Konzept jedenfalls funktioniert – auch mit schrumpfendem Blumenangebot und etwas weniger Blütenpracht. Den Nordberg rückt das Großereignis allemal wieder etwas mehr in den Fokus. Zusammen mit dem verkaufsoffenen Sonntag war ein abwechslungsreicher Ausflug garantiert.

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Nicht nur die Errungenschaften der Maloche verteidigen

Hunderte Maikäfer lagen ihnen punktgenau zum 1. Mai zu Füßen. Michael Groschek und eine stattliche Ansammlung von Bergkamenern marschierten bei der 70. Maikundgebung in Oberaden über einen Teppich aus geflügelten Maibotschaftern. Darüber wehten die Fahnen der Gewerkschaften und Parteien, reckten Hände die Banner mit „Solidarität, Vielfalt und Gerichtigkeit“ in die noch leicht verregnete Luft. Auch wenn in Oberaden das 8. Kundgebungsjahrzehnt anbricht, sind bekannte Namen und ein fester Stamm von Demonstranten auf den Beinen.

Traditionell ging es mit einem Umzug durch die Straßen Oberadens. Gut 500 Teilnehmer trafen sich in der Römerbergsporthalle.

Festredner Michael Groschek marschierte gutelaunt mit – zumal der Regenschirm schnell überflüssig wurde.

Helmut Schmidt, Johannes Rau, Peter Schimpf, Eugen Drewermann, Klaus Matthiesen, Franz Müntefering: Die Liste der Mairedner in Oberaden füllen Berühmheiten. Dafür hat sich Willi Null mit seinen Mitstreitern fast schon einmal verhaften lassen. In Berlin fand er sich von den Sicherheitskräften festgesetzt, als er den damaligen Außenminister Joschka Fischer als Redner gewinnen wollte. Bei anderer Gelegenheit musste er mit Helfern in letzter Sekunde ausrücken, um die Plakate zu überkleben: Matthias Platzek, Brandenburgs damaliger Ministerpräsident, hatte ein Hörsturz kurz vor dem politischen Aus lahmgelegt.

Einblicke in eine spannende und lange Geschichte faszinierten.

„Ohne einflussreiche Unterstützung aus dem Hauptvorstand wäre das nicht gegangen“, resümiert Willi Null. Dabei hat sich in 70 Jahren viel verändert. 1948 traf man sich noch um 9 Uhr morgens unter dem Förderturm auf Haus Aden, marschierte hinter die „weiße Kirche“ zur Kundgebung und versammelte sich dann begleitet von Tanzgruppen im Maizelt auf dem Römerberg. Von all dem zeugten die Fotos und Zeitungsausschnitte, die an den Wänden der Römerberghalle hingen. Der Bergbau ist inzwischen längst verschwunden, die Menschenmengen sind geschrumpft und die Themen drehen sich heute um ganz andere Schwerpunkte.

Von Mutterklötzchen zum Grundeinkommen

Michael Groschek spricht die selbe Sprache der Region – mit viel Emotionen.

Die selben Wurzeln, die Bergkamen prägen, hat auch Michael Groschek. Der Landesvorsitzende der NRW-SDP ist in Oberhausen mit „Mutterklötzchen“ und Eierkohle aufgewachsen. Der Opa war in Kriegsgefangenschaft, als in Oberaden die erste Maikundgebung stattfand. Die Oma war froh über ihre Knappschaftsrente, die heute mancher gern hätte. „Der heutige Wohlstand – auch in Bayern – wurde mit Doppelschichten auf unseren Zechen geschaffen“, rief er emotional berührt in die Mikrophone. Die Solidarität des Bergbaus, „dazu müssen wir auch in dieser Gesellschaft kommen“ forderte er. „Wenn wir zulassen, dass der Arbeitsmarkt sich spaltet, kommen manche auf dumme Ideen“, fuhr Groschek fort. Niemand dürfe mit einem Grundeinkommen abgespeist werden, „es geht um das soziale Selbstwertgefühl!“

Wie immer gut gefüllt war die Römerbergsporthalle.

Mehr gute Arbeit braucht es, denn „Arbeit ist Würde, Armut und Arbeit passen nicht zusammen“. Mindestlohn auch für Azubis. Marode Schulen, „Bröckelbrücken“, Baustellen, alltägliche Staus, schlechter ÖPNV: Mehr öffentliche Investitionen will Groschek, „ein starker Staat statt privat vor Staat“. Angesichts von Globalisierung und Digitalisierung müssen „Maß und Mitte durch den Menschen bestimmt werden, die Roboter-Rendite gehört uns“. Die Arbeitnehmerrechte bei der Arbeitszeit „dürfen nie kampflos aufgegeben werden“. Richtung USA fordert er „Wandel durch Handel“. Die Errungenschaften derjenigen, die sich nicht nur in seiner Kindheit in direkter Nachbarschaft „kaputtmalocht haben“ und plötzlich im wahrsten Sinne „weg vom Fenster“ waren, müssen verteidigt werden. Dass der Pfarrer in Oberaden mitmarschiert, ist für Groschek ein Zeichen von Solidarität und christlicher Nächstenliebe, die mit Blick auf Bayern und die parteipolitische Vereinnahmung von Symbolen „zwei Seiten einer Medaille“ seien.

Die Hammelbeine langziehen und „Klare Kante“ zeigen

Sehr engagiert war Lothar Wobedo hinter dem Rednerpult.

„Solidarität, Vielfalt, Gerechtigkeit“: Etwas, das im Bergbau immer ganz selbstverständlich war, betonte IGBCE-Bezirksleiter Lothar Wobedo. Das Ende des Bergbaus hält er immer noch für „falsch, für wirtschaftspolitischen Schwachsinn“. Ungehalten wurde er hinter dem Mikrophon, als er die Teilhabe am wirtschaftlichen Aufschwung ebenso forderte wie eine Anerkennung der Lebensarbeitsleistung und dass „den Ganoven die Hammelbeine langezogen gehören“, die als Firmenriesen nicht zur ihrer Verantwortung stehen.

 

Die Liste der Dinge, die angepackt werden müssen, war bei Olaf Tastler lang.

Lang war auch die Liste der Baustellen im Land, die Olaf Tastler als Vorsitzender des Regionalforums Bergkamen/Kamen identifizierte. „Klare Kante“ gegen Rassismus und die extreme Rechte, Rentensicherheit, betriebliche Mitbestimmung, ein gerechtes Steuersystem, bezahlbare Wohnungen, gute Bildung, ein würdevolles Alter, Abschaffung der sachgrundlosen Befristungen, Niedriglöhne, Löhnlücke bei Frauen, aus der Tarifbindung flüchtende Arbeitgeber und ein bröckelndes Europa: Unter der Aufzählung fand sich vieles, das an diesem Maitag an vielen Rednerpulten zu hören war. „Die Schonzeit für die Arbeitgeber ist vorbei“, forderte Tastler. „All das kann nur ein 1. Schritt sein, die Regierung muss mutiger werden.“

Schaut nach vorn: Bürgermeister Roland Schäfer.

Den Blick nach vorn will Bürgermeister Roland Schäfer auch angesichts einer beeindruckenden 70-jährigen Vergangenheit der Maikundgebung. Der Steinkohlenbergbau verschwindet in diesem Jahr endgültig aus dem Ruhrgebiet. Auch in Bergkamen hatte er für riesigen Strukturwandel gesorgt: Zunächst ab 1890, als die Landwirtschaft den Fördertürmen wich. „Das haben wir nicht vergessen und werden es auch nie vergessen“, so Schäfer. Dass C ist mit Bayer und der Chemie, das E noch mit dem Kohle- und den Grubenkraftwerken in Bergkamen im Namen der IG BCE präsent. „Es geht uns gut in Deutschland – das heißt aber nicht, dass alles in Ordnung ist.“ Im erneuten Strukturwandel nach dem Bergbau habe Bergkamen viel erreicht: „Darauf können wir stolz sein.“

„‘Ne Kelle verdient“ hatten sich nach den Worten Groscheks alle an diesem Tag. Damit war die traditionelle Erbsensuppe gemeint. Vorher gab es noch das traditionelle Gewerkschaftslied und einen kleinen Bergmann samt Plakat für den Festredner.

