Hafenfeuer startet mit Höhenfeuerwerk und feurigen Stelzenwesen

Bot besonders schöne Eindrücke: Das Höhenfeuerwerk im Hafen.

Endlich mal Glühwein im Januar, der sich auch lohnt! Und Flammen, die willkommene Wärme spenden. Das Hafenfeuer startete am Freitag mit allem, was eine winterliche Großveranstaltung braucht: Eine erträgliche Portion Winterkälte und viel Feuer und Licht.

Ganz schön feurige Mahlzeiten gab es mitten in der Menschenmenge.

Auch diesmal kam das Feuer vorwiegend aus menschlichen Mündern oder verschwand auf Nimmerwiedersehen komplett darin. Denn ob der monströse Thyrion und seine zierliche Gehilfin tatsächlich menschliche Wesen sind, das konnte einigermaßen bezweifelt werden. Die Worte, die sie neben dem Feuer ausspien, waren jedenfalls vollständig unverständlich. Umso eindeutiger war das, was sie mit Feuerspießen, Feuerrädern und Fackeln auf Stelzen oder in Bodennähe anstellten. Da steckte blanke Freude drin und hemmungsloser Spaß daran, sich mit flammenden Erzählungen mitten in der Menge zu suhlen.

Bietet wohlige Wärme und leckeres Stockbrot: Das Lagerfeuer.

Die Besucher waren hingerissen. Auch vom spontanen Besuch der blinkenden Diskallico-Biker, die mit ihren LED-funkelnden Motorrädern mitten auf dem Festplatz in der Marina hielten und sich fotografieren ließen. Das Stockbrot brutzelte noch im großen Lagerfeuer, da schossen auch schon die ersten Feuerwerkskörper in die Luft. Mancher vierbeiniger Besucher und ihre Besitzer waren darauf offenbar nicht ganz gefasst, denn es starteten mit dem Höhenfeuerwerk auch leicht panische Verfolgungsjagden zwischen Hund und Herrchen. Der Anblick war jedenfalls eine rundum gelungene Einstimmung auf das, was an diesem Wochenende noch beim Hafenfeuer folgt.

Natürlich sind noch einige feurige Programmpunkte dabei. Thyrion & Co. sind auch am Samstag unterwegs. Es steht außerdem eine Fackelwanderung ab 18 Uhr auf dem Programm und Einlagen mit Pipes & Drums. Gleich mehrere Bands geben sich das Mikro in die Hand. Es warten schaurige und schöne Geschichten zum Mitmachen und Kinderprogramm auf die Besucher. Am Sonntag beginnt das Marina Hafenfeuer schon um 12 Uhr.

DSC05336
DSC05336
DSC05342
DSC05342
DSC05350
DSC05350
DSC05353
DSC05353
DSC05367
DSC05367
DSC05376
DSC05376
DSC05393
DSC05393
DSC05439
DSC05439
DSC05455
DSC05455
DSC05480
DSC05480
DSC05501
DSC05501
DSC05520
DSC05520
DSC05590
DSC05590
DSC05636
DSC05636
DSC05697
DSC05697
DSC05747
DSC05747
DSC05751
DSC05751
DSC05756
DSC05756
DSC05761
DSC05761
DSC05804
DSC05804
DSC05806
DSC05806
DSC05829
DSC05829
DSC05851
DSC05851
DSC05858
DSC05858




Lebensretter der Feuerwehr kamen 2023 fast an ihre Grenzen

Dirk Meyer-Jürgens, Christine Busch und Dirk Kemke an der Übungstür für die Rettung von Menschen in Notlagen hinter verschlossener Tür: Eine Einsatzart, die 2023 sprunghaft zugenommen hat.

Grenzwertig war das Jahr 2023 für die Lebensretter der Freiwilligen Feuerwehr. Es gab deutlich mehr Alarmierungen und Einsätze. Viel zu tun für die ehrenamtlichen Einsatzkräfte vor allem für Menschen in Notlagen, bei Wasser- und Sturmschäden und bei Verkehrsunfällen oder -störungen. Auch überörtlich mussten die Wehrleute den benachbarten Kollegen doppelt so häufig unter die Arme greifen. Die Feuerwehr hat es hautnah mit Klimawandel & Co. zu tun. Und seit längerem bereits mit den Auswirkungen eines gesellschaftlichen Wandels. Darauf müssen sich alle vermehrt einstellen – technisch, personell, mit Fortbildungen.