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Exotische Entdeckungsreise beim Food Markt in der Marina

Nicht nur der kleine Besucher machte riesengroße Augen, als er die monströse Zuckerwatte kaum zu fassen kriegte. Die rosa Riesenwolke war fast genauso groß wie er – und er durfte schon auf dem Tresen stehen, um den Zuckertraum in Empfang zu nehmen. Auch die Erwachsenen staunten beim Food Markt in der Marina Rünthe nicht schlecht bei manchen, was sich dort vor ihren Augen auftürmte.

 

Wenn das mal keine riesengroße Überraschung ist: Eine fulminate Zuckerwatte.

Einfach reinbeißen und genießen: Manches hielt Überraschungen für die Geschmacksknospen bereit.

Pommes Frites aus Süßkartoffeln hat das ältere Ehepaar jedenfalls noch nie probiert. „Schmeckt prima“, kommentieren sie die Premiere, zu der sich auch die Sonne vor der Hafenkulisse blicken ließ. Andere zögerten länger, um exotische Speisen wie Milchbällchen in Zuckersirup oder Quesadillas mit Ziegenkäse in einer Sauce aus Walnuss mit roten Feigen zu wagen. Mancher blieb dann doch lieber bei vertrauten Gerichten wie Pasta oder Ofenkartoffeln, auch wenn es dazu stets einen ganz besonderen Akzent gab.

Prost: Bei wunderbarem Wetter schmeckten der Wein und der Burger mit Lachs besonders lecker.

 

Zu bieten hatte der Food Markt jedoch weit mehr als kulinarische Entdeckungen. Ein Hot-Dog-Wettessen beispielsweise, den Auftritt der aus der TV-Show „Voice of Germany“ bekannten Band Poppyfield oder ein Feuerwerk am Samstag. Eine Tombola, Auftritte von Solokünstlern: Bei fast wieder sommerlichen Temperaturen machte es Spaß, zwischen den Ständen zu flanieren und einfach nur mit allen Sinnen zu genießen.

Clowneske Einlagen für die kleinen Besucher gab es am Sonntag.

 

Das konnten auch die kleinen Besucher vor allem am Sonntag. Denn gab der Clown Liar diverse Kostproben seiner Kunst, die vor allem mit in Windeseile zwischen seinen Fingern gezauberten Luftballon-Kreaturen beeindruckte. Andere ließen es sich bei einem Glas Wein oder einem nicht weniger flink geschüttelten Cocktail gut gehen, während sich Burger vor ihren Augen aus rein pflanzlichen Elementen in ungeahnte Höhen türmten. Im Wagen mit japanischem Streetfood stiegen die wohl exotischsten Düfte auf. „Wie scharf ist das denn?“, fragte hier mancher Kunde besorgt, um kurz darauf begeistert zurückzukehren: „Das war einfach köstlich!“

Kühle Erfrischungen vom Cocktail-Stand waren ebenfalls gefragt.

Burger mit Fleisch aus Australien, mit Chilli und gekrönt von Tortillas, Crepes, Chips am Spieß, in fulminanter Weise voluminöse Waffeln oder Wraps mit ungeahnten Inhalten: Auch der zweite Food Markt war ein echtes Erlebnis für alle Sinne.

 

 

 

 

 

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Eiskünstler machen die Nacht in der Eishalle zum Tag

Da hatte der Partyfotograf alle reichlich angefrorenen Hände voll zu tun. Denn auf dem Eis spielten sich am Samstag spektakuläre Szenen bei der Eisnacht in der Bergkamener Eissporthalle ab. Mancher hüpfte passend zu den Takten, die Steven Louder auflegte, einhändig über das Eis. Andere wirbelten synchron zur Musik auf dem Rücken herum, überschlugen sich in der Luft oder legten mit ihrer Partnerin einen Tanz auf den Kufen auf das Eis, dass sich manche Olmypia-Sieger die Augen gerieben hätten.

Spektakuläre Einlagen nicht nur für den Partyfotografen.

Hand in Hand unterwegs und die Musik im Rücken wie auch in den Kufen.

Aber auch wer froh war, auf den glatten Eisen einfach nur das Gleichgewicht halten zu können, hatte Spaß in dieser Nacht. Unter dem überwiegend jugendlichen Eisvolk waren auch Läufer deutlich gesetzteren Alters unterwegs und hielten sich glücklich an den Händen. Mutig wurden Bremsungen und Wendungen reaktiviert. Denn schließlich zählt im Scheinwerferlicht mit glitzerndem Eis unter den Kufen auch eines: Gesehen werden und zeigen, was in den Kufen steckt.

Ganz schön was los auf der Eisfläche bei der Eisnacht.

 

 

Denn daran hat sich auch in vielen Eislauf-Generationen nicht viel geändert: An der Bande wird lässig pausiert, geplaudert und der eine oder andere Blick in die Richtung geworfen, wo Gleichgesinnte mit einem Lächeln und eleganter Bremsung das Eis aufspritzen lassen oder eine gewagte Drehung in direkter Nähe riskieren. Spätestens, wenn der eigene Lieblingssong die Eisfläche vibrieren lässt, wird das Herz in die Hand genommen und manches Kufenpaar ist fortan nicht mehr allein unterwegs.

In der Sitzecke hielt es jedenfalls niemanden mehr. Die Eisfläche war von der ersten Minute an heftig strapaziert. Hier galt es nicht nur, fleißig Runden zu drehen, sondern auch Spiele zu bestehen. Außerdem wartete eine große Verlosung auf alle Gäste.

Wer das Eisvergnügen verpasst hat und trotz des langen Winters Lust auf eisiges Vergnügen hat, der hat noch etwas Zeit: Im April wird die Abtauparty gefeiert.

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Bei Röttger lenzt der Frühling zum Auftakt einer neuen Kulturreihe

Am Morgen hatte Mona Lichtenhof noch die Wintermütze im Morgenfrost aufgesetzt. Abends war sie sich im Gartencenter Röttger sicher: „Er ist‘s!“ Schließlich hatte sie gerade mit dem „Kamin-Ensemble“ mehr als überzeugend den Frühling herbeigesungen. Auch die vielen Blumen im Gartencenter hofften, dass es jetzt endlich soweit ist und der Frühling pünktlich zum Frühlingskonzert tatsächlich endlich vor der Tür steht.

Weckte Frühlingsgefühle unter Palmenwedeln: Mona Lichtenhof und das Kaminensemble.

Gut besucht war das Gartencenter Röttger unter dem Motto „Blume trifft Kultur“.

Dass die Bergkamener sehnlichst auf den Frühling hoffen, war jedenfalls nicht zu übersehen. Alle 100 Sitzplätze im Gartencenter waren ausverkauft. Dabei hatten alle Beteiligten im Vorfeld noch Blut und Wasser geschwitzt. „Vor einer Woche war draußen noch alles weiß“, schildert Claudia Röttger das Wetterdrama. „Wir hatten wirklich Sorge um das Frühlingskonzert!“ Sorgen haben aktuell alle, die mit Blumen und Floristik zu tun haben. „Die Pflanzen sind in den Gewächshäusern längst aufgeblüht und stehen bereit“, erläutert die Gartencenter-Chefin das Wetterchaos, das auch für sie finanzielle Einbußen bedeutet. „Unser ganzes Mitarbeiter-Team wartet ungeduldig und die Sonne will einfach nicht herauskommen.“ Blumenpracht auf der einen Seite, eisige Winterverhältnisse draußen vor der Tür auf der anderen Seite. So spannend hat es der Frühling selten gemacht.