2024 wird sich jedenfalls vieles auf diese neuen bzw. sprunghaft angestiegenen Herausforderungen ausrichten, so die Bilanz der Feuerwehrleitung um Dirk Kemke, Bernd Externbrink und Dirk Meyer-Jürgens zusammen mit der 1. Beigeordneten Christine Busch. 200 Einsätze gelten als „Schallgrenze“ für die noch machbare Zahl an Einsätzen. „Für unsere Einheiten in Mitte und Weddinghofen ging es mit jeweils 230 bzw. 226 Alarmierungen 2024 bereits über diese Grenze hinaus, auch wenn die Einsätze noch darunterblieben“, so Wehrleiter Dirk Kemke. „Wir waren und sind jedenfalls stark gefordert: Wir mussten diesen Ansprung 2023 bewältigen und stellen und darauf auch 2024 ein“, so Dirk Kemke.

Deutlich mehr Einsätze und Alarmierungen

636 Einsätze waren es insgesamt 2023. Das sind 101 Einsätze mehr als im Vorjahr. Alarmierungen gab es noch viel mehr: 923 insgesamt. Einsamer Spitzenreiter: Menschen in Notlagen. 136 Mal mussten zumeist ältere und hilflose Menschen hinter der verschlossenen eigenen Haustür aus misslichen Lagen befreit werden. 2022 waren es noch 107 Einsätze. „Unsere Gesellschaft verändert sich. Viele ältere haben keine Anbindung mehr an einen Familienverbund oder eine intakte Nachbarschaft. Sie wissen sich nicht selbst zu helfen oder können es nicht – deshalb können wir hier auch nichts verübeln“, so Dirk Kemke. 120 Kleinbrände finden sich auf Rang 2 der „Rangliste“ für 2023 (2022: 106). Dahinter folgen sofort die blinden Alarmierungen (2023: 84, 2022: 82). Den mächtigsten Anstieg erlebten jedoch Einsätze bei Wasser und Sturmschäden: 75 waren es 2023, darunter auch die mehrtägige Hilfe mit vielen Beteiligten an der Lippe in Hamm mit Hochwasser und drohendem Dammbruch. Im Vorjahr waren es nur 42. Einsätze. Zugenommen haben auch Alarmierungen bei „Kleinigkeiten“: Ein herabgefallener Ast auf dem Gehweg, beispielsweise.

„Wir richten uns darauf ein, dass auch diese Einsätze in Zukunft mehr werden. Wir bieten beispielsweise vermehrt eine Kettensägenausbildung an“, berichtet Dirk Kemke. Technisch wir aufgerüstet, auch hinsichtlich der Kleidung. „Die übliche Multifunktionskleidung kommt bei diesen Einsätzen mit Vegetationsbränden wegen Trockenheit oder Hochwasser an ihre Grenzen“, so Kemke. 2024 wirft auch die anstehende Autobahnbaustelle ihre Schatten voraus: „Wir haben uns bereits mit den Kamener Kollegen über Erfahrungswerte ausgetauscht und stellen uns auf Verkehrsunfälle und andere Szenarien ein, hier geht es vor allem um die psychosoziale Unterstützung.“ Aber auch die vermehrte Präsenz von schwierig zu handhabenden E-Autos bei Unfällen ist sicher. Fortbildungen erfordern auch Brände, bei denen Photovoltaik im Spiel – ebenfalls eine neue Herausforderung in Zuge des Energiewandels.

Viele neue Freiwillige gefunden

Personell ist die Feuerwehr dafür gut aufgestellt. Mit 209 freiwilligen Feuerwehrfrauen und -männern geht sie ins neue Jahr. „2023 hatten wir kurzfristig noch Sorge, dass wir unter 200 bleiben.“ Viel Werbung und das Ahrtal als „Aha-Ereignis“ hat jedoch viele neue Helfer für das Ehrenamt bei der Feuerwehr begeistert. „Allein in Heil haben wir jetzt 5 Leute – das ist besonders bemerkenswert, wenn man bedenkt, dass es hier besonders große Sorgen gab und der Stadtteil sehr klein ist“, betont Kemke. Gebrauchen kann die Feuerwehr jedoch weiterhin Verstärkung. „Vor alle bei der Betreuung der Jugendfeuerwehr“, appelliert Christine Busch.

2024 wird der Bau des neuen Gerätehauses in Oberaden weiter vorangetrieben, nachdem sich das ursprünglich vorgesehene Gelände der früheren Jahnschule als zu klein herausgestellt hat. „Die Planung benötigt Zeit und wir brauchen auch externe Experten“, betont Christine Busch. Vorgespräche gab es schon, jetzt werden die Checklisten und die zeitliche Abfolge in Angriff genommen. Der Fahrzeugpark der Feuerwehr wird um zwei  neue Einsatzleitwagen für Mitte und Oberaden aufgestockt, bestellt sind sie bereits. Aufgerüstet hat übrigens auch das Rathaus: Hier steht neuerdings ein Feuerwehrfahrzeug. Mit einer ganzen Reihe von Feuerwehrleuten unter den Mitarbeitern in der Verwaltung konnte eine „gesicherte erste schnelle Truppe“ als eigene Staffel mit sechs Personen gebildet werden.

Die „schnelle Truppe“ ist auch relevant für den Brandschutzbedarfsplan. Der liegt bei der Bezirksregierung zur Vorprüfung, erstellt mit externer Begleitung. Ende Februar wird eine Rückmeldung erwartet, im März kann dann der Rat entscheiden. „Es ist jedes Jahr aufs Neue eine Herausforderung“, betont Christine Busch. Die Zuversicht ist groß, dass auch 2024 alles wie geplant genehmigt wird.

 

 




Oberadener bringen den Museumsplatz beim 25. Weihnachtsmarkt an seine Grenzen

Volles Programm auf der Bühne beim 25. Weihnachtsmarkt

Kaum war die Dämmerung da, schon ging es nur noch im Gänsemarsch über den Weihnachtsmarkt in Oberaden. Warteschlangen fast überall. Und wer einen Blick auf die Bühne erhaschen wollte, der musste Standhaftigkeit mitbringen. Auch in Oberaden verwandelte sich die Fläche zwischen den 16 Buden in diesem Jahr wieder zu einem regelrechten Stadtteilfest. Kein Wunder, es war schließlich auch der Jubiläumsweihnachtsmarkt.

Auf dem Kinderkarussell gab es Feier des Jubiläums Runden umsonst.

Zur Feier der 25. Auflage gab es deshalb das Kinderkarussell auch umsonst. Und der Nikolaus kam gleich zwei Mal mit leckeren Überraschungen – am Samstag und am Sonntag. „Inzwischen ist die Planung für uns Routine: Die Erfahrungswerte sind da, die Kontakte auch – im September werden die Anträge gestellt, dann kann es losgehen“, schildert Michael Jürgens vom organisierenden SPD-Ortsverein. Und die Absprachen klappen auch dort, wo es Unwägbarkeiten gibt: „Mit dem Museum haben wir vereinbart, dass die Baustelle mit der Umzäunung für den Weihnachtsmarkt wieder etwas zurückweicht. Das hat prima funktioniert und wir konnten alles so umsetzen wie gewohnt“, freut er sich.

Das Glücksrad lockte im Sportler-Zelt.

Schwieriger wird es allerdings überall, Freiwillige und Helfer zu finden. „Wir könnten hier locker noch mehr Buden aufstellen – aber die Leute fehlen einfach“, sagt Michael Jürgens. Auch deshalb mussten zwei Teilnehmer kurzfristig absagen. Nachrücker zu finde ist dann so gut wie unmöglich. „Wir brauchen ja schon für unseren Getränkestand an zwei Tagen fast 60 Helfer – das muss man erstmal stemmen“, schildert er.

Historisches Holzspielzeug und Schmuck mit persönlichen Geschichten gab es beim Museum.