Claudia Röttger begrüßt die Gäste.

Am Samstag hatte er jedenfalls ein Einsehen und schickte immerhin zarte Sonnenstrahlen und eine Ahnung von Frühlingsluft aus. Erleichterung auch bei Detlef Göke, der die Veranstaltung unter dem Motto „Blume trifft Kultur“ arrangiert hatte. Claudia Röttger hatte ihn angesprochen, als die Veranstaltungsreihe mit Mona Lichtenhof & Co. im Standesamt sich zu einem Publikumsrenner entwickelt hatte. Auch im Gartencenter soll es jetzt eine kleine Kulturreihe geben. Die Premiere mit dem „Kamin-Ensemble“ schlug bereits ein: „Die Karten waren schnell weg, ohne viel Werbung“, freut sich Detlef Göke.

 

Der Frühling lenzt und Veilchen kränzen

Gut gelaunt war auch Ilka Weltmann mit nicht weniger schwungvollen Texten.

Kein Wunder, schließlich sind Mona Lichtenhof, Dieter Dasbeck, Norbert Grüger und die Literatin Ilka Weltmann längst eine feste Größe im regionalen Kulturleben. Mit einer beschwingten Mischung aus Liedern, Gedichten und Geschichten verliehen sie auch den zarten Frühlingsgefühlen gehörigen Schwung. Da fiel zwar immer noch Schnee, aber immerhin mit den Worten und Tönen Peter Maffay auf Rosen. „Wochenend und Sonnenschein“ ließen die Füße wippen. Und wenn Heinz Erhardt zu Ostern abermals von Cornelia versetzt wurde, lenzte in den Worten von Friederike Kempner wieder der holde Frühling und nicht nur Veilchen kränzten die Menschen.

Tonkunst zwischen Palmwedeln: Norbert Grüger hatte sogar Gedichte selbst vertont.

Bei Röttger warteten auf alle Besucher farbenprächtige Primeln auf jedem Stuhl, leckeres Fingerfood, Wein und Cocktails. Und die Gewissheit, dass der Frühling an diesem Abend so lang im Gartencenter blieb, wie die Gäste Lust auf ihn hatten. Denn schließlich „macht der Frühling mit uns etwas“, versicherte Mona Lichtenhof und hielt viele Überraschungen bereit. Angefangen bei der Premiere für ein von Norbert Grüger selbstvertontes Gedicht von Eduard Möricke bis hin zur spontanen Ersten Hilfe mit dem Mikro, wenn die Technik kurzfristig zwischen den Palmenblättern und Blumenkränzen Mühe hatte, aus dem Winterschlaf zu erwachen.

Fortgesetzt wird die Kulturreihe im Gartencenter Röttger am 26. Mai Mit einer Modenschau mit Schnückel unter dem Sonnensegel. Ein konkreter Termin wird noch für einen Abend mit der Bigband TipleB im September gesucht.




Internationaler Frauentag mit Facebook-Buckel und Stolz-Selbsthilfe

Was ist geblieben von 100 Jahren Frauenwahlrecht? Die Mitleif-Kreisis bei 15-Jährigen, Dauertelefonate und Facebook-Buckel rund um die Diskussion über das durchsichtige Kleid der Nachbarin, Sprint-Kämpfe um den besten Platz an der Kasse und omnipräsente Strebertussi. So sieht jedenfalls der Alltag aus, wenn frau der Kabarettistin Vera Deckers beim Matinée zum Internationalen Frauentag durch die Probleme des fraulichen Alltags folgte. Der selbstironische Sprint durch die Problemskala machte gehörigen Spaß.

Stets das Handy am Ohr: Die Frau von heute hat auch 100 Jahre nach dem Frauenwahlrecht allerhand Probleme. Vera Deckers deckte sie auf. Sie ist prädestiniert dafür, hat sie doch am 8. März und damit am Frauentag Geburtstag.

Selbstironisch und gut gelaunt ging es mit der Kabarettistin und gelernten Psychologin schonungslos durch den ganz normalen Wahnsinn des Geschlechter-Alltags.

Clara Zetkin, Marie Juchacz und Co. hätte es allerdings Tränen der Verzweiflung in die Augen getrieben, hätten sie 100 Jahre nach ihrem erfolgreichen Kampf für erste Anzeichen der Gleichberechtigung Vera Deckers große und kleine Wahrheiten auf der Bühne im Treffpunkt erlebt. Dort kämpfte sie mit Meeresrauschen und Delfinstimmen gegen die Schlaflosigkeit und erntete dringenden Harndrang. Beim Flirt ließ sie sich vom virtuellen Ich ausbooten und kollidierte hernach mit der allgegenwärtigen Bescheidenheit der Frauen, für die Leistung verbal fast ausschließlich mit Glück zu tun hat. Es wurde auch tatsächlich ganz still im einmal mehr gut gefüllten Saal, als sie alles andere als ironisch forderte: „Habt doch einfach mal mehr Mut zum männlichen Selbstbewusstsein!“

Gut besucht war das Matinée zum Internationalen Frauentag und auch die Männer hatten ihren Spaß.

Während Jungs ganz offen aggressiv und selbstbewusst sein dürfen, lassen Frauen ihre Wut verdeckt beim Backen aus. Scheibenkleister-Selbsthilfegruppen gegen die weibliche Verbal-Erziehung, enttäuschte Betroffenheits-Mütter, die ihre Kinder auf Verdacht fördern mit dem Fahrradhelm in den Bus schicken, das wahre Glück der androgynen Menschen gegen die Haarspangen-Falle, die schon im kindlichen Alltag die Rollenbilder prägt: Nicht nur die vereinzelten Männer im Publikum hatten ihre wahre Freude an den gut gelaunten Geschlechter-Analysen der ausgebildeten Psychologin.

 

 

 

 

 

Ausstellung zum Frauenwahlrecht und Quiz

Die Gleichstellungsbeauftragte Martina Bierkämpfer hielt in ihrer Rede Rückschau und blickte appellierend in die Zukunft.

Da kam die Pause gerade recht, um sich im Foyer in einer kleinen Ausstellung noch einmal vor Augen zu halten, was sich 100 Jahre nach Erringung des Frauenwahlrechts alles verändert hat. Das ist doch immerhin einiges, wie auch die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Bergkamen, Martina Bierkämper, in ihrer Rede hervorhob. Wurden Frauen in Frankreich noch für ihre Forderungen nach mehr Rechten geköpft, führte das 19. Jahrhundert mit der Industrialisierung, Frauen als billigen Arbeitskräften und der Arbeiterbewegung doch auch indirekt in die Emanzipation. Es dauerte bis 1918, bis endlich das Frauenwahlrecht eingeführt war. Für Marie Juchacz als erste Frau in der Weimarer Nationalversammlung eine „Selbstverständlichkeit“. Eine Bundeskanzlerin, Ministerinnen, Frauenquote: In der Politik scheinen die Frauen formell Gleichberechtigung erreicht zu haben. Gleichgestellt sind sie aber längst noch nicht. Schon gar nicht im Alltag.

Ausstellung, Informationsstände, Literatur und ein Imbiss: Im Foyer des Treffpunkt gab es viel zu entdecken.

Gleichverteilung von Status, Macht und Einkommen forderte Martina Bierkämper deshalb. Mehr Frauen in Führungspositionen, Entgeltgleichheit, Schutz vor Gewalt, Veränderungen in der Familienpolitik und Rente sind nur einige Felder, die es weiterhin zu beackern gilt. Bürgermeister Roland Schäfer konnte da nur beipflichten: „Es kommt auf die tatsächliche Gleichstellung an“. Ansonsten hielt er sich vornehm zurück und überreichte vor allem zahlreiche mehrfarbige Umschläge von Verwaltung und Politik zur finanziellen Unterstützung des Frauentags. Dessen Erlös geht an das Bergkamener Mädchen- und Frauennetzwerk.