Die meisten schafften das auch in diesem Jahr mit viel Engagement. Die Feuerwehr zauberte selbstgemachten Grünkohl. In anderen Buden brutzelten Champignons und Reibekuchen. Glücksrad im Zelt des Sportvereins, Eierpunsch beim Kindergarten: In Oberaden bringen sich alle Vereine und Einrichtungen mit dem ein, was sie leisten können. Auch das Museum hatte einen eigenen Stand mit kuriosem Schmuck, der aus Reiseandenken weiterverarbeitet wurde. „Dieser Kettenanhänger ist zum Beispiel aus Tibet“, sagt die Noch-Besitzerin. „In den 60-ern war das ein begehrtes Reiseziel – auf den Spuren der Beatles“, erzählt sie lachend. Direkt daneben gibt es Holzspielzeuge vom Fachmann, hergestellt nach historischen Motiven und mit entsprechenden Handwerksmethoden.

Auf der Bühne gab es rund um die Uhr ein buntes Programm mit Baumschmücken durch den Kindergarten, den Rainbow Birds und Hei-Lights, dem Posaunenchor, Simply Accoustic Groove, der Schreberjugend, einem Projekt der Musikschule und dem „Out of Blue“-Duo. Wer nicht dabei war, hat tatsächlich etwas verpasst, denn darüber reden alle garantiert noch bis Weihnachten.

WeihOA23_1
WeihOA23_1
WeihOA23_2
WeihOA23_2
WeihOA23_3
WeihOA23_3
WeihOA23_4
WeihOA23_4
WeihOA23_5
WeihOA23_5
WeihOA23_6
WeihOA23_6
WeihOA23_7
WeihOA23_7
WeihOA23_8
WeihOA23_8
WeihOA23_9
WeihOA23_9
WeihOA23_10
WeihOA23_10




Weihnachtszauber mit besonderer Stimmung auf Gut Keinemann

Lagerfeuer, Oldtimer und Gutsgebäude mit weihnachtlicher Beleuchtung: Tolle Stimmung auf Gut Keinemann.

Das Feuer prasselt verführerisch. Und auch der Glühwein verströmt weithin lockende Düfte. Da macht es nichts, wenn man kurz vorher noch im Matsch auf dem Parkplatz fast stecken geblieben ist. Und dass eine Regenjacke am Wochenende besser war, wenn man den Weihnachtsmarkt in Rünthe besuchen wollte. Die Buden und Stände in den Scheunen auf Gut Keinemann sind für viele längst das schönste Weihnachtsmarktensemble. Nicht nur in der Region.

Das Lagerfeuer ist der magisch anziehende Mittelpunkt.

„Die Leute kommen aus Dortmund, Münster, Warendorf, Coesfeld, Recklinghausen“, freut sich Organisator Thomas Albrecht vom Verein der Oldtimer Remise. „Es hat sich längst überregional herumgesprochen, dass wir hier viel zu bieten haben.“ Sogar aus Rosenheim kommt ein Stammgast. Er fährt 2 Mustangs und ist über diese Leidenschaft dem Verein verbunden. Mit einem seiner fahrenden Raritäten kommt „Mustang Michael“ immer am Weihnachtsmarktsamstag hoch an die Lippe, um hier mitzufeiern und die besondere Atmosphäre zu genießen.

Zeitungskunst einmal anders als geflochtene Weihnachtspräsente.

Mit 35 Ständen und beleuchteten Gutsgebäuden ist es hier auch in jedem Jahr besonders gemütlich. Und alles, was angeboten wird, ist Handgemachtes aus der Region. Wie die aus Zeitungspapier geflochtenen Taschen, Körbe, Kartons, Boxen, Vasen und Schalen von Anita Neukirchen. Sie hat diese ungewöhnliche Art der Kreativität aus der Not heraus entdeckt. „Ich war krank und musste mich einfach beschäftigen“, erzählt sie. Ihre Tochter brauchte Hilfe bei dem Versuch, aus den fest gerollten Zeitungsseiten praktische Objekte zu flechten. „Das Tolle ist: Das Flechten funktioniert genauso so, wie es seit Jahrtausenden mit Weidenzweigen gemacht wird“, erläutert die Hammerin. Wer in den immer wieder heftigen Regengüssen Angst hatte, dass es die Zeitungstaschen nicht durch die Nässe schaffen, hatte sich geirrt. „Das macht ihnen gar nichts aus – und die Tragfähigkeit ist bis zu 14 kg schon sehr stattlich.“

Kohleloren und Schwippbögen im Weihnachtsflair

Besondere Bergbaudevotionalien.

Peter Hübner ist mit seinem Bergbaudevotionalien nach einer kleinen Pause auch wieder dabei. Er war Aufsichtshauer im Abbaustreb auf dem Bergwerk Ost und hat vieles in einer stattlichen privaten Sammlung gesichert, das sonst vielleicht verschwunden wäre. Dicke Kohlebrocken beispielswiese, in die ein Kumpel kleine Bergbauszenen verewigt hat. Filterdosen, die jetzt als Spardosen fungieren. Ein Arbeitsanzug hängt an seiner Hütte, Signalglocken sind in Weihnachtsglocken umfunktioniert und die alten Grubenlampen eignen sich auch für hübsche Weihnachtsstimmung mit den Bergbausymbolen im Hintergrund.

Ganz besondere Schwippbögen mit Bergbauflair gab es auch wieder.

Sämtliche Fördertürme der Region sind in einem benachbarten Stand in Schwippbögen mit Heimat-Feeling übertragen. Kleine Mini-Kohleloren eignen sich als ganz individuelle Weihnachtsgeschenke am Stand gegenüber. Der Bergbau hinterlässt hier überall seine Spuren. Es gibt aber auch die Klassiker mit aus allem erdenklichen Papier gefalteten Engeln, kunstvollen Schaukelpferden in mittelalterlichen Varianten geschnitzt, Postkarten, Weihnachtskugeln, Schmuck, Seife und, und, und… Mittendrin hängen geräucherte Forellen, werden Messer geschärft, gibt es Kuchen, Glühwein, Suppen. Zum ersten Mal ist auch das Hafencafé mit Folienkartoffeln und Erbsensuppe dabei.

Auch die Akteure waren ganz und gar auf Weihnachten eingestellt.

Überhaupt: „Wir haben diesmal vier neue Stände und können uns generell vor Anfragen nicht retten“, meint Thomas Albrecht. Manche Angebote sind aber auch schwer zu bekommen: „Wenn jemand Lust hat, Reibekuchen anzubieten: Wir nehmen ihn/sie mit offenen Armen und suchen händeringend“, meint er. Der Andrang ist auch in diesem Jahr immens: „So groß wie nie“, freut sich Albrecht. Das hat der Weihnachtsmarkt auch verdient, denn auch hier engagieren sich vor allem Ehrenamtler, damit die Besucher drei Tage lang etwas geboten bekommen. „Wir haben 45 Mitglieder und davon geben viele Wochen vorher und nachher alles“, sagt Thomas Albrecht. „Vor allem unsere Jugendabteilung hat sich sehr engagiert, zentnerweise Holzhackschnitzel verteilt und mitgeholfen, einen Lichtmast für den Parkplatz einzurichten“, sagt er.

Zwei zusätzliche Buden, auch aus einer alten Coca-Cola-Bude, die als Materiallager etwas im Abseits stand. Zusätzlich gab es eine 500 Euro Spende für den Kinderchor des Kinderheims Erziehungshilfe Werne, die jährlich Eröffnungslieder singen. Die Glühweinparty am Samstag war ein weiterer Höhepunkt.

WeihRuenthe1
WeihRuenthe1
WeihRuenthe2
WeihRuenthe2
WeihRuenthe3
WeihRuenthe3
WeihRuenthe4
WeihRuenthe4
WeihRuenthe5
WeihRuenthe5
WeihRuenthe6
WeihRuenthe6
WeihRuenthe7
WeihRuenthe7
WeihRuenthe8
WeihRuenthe8
WeihRuenthe9
WeihRuenthe9
WeihRuenthe10
WeihRuenthe10
WeihRuenthe11
WeihRuenthe11
WeihRuenthe12
WeihRuenthe12
WeihRuenthe13
WeihRuenthe13
WeihRuenthe14
WeihRuenthe14
WeihRuenthe15
WeihRuenthe15
WeihRuenthe16
WeihRuenthe16
WeihRuenthe17
WeihRuenthe17




Weddinghofener eröffnen die Adventszeit liebevoll unterm Mistelzweig

Mistelzweig und Wertschätzung: Die Weddinghofener können sich noch bis Weihnachten öffentlich küssen und für die Liebe werben.