Nicht nur beim Cocktail und seinen diversen Bezeichnungen kamen Männer und Frauen beim Frauentag zusammen.

Im Foyer gab es nicht nur Equal Pay-Taschen, Anstecker und Kulis, Literatur und Flyer rund um das Thema Frauen und Gleichberichtigung, sondern auch einen Imbiss und frisch geschüttelte Cocktails, die Männer und Frauen in ihren Namensbezeichnungen unmissverständlich zusammenbringen. Und natürlich angeregte Gespräche über die inzwischen 34. Veranstaltung zum Frauentag in Bergkamen, seit mehr als 30 Jahren ungebrochenes Engagement des Frauentags-Teams, das von unzähligen Gruppen und Einrichtungen unterstützt wird. Während andernorts die Begeisterung merklich abgeflaut ist, ist das Engagement in Bergkamen ungebrochen. „Es kommt eben auch auf das richtige Konzept an – und das haben wir hier in Bergkamen“, ist Martin Bierkämper sich sicher.

Dass das Engagement weiterhin ungebrochen sein sollte, zeigte vielleicht auch das kleine Frauentags-Quiz. Es waren vor allem die älteren Frauen, die richtige Antworten über die Zitate berühmter Frauenrechtlerinnen zur Hand hatten und dafür kleine Präsente bekamen.




Mit dem 24. Theaterfestival atemlos durch eine kunterbunte Bühnenwelt

Die Tränen rollen hemmungslos. Der Papa ist verschwunden in der Menge der Menschen, überall sind aufgeregte Kinder und gleich soll es auch noch auf die riesengroße Bühne gehen. In der Umkleide der Turnhalle sind jetzt, kurz vor dem Auftritt beim Theaterfestival, erstmal Taschentücher angesagt. Aber die Aufregung legt sich ganz schnell bei den kleinen Tänzern und Schauspielern mit dem bunten Tausendfüßler auf dem T-Shirt, als alle gemeinsam in die Hände klatschen und ein Lied anstimmen. Die Tränen versiegen, die Gesichter hellen sich auf und alle sind in Sekundenschnelle ganz tief drin in der Geschichte, die um die ganze Welt führt. Wildfremde Zuschauer stehen in der Tür und singen mit.

Gerade rollten noch die Tränen, jetzt sind alle Tausenfüßler auf der Bühne mit Feuereifer dabei.

Auch kleine Nachwuchs-Karnevalisten fühlen sich auf der Bühne wie zuhause.

Auf der Bühne ist dann alles ganz schnell vergessen. Wer gerade noch geweint hat, singt jetzt aus voller Kehle bei den russischen Textzeilen mit, tanzt wie ein Derwisch durch die Türkei und fächert sich lässig mit chinesischen Fächern Luft zu. Es war nicht leicht in diesem Jahr für die Kinder der Kita-Tausenfüßler. Seit Januar haben sie eifrig ihr Stück geübt, für das sogar eigene T-Shirts angefertigt wurden. Jetzt, kurz vor dem Auftritt, sind sechs von 16 Kindern krank. Schon im Vorjahr musste der Auftritt beim Theaterfestival ausfallen, weil es so viele Krankheitsfälle gab. Jetzt sind die Kinder aber tapfer und wollen unbedingt zeigen, was sie so lange geübt haben. Sie alle stehen zum ersten Mal auf der Bühne. Der tosende Applaus ist Belohnung genug. Und dann gibt es ja noch so viele spannende Aufführungen der anderen Kinder und Jugendlichen.

Vorbereitungen hinter der Bühne für den ersten großen Auftritt als Wachtel.

Die von der Johanniter Kita Eichendorff zum Beispiel. Die verwandeln sich in der Umkleide in Wachteln, Hühner und Katzen. Die Kostüme haben sie selbst gebastelt und auch dem Stück zusammen mit den Erzieherinnen eine ganz eigene Note gegeben. Die Kita ist noch ganz neu, hat erst im April vergangenen Jahres eröffnet. Die Kinder stehen alle zum ersten Mal auf der Bühne und auch für das Kita-Team ist das Theaterfestival eine ganz neue Erfahrung. Feuer und Flamme waren alle bei den Proben und den Vorbereitungen für die Geschichte, die sich um gleich mehrere Osterhasen dreht. Die müssen Eier finden, obwohl alle Kontingente für Ostern längst in der Produktion sind. Das Ei der Wachtel ist viel zu klein, das vom Strauß viel zu groß. Wie gut, dass es einen freundlichen Kater gibt, der weiß, wo die begehrten Ostereier noch aufzutreiben sind. Aufgeregt sind alle, als sie sich in der Umkleide auf ihren Auftritt vorbereiten. Kaum öffnet sich der Vorhang, bewegen sie sich, als ob sie nie etwas anderes getan hätten. Schließlich sitzen nicht nur die Eltern, sondern auch Oma, Opa, die Tante, die große Schwester und viele Freunde im Publikum.

 

 

 

 

 

Weltrekord auf der Bühne und ein tobendes Publikum

Moderator Markus Pitz war der heimliche Star des Nachmittags mit seinen umfassenden Talenten.

Rund 300 Kinder, ein halber Tag randvolles Programm, Tanz, Gesang, Schauspiel, Musik: Auch kurz vor dem Vierteljahrhundert ist das 24. Theaterfestival des Stadtjugendrings ein Renner. Für die Organisatoren der Höhepunkt des Jahres, auch wenn er von unzähligen Freiwilligen viel Einsatz erfordert. Geschäftsführer Christian Scharwey notiert unablässig Anregungen und Tipps, was man im nächsten Jahr noch besser machen kann. „Wenn dieses Festival vorbei ist, beginnen wir schon wieder mit den Planungen für das nächste“, sagt er und läuft mit seiner Kladde hinter die Bühne, um die nächsten Nachwuchskünstler einzuweisen. Eine Kollegin ist bereits in der Umkleide der Turnhalle unterwegs, um die nächsten Gruppen zu interviewen, Stichworte für den Moderator aufzuschreiben und zu beruhigen, denn alle sind restlos aufgeregt.

Enge Betreuung hinter den Kulissen bei der Vorbereitung in den Umkleiden.

Auf der Bühne erreicht Markus Pitz mal eben einen Weltrekord und knotet in weniger als 4 Sekunden mit verbundenen Augen hinter dem Rücken eine Luftballon-Schlange. Noch viel schneller zaubert er einen Osterhasen aus dem mit Luft gefüllten Gummi, jongliert, zaubert und spielt Gitarre auf einer Luftballon-Gitarre. Er ist der heimliche Star des Abends und bringt das ständig nachdrängende Publikum zum Toben. In der Aula kommen die Köche von der Friedenskirche mit dem Waffelbacken kaum hinterher, die Pfadfinder vom Stamm Pentragon lotsen die Zuschauer durch die richtigen Ausgänge. Kinder drehen die Windheuler draußen vor dem Eingang im Akkord und überhaupt ist ein kunterbuntes Treiben rund um das studiotheater.

Gierige Machtmenschen tummelten sich auf der Bühne bei der Galavorstellung der Schreberjugend.