Mehr Gemeinsamkeit, mehr Zusammenhalt, mehr Toleranz und Miteinander: Das wünschen sich die Weddinghofener. Deshalb hing über dem Weihnachtsmarkt am Samstag auch ein symbolischer Mistelzweig, der genau dazu einlud. Einfach mal richtig küssen und sich gernhaben. Die Einladung nahmen alle wörtlich und posteten, was die Handies hergaben.

Restlos begeisterte Weddinghofener Neubürger.

Was sich Christian Weischede vom Verein „Wir in Weddinghofen“ als Motto ausgedacht hatte, fiel auf mehr als fruchtbaren Boden. Das zeigten die riesengroßen faszinierten Augen eines jungen Paares, das Arabisch spricht und erst seit kurzem in Weddinghofen lebt. Die Tochter bekam vom Stockbrot gar nicht genug, die Mutter betrachtete hingerissen die Tattoo-Auswahl und der Vater beobachtete glücklich die vielen Kinder, die sich beim Basteln ausprobierten. Weihnachtsmarkt: So etwas haben sie noch nie gesehen. Das macht Spaß, auch wenn alles reichlich fremd ist. Und wenn die neue Heimat noch einige Probleme macht: „Ich warte noch auf einen Platz im Deutschkurs und hoffe sehr, dass ich bald als Automechaniker arbeiten kann. Das habe ich gelernt“, sagt der junge Vater.

Der Nikolaus liest die Leviten.

So etwas wie den Mistelzweig, das Küssen und den Nikolaus mit dem Buch der „guten Taten“: Das will erstmal verstanden und verinnerlicht sein. Beim Weihnachtsmarkt auf dem Platz des ehemaligen Schulhofs vor dem kommunalen Integrationszentrum an der Schulstraße gab es jedenfalls auch für Neubürger das volle Weihnachtsprogramm. Auch die neuen Weddinghofener Einrichtungen machten mit: Die Kita am Grimberg verlieh ihren Lautsprecher. Eine frischgebackene Tattoo-Künstlerin bot ihre Künste zum verführerischen Weihnachtspreis an.

Mehr Vernetzung auch digital für Weddinghofen

Auch die ältere Generation nutzt die Mistelzweig-Tradition.

Die Vernetzung wollen „Wir in Weddinghofen“ auch auf anderer Ebene verbessern: Seit Samstag gibt es einen eigenen WhatsApp-Kanal. Dort können die Weddinghofener übrigens noch bis Weihnachten zeigen, wie sehr sie sich mögen: Bis Weihnachten steht das „Love Portal“ mit dem Mistelzweig für Selfie-Liebesbeweise neben dem Weihnachtsbaum am Ehrenmal und lädt zum Mitmachen und Posten ein.

Das Lagerfeuer war der magische Anziehungs- und Mittelpunkt des Wehnachtsmarktes.

Die Kindergärten sangen, die Laien-Tänzer luden zum Mitmachen ein. 14 Stände waren um das große Lagerfeuer mit dem Stockbrotangebot aufgebaut – bestückt mit der Kreativität des Stadtteils. Da gab es selbstgenähte Klorollenhalter oder Taschentuch-Sofas beim Blauen Kreuz, Selbstgebastelten Weihnachtsschmuck, Eingemachtes, Leuchtendes und Glitzerndes. Und viele Leckereien in flüssiger und dampfend heißer festerer Form. Richtig beliebt war allerdings die Liege der Tätowiererin, wo sich viele leicht zittrig überwanden und lang gehegte Träume in der Haut verewigen ließen.

Tattoo-Kunst zum Ausprobieren war ebenfalls begehrt.

Viele machten sich aber auch Gedanken. „Wie soll das werden, wenn der Platz hier bebaut wird?“, fragte eine ältere Weddinghofenerin sorgenvoll Organisator Christian Weischede. „Wir kümmern uns drum, keine Sorge“, versprach er bezogen auf die Pläne, dass hier ein neuer Supermarkt entstehen soll. Mit Problemen kennt er sich aus. Auch beim Weihnachtsmarkt lief nicht alles glatt, weil einige Teilnehmer kurzfristig absagen und Ersatz gefunden werden musste. Die Krankheitswelle hinterlässt auch hier ihre Spuren. Dem Andrang tat das keinen Abbruch: Es war voll wie nie unterm Mistelzweig.