Richtig voll wird es dann am Abend, als die Galavorstellung der Schreberjugend beginnt. „Augen auf“ heißt es hier, denn es geht ganz tief hinein in die Medienwelt. Stars und Sternchen präsentieren sich dort im Selfie-Gewitter, Politiker und Manager versinken in Skandalen und Machtgier, Paparazzi und Popstars sind multimedial unterwegs und alle machen Schlagzeilen. Atemlos und temporeich geht es durch die Medien, in denen auch Freiheit und Respekt eine Rolle spielen. Dass hier ein Profi seine Finger im Spiel hatte, merkt selbst der Laie. Die Kinder und Jugendlichen haben die Tänze mit Colin Sinclair eingeübt, der nicht nur bereits in Las Vegas, New York und London als Tänzer brilliert hat, sondern seinen Bergkamener Schülern auch die Choreografien mitgebracht hat. Im zweiten Teil wirbelt Tarzan über die Bühne und die Menge ist nun restlos aus dem Häuschen.

Wie immer beim Theaterfestival, denn das ist auch nach fast einem Vierteljahrhundert für jeden einzelnen etwas ganz Besonderes.

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In Rünthe werden die neuen Spinde für die Wehrleute schon wieder knapp

Soziale Medien können Fluch und Segen sein – gerade, wenn es um Menschenleben geht. Der Löscheinheit Rünthe der Freiwilligen Feuerwehr hat die digitale Präsenz jedenfalls Zuwachs beschert – auch von bislang völlig Unbeteiligten. Vier Neuaufnahmen konnten bei der Jahresdienstbesprechung verkündet werden. Neben anderen Rekordzahlen.

Stattliche Truppe mit vielen Neuzugängen, Geehrten und Gästen aus Politik und Verwaltung bei der Jahresdienstbesprechung: Die Löscheinheit Rünthe der Freiwilligen Feuerwehr.

Einer der Neuzugänge war bereits in der Jugendfeuerwehr in Dortmund aktiv und hat jetzt zurückgefunden zu den Wurzeln. Ein anderer hat erst während der Berufsausbildung die Gene des Vaters in sich entdeckt. Ein Serien-Wiederholungstäter ist dagegen Michael Steinhardt. Schon zwei Mal war der 56-Jährige Mitglied der Rünther Wehr. Zwei Mal hat der Beruf das Ehrenamt übertrumpft. Als er die alten Kameraden wieder einmal besuchte, kam die alte Leidenschaft zurück. Der Zusammenhalt ist auch mit den inzwischen vielen neuen Kameraden unübertroffen. Er tritt seine dritte Amtszeit jetzt mit dem alten Dienstgrad als Unterbrandmeister an.

Nagelneu sind die Spinde für die Wehrleute in der vor zwei Jahren neu bezogenen und vollständig neu gebauten Behausung. Der Platz wird jetzt aber schon wieder eng. „Wir hatten erfreulicherweise so viele Neuzugänge, dass wir jetzt aufstocken müssen“, ist Einheitsführer Dirk Kemke mehr als begeistert. Trotzdem: „Wir können auch weiterhin jede helfende Hand gebrauchen – jeder ist bei uns willkommen!“ Die Rekord-Mitgliederzahl von 40 sorgte im vergangenen Jahr für einen weiteren positiven Nebeneffekt: Bei allen Einsätzen waren durchschnittlich 15 Einsatzkräfte präsent. Auch das ist Rekord.

Unübertroffen ist auch die Zahl der Einsätze, die im vergangenen Jahr von den Wehrleuten geleistet wurde. 111 Mal mussten die Lebensretter ausrücken – 30 Mal häufiger als noch im Vorjahr. 84 Einsätze waren im eigenen Stadtteil. Die meisten forderten technische Hilfeleistungen, etwa bei Ölspuren oder hilflosen Personen. Häufig müssen in Rünthe aber auch Tiere aller Art aus dem Kanal gerettet werden, insbesondere bei Wildwechsel. Vom Reh bis zum Wildschwein verkennen viele Vierbeiner die Situation, machen sich an seichten Stellen schwimmend auf den Weg und kommen auf der anderen Seite an den hohen Spundwänden nicht mehr aufs Trockene.

Viel Freizeit für das lebensrettende Ehrenamt

4.800 Dienststunden verzeichnen die Statistiken für 24 Übungsdienste, sechs Brandschutzerziehungen an Kindergärten und Schulen, zwei Brandschutzunterweisungen für Firmen und drei Räumungsübungen an Objekten. „Die tatsächliche Zeit, die alle hier investieren, liegt aber unendlich viel höher und lässt sich gar nicht erfassen“, betont Dirk Kemke.

Neben der Neuaufnahme von Nico Becker, Robin Franke, Frederick Thomas und Michael Steinhardt konnten bei der Jahresdienstbesprechung auch zahlreiche Beförderungen gefeiert werden: Lars Linnemann und Phillip Beier sind nunmehr Feuerwehrmänner, Melina Saller wurde zur Oberfeuerwehrfrau befördert, Volker Czarnetzki, Marc-Norman Horejsi, Martin Lücke und Keven Wenzel nach absolviertem Truppführerlehrgang zum Unterbrandmeister, Matthias Hödtke und Christoph Knuth nach erfolgreicher Gruppenführerprüfung zum Brandmeister und Tim Neubauer zum Oberbrandmeister. Auszeichnungen erhielten außerdem Martin Steube-Henkel und Manfred Filiponie für 40 Jahre Mitgliedschaft.

2017 ging es gemeinsam mit den Familien an Halloween mit den Familien in den Movie-Park nach Bottrop. In diesem Jahr ist als Dankeschön für die viele investierte Freizeit ein dreitägiger Ausflug nach Hamburg geplant. Zum ersten Mal treten acht Wehrleute außerdem bei der Firefighter-Challenge im April in Ense im Sauerland zum Feuerwehrvergleichswettkampf an. Tradition hat bereits die Glühweinparty, die auch in diesem Jahr am letzten Samstag im November (24.11.) stattfindet. Schon in Auftrag gegeben ist ein neues Dekontaminationsfahrzeug für den Katastrophenschutz, das aus Bundes- und Landemitteln bereitgestellt wird. Es wird Anfang/Mitte 2019 im Fuhrpark in Rünthe erwartet.




Bergkamener Sportler sind nicht nur bei Olympia Spitze

Sie sind nicht nur in Bergkamen echte Sportskanonen. Der eine trainiert für Olympia, die andere führt die Weltrangliste in ihrer Altersklasse an und hortet Pokale und Preise für Europa- und Deutsche Meisterschaften. Wer bei der Sportlerehrung am Freitag im Treffpunkt dabei war, dem taten schon vom Zuhören alle Gliedmaßen weh. Ob mit dem Rad, mit der Bowlingkugel, dem Diskus, der Leichtathletik-Kugel, den diversen Bögen zum Schießen, echten Schusswaffen, mit dem Volleyball oder ganz schlicht mit den Armen und Beinen: Die Bergkamener Sportler sind nicht selten Weltklasse, mindestens aber in Bergkamen echte Vorbilder.

Die geehrten Einzelsportler auf einen Blick.

Gut gefüllt waren die Plätze im Treffpunkt, denn die List der herausragenden Sportler war bei der Sportlerehrung lang.

Mehr als das sind sie für Bürgermeister Roland Schäfer. „Sie sind alle Botschafter“, betonte das Stadtoberhaupt, bevor es Musik, Urkunden und kleine materielle Anerkennungen für jeden gab. „Für jeden Einzelnen und für die Gesellschaft zeigen sie, wie wichtig Sport ist“, so Roland Schäfer. Sport hält nicht nur fit, wie das Beispiel von Ehepaar Caspari zeigt. Die beiden haben die 70 Jahre schon länger überschritten und räumen mit der Bowlingkugel noch immer einen Preis nach dem anderen ab. Hildegard Ziebler, Henry Herbst, Wolfgang Friese und Werner Silz haben jeder einzelne mehr als doppelt so viele Sportabzeichen angesammelt als manches der Sportasse an Lebensjahren in die Waagschale werfen kann.

So kunterbunt wie der Sport in der Stadt war deshalb auch die Liste der Geehrten und Ausgezeichneten. Denn die Sportleidenschaft beginnt beim der Betreuung, beim Training, bei der Hilfestellung für die Sportabzeichen bei den ganz Kleinen im Kindergarten und endet bei den ganz großen Erfolgen. Das alles funktioniert nur, wenn Menschen dafür ihre Freizeit und ihr Herzblut opfern. Deshalb waren zum ersten Mal auch Schiedsrichter unter den Geehrten – aus den verschiedensten Sportarten. Für die Sportler gab es neben einer Laudatio vom Bürgermeister und Urkunden von den politischen Vertretern auch einen Gutschein für einen Sportartikel und für ein Bergkamener Restaurant. Mit gutem Grund fehlte eine Mannschaft an diesem Abend: Die Damen der HC TuRa-Handballmannschaft sind quasi zeitgleich in die Landesliga aufgestiegen.

Viel zu tun gab es auch bei der Ehrung für die Mannschaften und für die Schiedsrichter, denn auch hier gab es viele herausragende Leistungen.

 

Die Geehrten im Einzelnen:

Bei Ricardo Hoheisel Valasquez vom Bogensportclub Bergkamen liegt der sportliche Erfolg in den Genen: Schon der Großvater und der Vater haben Bergkamener Sportgeschichte geschrieben. Er selbst knüpft hier mit dem Recurve-Bogen an, hat 2017 den 2. Platz bei den Deutschen Meisterschaften der Junioren in der Halle und den 1. Platz bei der Landesmeisterschaft NRW in der Halle abgeräumt.

 Jürgen Runte kommt aus dem gleichen Verein und hat mit dem gleichen Bogen den 2. Platz bei den Bezirksmeisterschaften in der Halle und den 3. Platz bei den Deutschen Meisterschaften in der Halle erreicht.

Tradition hat bereits die jährliche Ehrung für das Ehepaar Caspari, die in Deutschland und Europa für den Bowlingverein Düsseldorf längst Geschichte geschrieben haben. Ulla Caspari hat 2017 den 1. Platz bei den Westdeutschen Meisterschaften im Einzel und den 2. Platz im Trio sowie den 1. Platz bei den Deutschen Meisterschaften im Einzel und den 5. Platz im Trio belegt. Erich Caspari hat den 1. Platz bei den Westdeutschen Meisterschaften im Einzel und den 1. Platz im Trio erreicht.

Rebecca Graeve ist schon lange ein Vorbild für alle, die sie auf dem Eis erleben. Für den EC Bergkamener Bären ist die 24-jährige gelernte Verteidigerin beim Eishockey unverzichtbar – und auch für die Eishockey-Nationalmannschaft der Frauen. Die Teilnahme an den U18-Weltmeisterschaften und an den Weltmeisterschaften der Frauen stehen bereits in ihrem Erfolgsbuch. Die Qualifikation für die Olympischen Winterspiele in Südkorea hat leider nicht geklappt. Dafür kämpfte sie im vergangenen Jahr um die Bronzemedaille bei den Weltmeisterschaften in den USA und erreichte einen famosen 4. Platz.

 Tobias Ostwinkel ist nicht nur Jugendsportwart der Leichtathletikabteilung des SuS Oberaden. Er ist auch selbst im Sprung und Speerwurf aktiv und hat 2017 den 1. Platz bei den Westfälischen Senioren-Meisterschaften in der Altersklasse M40 im Dreisprung und im Weitsprung und im Speerwurf bei den Westf. Senioren-Meisterschaften den 2. Platz belegt.

Auch Ilona Schaub gehört zu den älteren Semestern, die Beeindruckendes leisten. Sie tritt für den SuS Oberaden an und war bei der Sportlerehrung zum ersten Mal dabei für 1. Plätze bei den Kreismeisterschaften mit dem Speer und mit der Kugel und 1. Plätze mit der Kugel und dem Diskus bei den Westfälischen Senioren-Meisterschaften.

 Werner Silz tritt ebenfalls für den SuS Oberaden als Leichtathlet an – mit 78 Jahren und seit vielen Jahrzehnten mit nachhaltig konstantem Erfolg mit dem Speer. 2017 belegte er 1. Platz bei den Kreismeisterschaften, den 3. Platz bei den Offenen Nordrhein-Senioren-Meisterschaften, den 1. Platz in der Westfälischen Bestenlisten-Platzierung und den 1. Platz bei den Westfälischen Senioren-Meisterschaften.

Unendlich lang ist die Liste der Erfolge von Julia Ritter. Sie hat mit der Teilnahme an den Deutschen Hallenmeisterschaften einen weiteren Schritt auf der sportlichen Karriereleiter gemacht. Vom DLV wurde sie als „Jugendleichtathletin des Jahres 2017“ geehrt und als „Frohnatur mit Killerinstinkt“ bezeichnet. Ihre Erfolge 2017 für den SuS Oberaden/TV Wattenscheid:  1.Platz in der Weltrangliste der U20 im Kugelstoßen, U20-Europameisterin im Kugelstoßen, Deutsche U20 Meisterin mit Kugel und Diskus, Deutsche U20-Hallenmeisterin Kugel, Deutsche U20 Winterwurfmeisterin Diskus.

Weit mehr als nur in die Fußstapfen ihrer Schwester tritt Emily Ritter. Sie wurde 2017 für den SuS Oberaden Vize-westfalenmeisterin im Speerwurf, erreichte Platz 20 der Deutschen U16 Bestenliste und vordere Platzierungen im Kugelstoßen, Dreisprung, Speer- und im Mehrkampf Block Wurf in der westfälischen Bestenliste.

 Nina Seiler ist ebenfalls Nachwuchsathletin beim SuS Oberaden. Sie hat 2017 die Kreismeisterschaft im Ballwurf und den 2. Platz bei den Westfalenmeisterschaften im Diskuswurf in der Altersklasse W14 erreicht.

800 Kinder und unzählige Erwachsene – darunter auch den Bürgermeister – haben sie nicht nur selbst zu den Sportabzeichen geführt. Sie selbst haben sie rekordverdächtig oft absolviert. Hildegard Ziebler (SuS Oberaden, 40. Sportabzeichen), Henry Herbst (SuS Oberaden, 40. Sportabzeichen), Wolfgang Friese (TuRa Bergkamen, 40. Sportabzeichen) und Werner Silz (SuS Oberaden, 45. Sportabzeichen) wurden für beide Leistungen ausgezeichnet.

 Lucas Liß ist bereits ein Star auf dem Rennrad. Im „rad-net ROSE Team“ ist er fester Bestandteil in der Weltspitze der Radrennfahrer und kann bisher auf über 130 Siege bei Rundstrecken-, Straßen- und Bahnrennen verweisen. Besonders sind dabei die Erfolge bei Europameisterschaften und bei  Deutschen Meisterschaften mit den jeweiligen Meistertiteln und dem Weltmeistertitel im Scratch in 2015 zu erwähnen. Im Dezember 2017 stürzte Lucas Liß beim Training für die Deutschen Omnium-Meisterschaften in der Oderlandhalle in Frankfurt/Oder nach der Kollision mit einem anderen Rennfahrer schwer. Im Krankenhaus wurden bei ihm ein Riss im rechten Lungenflügel sowie Prellungen und Hautabschürfungen festgestellt. Inzwischen geht es ihm aber wieder gut. Eines seiner sportlichen Ziele ist die Teilnahme an den Olympischen Spielen in 2020 in Tokio. Seine größten Erfolge 2017 waren: Vizeweltmeister bei den Bahnweltmeisterschaften in Hongkong, Deutscher Meister in der Halle in der Mannschaftsverfolgung und Deutscher Meister in der Halle im Scratch.

Ralf Haarmann tritt für die Schießgruppe Overberge an und taucht regelmäßig in den Siegerlisten auf. Seine Erfolge 2017 waren: 1. Platz bei den Bezirksmeisterschaften mit dem Kleinkalibergewehr, 1. Patz bei den Bezirksmeisterschaften mit dem Zimmerstutzen, 1. Platz bei den Landesmeisterschaften mit dem Zimmerstutzen.

Als Schiedsrichter wurden geehrt:

 Martin Kensy (Tischtennis, SuS Oberaden, Ober- oder als Tischschiedsrichter bis zur 2. Liga), Carsten Umbescheidt (Handball, TuS Eintracht Overberge, Männer- und Frauenbereich in der Oberliga, im Handballkreis Hellweg als Jugendausschussvorsitzender, Jugendkoordinator, Staffelleiter und als stellv. Kreis-Schiedsrichterwart aktiv), Lukas Sauer (Fußball, FC TuRa Bergkamen, durchgestartet von der Kreis- bis zur Regionalliga; Mitglied des Kreisschiedsrichterausschusses Unna/Hamm und verantwortlicher Lehrwart), Winfried Kühnle (Badminton, BC Bergkamen, 1. Bundesliga und Parabadminton für Menschen mit Behinderungen, Einsätze bei Europa- und Weltmeisterschaften sowie als Oberschiedsrichter bei Landesspielen von Special Olympics), Nicole Hertrich (Eishockey, EC Bergkamener Bären, Spiele in der 2. Bundesliga und bei den Olympischen Spielen – auch aktuell bei den Winterspielen in Südkorea).

Die geehrten Mannschaften:  

Der BSC Bergkamen hat inzwischen ca. 100 Mitgliedern, davon ca. 30 im Juniorenbereich. Dabei ist der Verein erst 2011 gegründet worden. Er war Gastgeber von Turnierveranstaltungen wie den „Deutschen Meisterschaft“ in der Friedrichsberghalle in 2015 und der „Deutschen Meisterschaften“ im Freien. Die eigenen Erfolge der Mannschaft Herren Master Recurve 2017: die 1. und 2. Plätze bei Bezirks- und Landesmeisterschaften.

Im Handball ist Bergkamen Spitze. Mit dem TuS Eintracht Overberge, dem HC TuRa Bergkamen und dem SuS Oberaden bieten drei Vereine die Möglichkeit Handball, im Junioren-, Damen- und Herrenbereich zu spielen. Im Herren- und Juniorenbereich waren die Bergkamener Mannschaften wiederholt auf Verbandsebene aktiv und haben es in den 1980er im Herrenbereich bis in die 1. Bundesliga geschafft. Im Damenbereich hat der HC TuRa in den letzten Jahren die Weichen für erfolgreichen Frauenhandball gestellt und sich mit den 1. Damen mittlerweile in der Oberliga etabliert. Beim TuS Eintracht Overberge hat man die Liebe zum Frauenhandball wiederentdeckt und in der Saison 2016/2017 erneut eine Damenmannschaft zum Spielbetrieb gemeldet. Der neu gegründeten Damenmannschaft gelang in ihrem ersten Jahr in der Kreisklasse der Durchmarsch und stieg mit nur einer Niederlage in die Kreisliga auf. Die Erfolge 2017: Die 2. Damenmannschaft HC TuRa Bergkamen wurde Meister in der Kreisliga und erreichte den Aufstieg in die Bezirksliga, die 1. Damenmannschaft des TuS Eintracht Overberge wurde Meister in der Kreisklasse und erreichte den Aufstieg in die Kreisliga.

Die Schießgruppe Overberge ist regelmäßiger Ausrichter der Bergkamener Stadtmeisterschaften im „Sportschießen“. Die Schießgruppe Overberge ist in jedem Jahr mit ihren aktiven Schützinnen und Schützen in Einzel- und Mannschaftswertungen auf Kreis- und Verbandsebene vertreten und belegt dort vordere Plätze. Sie Mannschaft „Senioren Alt“ wurde Landesmeister über 50 m und 100 m mit dem Kleinkalibergewehr.

In Bergkamen ist der Tischtennissport zwar nicht Volkssport, aber mit den Tischtennisvereinen SuS Oberaden, TuRa Bergkamen und TTC Rünthe kann Bergkamen ein breites Angebot für die Ausübung des „Spiels mit dem schnellsten Rückschlag“ vorweisen. Für den Aufstieg in die Bezirksliga wird in diesem Jahr die 2. Herrenmannschaft des TTC Rünthe geehrt.

In Bergkamen wird Volleyball zum zentralen Thema, wenn der SuS Oberaden im Juni eines jeden Jahres zu seinem Internationalen Volleyballturnier einlädt. 2017 traten mit 68 Mannschaften und 730 Spielerinnen und Spielern an. Die Volleyball-Abteilung des SuS Oberaden feierte 2017 ihr 40Jähriges und den Aufstieg im Seniorenbereich mit der 1. Herrenmannschaft in die Verbandsliga.




Mit fördernder Unterstützung auch in Overberge Rekordeinsätze gemeistert

Ein Schnitt ging daneben, schon war die Gasleitung durchtrennt. Was eigentlich für akkuraten Heckenschnitt sorgen sollte, bescherte der Overberger Einheit der Feuerwehr einen der größeren Einsätze 2017 mit austretendem Gas. Der Besitzer der Hecke war aber nicht nur deshalb bei der Jahresdienstbesprechung am Samstag im Feuerwehrgerätehaus dabei. Zusammen mit rund 150 weiteren Gleichgesinnten unterstützt er die freiwilligen Wehrleute auch als förderndes Mitglied finanziell. Sie alle waren zum ersten Mal eingeladen, gemeinsam Rückschau auf ein ereignisreiches Jahr zu halten.

Geehrte und Beförderte der Overberger Wehr mit Gästen aus der Verwaltung, Politik und Wehrleitung.

15 fördernde Mitglieder waren dann auch gemeinsam mit den 33 aktiven Wehrleuten und 15 Mitgliedern der Ehrenabteilung der Einladung gefolgt. Denn zu berichten gab es viel. Mit 93 Einsätzen mussten die Lebensretter 2017 weit häufiger ausrücken als noch im Vorjahr. 2016 gab es noch 63 Einsätze. 48 Mal mussten Brände gelöscht werden. 31 Mal galt es, technische Hilfeleistungen bei Unfällen, austretenden Flüssigkeiten oder Türöffnungen auszuführen – darunter war auch eine gerettete Katze. Davon waren 34 Einsätze in Overberge, bei 26 Einsätzen war nur der Einsatzleitwagen unterwegs. Die meisten Alarmierungen führten die Wehrleute über den eigenen Stadtteil hinaus. Insgesamt leisteten die Retter dabei 823 Stunden freiwilligen Einsatz für das Leben ihrer Mitbürger.

Hinzu kommt viel Freizeit, die bei Diensten in der theoretischen oder praktischen Ausbildung sowie bei Zugübungen und Schulungen investiert wird. 88 sonstige Termine standen auf dem Programm. So kamen weitere 3616 Stunden ehrenamtliche Zeit zustande. Auch als gemeinsam angepackt und das Gerätehaus mit einer neuen Terrasse verschönert wurde – die finanziellen Mittel wurden übrigens von den fördernden Mitgliedern bereitgestellt. Leistungsnachweise, Brandschutzerziehung in Kindergärten, die Teilnahme beim Adventsmarkt: Die Overberger Einheit ist an vielen Stellen präsent.

Erfreulich auch in Overberge: Es gab auch hier die Aufnahme eines neuen Kameraden, der neu nach Overberge gezogen ist und sich hier zum ersten Mal im Leben für die Lebensrettung bei der Feuerwehr einsetzen will. Tobias Lehmann hatte sich zuvor bereits beim Technischen Hilfswerk engagiert. Zusätzliche Hilfe kann die Overberger Wehr gut gebrauchen, denn 2018 gibt es wiederum viel zu tun. 110 Jahre alt wird die Einheit und feiert das beim Tag der offenen Tür am 10. Mai – dem Vatertag. Zuvor steht die Teilnahme beim traditionellen Osterfeuer am 1. April auf dem Schützengelände auf dem Programm. Neue Spinde werden kommen, nachdem es im vergangenen Jahr bereits neues Mobiliar gab. Und die Vorfreude auf ein neues Fahrzeug wächst: 2019 bis 2021 wird es erwartet, das neue Löschfahrzeug vom Land, das für Katastropheneinsätze geeignet ist.

Auch Ehrungen standen bei der Jahresdienstbesprechung auf dem Programm: Adolf Brandt wurde für 50 Jahre Dienstzeit ausgezeichnet, André Wortmann als stv. Einheitsführer für 25 Jahre. Beförderungen gab es für Marcel Berg (Unterbrandmeister), Christoph Dettmar (Oberbrandmeister) und Markus Kryszun (Feuerwehrmann).

Lehrgänge absolvierten Marco Hey, Sidney Jägerhülsmann und Philipp Köhling (Grundlehrgang, Modul 4), Jens Grothaus, Marco Hey, Sidney Jägerhülsmann und Philipp Köhling (Atemschutzgeräteträger), Christoph Dettmar, Jens Grothaus, Sebastian Hupe, Sidney Jägerhülsmann, Philipp Köhling und Matthias Weidemann (Absturzsicherung), Jens Grothaus, Sidney Jägerhülsmann und Philipp Köhling (Grundlagen der Motorsägearbeit), Marcel Berg (Truppführer und Maschinist), Sebastian Hupe (Sprechfunker). Seminare absolvierten Paul Wojtas (Sportbeauftragte) sowie Jörg Buhrau, Paul Wojtas und André Wortmann (Brandverhaltenstraining).




Einsatz-Rekord auch für die Lebensretter in Mitte

Einsatz-Rekord auch für die Lebensretter der Einheit Mitte der Freiwilligen Feuerwehr. 169 Mal mussten sie 2017 ausrücken. „So viel wie noch nie“, waren sich alle bei der Jahresdienstbesprechung am Samstag einig. Ein zweifelhafter Rekord, geht es dabei doch immer auch um Menschenleben. 51 Kleinbrände führen die Statistik an. 29 Mal mussten die Feuerwehrleute Menschen in Not etwa aus hilflosen Situationen hinter verschlossenen Türen retten. 16 Ölspur-Einsätze, acht Wasserschäden, sechs Verkehrsunfälle, vier Einsätze bei Sturmschäden, drei Tiere in Not, zwei Gasauslösungen, ein Gefahrstoff-Einsatz und ein Großbrand: Die Zahlen lesen sich fast wie ein Krimi.

Geehrte und Beförderte der Einheit Mitte der Freiwilligen Feuerwehr mit Gratulanten aus Politik, Verwaltung und Wehrführung.

Dass dabei für die 41 aktiven Wehrleute der Einheit auch 1.820 Mannschaftsstunden freiwillige Zeit für andere Menschen investiert wurden, verblasst häufig hinter den Zahlen. Auch die Dramatik, die im Alltag steckt. Beim Kellerbrand in der Zentrumstraße standen im Januar beispielsweise 120 Menschenleben auf dem Spiel. Als ein altes Abbruchhaus in Flammen stand, musste nicht nur gelöscht werden, sondern auch eine komplette Straßensperrung durchgeführt, das Gebäude mit Wärmebildkameras nach Menschen abgesucht und das zugewucherte Gelände mit der Kettensäge freigeschnitten werden. Ein brennender Wohnwagen, Flammen im einem leerstehenden Gebäude in Methler, ein Rieseneinsatz in der Schlenke in Oberaden, der mit einem brennenden Auto begann und am Ende 32 Menschen aus akuter Lebensgefahr befreite: So sehen die Realitäten aus.

Weit mehr Zeit investieren die Feuerwehrkameraden aus Mitte ebenso wie alle anderen in ihre Ausbildung und in reguläre Dienste. So summiert sich die investierte Freizeit auf insgesamt 5.943 Stunden. Zeit, die nicht jeder zu opfern bereit ist. Anders ist das bei Christoph Druwe. Er hat gerade erst die Urkunde als Feuerwehrmann-Anwärter überreicht bekommen, ist erst vor kurzem in die Feuerwehr eingetreten. „Ich habe ständig meinen Nachbarn wie der Wind aus dem Haus stürmen sehen und ihn irgendwann gefragt, was denn eigentlich bei ihm los ist.“ Das Hobby des Nachbarn faszinierte ihn. Eines Tages ging er einfach mit und schaute sich den Ort an, wo so viel Freizeit investiert wird. Der gebürtige Stuttgarter war vor allem von einem begeistert: „Hier wird man gleich aufgenommen, sofort mit in die gemeinsamen Aktivitäten eingebunden.“ Außerdem engagierte er sich schon zuvor sozial und möchte das auch weiter tun. Die Feuerwehr ist dafür ideal. Christoph Druwe ist nicht der einzige, es gibt immerhin zwei Neuaufnahmen bei der Einheit in Mitte.

Energetische Sanierung mit neuen Toren, Türen und Fenstern, ein neuer Anstrich: Vieles hat sich für die Einheit auch äußerlich 2017 geändert. Was hübsch aussieht, enthält wiederum viel Freizeit und Engagement. Deshalb gibt es jetzt auch einen „Ehrenhausmeister“ mit Nachnamen Zeller, der hier zusammen mit Jeremy Bolle das Material in Ergebnisse umgewandelt hat. Demnächst sollen noch die neuen Spinde dazukommen. Im April wird das neue Löschfahrzeug erwartet, das speziell für Sturm- und Wassereinsätze konzipiert ist. Höhepunkt 2018 wird der Tag der offenen Tür am 16. Juni sein, der um 10 Uhr beginnt und neben Leistungsnachweisen der Feuerwehren des Kreises Unna auch Kinderprogramm, Cocktailbar und abends DJ-Unterhaltung umfasst. Zusammen mit den Familien wird es außerdem einen Tagesausflug in einen Freizeitpark geben.

116 Dienste runden die Statistik mit 1.738 planmäßigen und 1.649 außerplanmäßigen Teilnehmerstunden ab. Hinzu kamen 736 Stunden für Lehrgänge und Seminare. Lehrgänge auf Stadtebene absolvierten: Julia Böttcher (Truppmann Modul 4), Sebastian Kleimann, Felix Koepe, Kristine Koepe (Atemschutzgeräteträger), Kristine Koepe (Modul A – Grundlagen Motorsägenarbeit), Jeremy Bolle, René Buhrau, Jan Dunemann, Thomas Eisenhut, Jennifer Ganz, Marcel Kuhn, Dominic Niehus, Franziska Niehus (Absturzsicherung). Lehrgänge auf Kreis- und Landesebene absolvierten: Marc Christoph Knehans (Dekontamination im ABC-Einsatz), Thomas Eisenut (Gerätewart Fortbildung), Dietmar Luft (Disziplinarvorgesetzte), Axel Urban (Einsatz-/Haftungsrecht), Marcel Kuhn (Gewalt gegen Einsatzkräfte), Marc Christoph Knehans (Ölschadenbeseitigung auf Straßenflächen), Annika Behnke (ABC I), Daniel Blietz und Marcel Grünzig (ABC I), René Buhrau und Marcel Kuhn (Brandverhaltenstraining) sowie J. Böckelmann (Vollmasken/Presslufthammer).