Overberge eröffnet dicht gedrängt den Weihnachtsmarktreigen

Hoch hinaus ging es beim Voltigieren im Schulhof.

Wenn in Bergkamen die Weihnachtsmärkte öffnen, sind alle auf den Beinen. Dann wird der Budenzauber zum Stadtteilfest. Vor allem in Overberge. Wer hier die Adventszeit in vollen Zügen einläuten will, der muss schon früh da sein. Am Samstag war es jedenfalls schwer, auf vier Rädern überhaupt in die Nähe zu gelangen. Der Ansturm war immens.

Die Ehrlich-Sisters in zauberhafter Aktion.

Denn an der Overberge Grundschule fiel der Startschuss für den ersten der vier Bergkamener Weihnachtsmärkte. Ortsvorsteher Rainer Bartkowiak hatte auch diesmal wieder 40 Stände auf die Beine gestellt – mit reichlich Erfahrung. Immerhin war es die 15. Auflage. „Ich bin von Anfang an dabei – immer an der Technik und bei der Stromversorgung. Inzwischen als Organisator“, erzählt er und hat dafür nicht viel Zeit, weil auf der Bühne im Schulhof schon wieder der nächste Auftritt ansteht.

Bunt geschmücktes Willkommen für die Besucher.

Die Schreberjugend, Voltigieren, das Zauberinnen-Quartett der Ehrlich-Sisters, Jagdhornbläser, Chor und Nikolaus: Allein das Vorführ-Programm war stattlich. Die Zuschauermengen umso mehr: Wenn hier Zaubertricks gezeigt oder Kunststücke auf dem künstlichen Pferd präsentiert wurden, gab es für ein paar Minuten überhaupt kein Durchkommen mehr. Staus und stockender Durchgangsverkehr auch in und vor den Klassenräumen. Hier gab es alles, was rund um Weihnachten irgendwie von Relevanz ist.

Selbstgebasteltes von den Grundschulkindern beim Förderverein.

Da stapelten sich selbstgestrickte Mützen, Schals und Handschuhe in gewaltigen Mengen. Kleine und große gehäkelte Weihnachtswichtel bevölkerten die Gänge. Sterne und Weihnachtsbäume gab es aus Papier und Holz in allen Varianten. Selbstgestaltete Karten, selbstgemachte Marmeladen, ganze Dekorations-Sets für den guten Hospiz-Zweck: Hier fiel die Auswahl mehr als schwer. Zumal vieles dabei war, das direkt von den Kindern und Eltern der Grundschule stammte und dessen Erlös ihnen direkt wieder zugutekam. Dafür hatten alle extra gebastelt und alle Register der Kreativität gezogen – vom Kerzen-Häuschen bis zur tannengeschmückten Geschenkverpackung.

Lecker: Glühwein von der Feuerwehr.

Ganz schön anstrengend war es, eine Runde durch die Stände zu bewältigen. Da tat Erfrischung und Erholung not. Die gab es draußen im zünftig kalten Hüttendorf. Dort hatten die Vereine, Verbände und Parteien geballtes Ehrenamt für ein vielfältiges kulinarisches Angebot mobilisiert. Vom Glühwein über Pommes bis zum Reibekuchen und Pilz-Topf: Leckereien überall. Inklusive Karten für das ebenfalls garantiert handgemachte Theatervergnügen. Denn der Weihnachtsmarkt ist traditionell auch der Auftakt für den Kartenverkauf des Theatervereins, der aus dem Verkaufen nicht mehr herauskam.

WeihOV23_14
WeihOV23_14
WeihOV23_13
WeihOV23_13
WeihOV23_12
WeihOV23_12
WeihOV23_11
WeihOV23_11
WeihOV23_10
WeihOV23_10
WeihOV23_9
WeihOV23_9
WeihOV23_8
WeihOV23_8
WeihOV23_7
WeihOV23_7
WeihOV23_6
WeihOV23_6
WeihOV23_5
WeihOV23_5
WeihOV23_4
WeihOV23_4
WeihOV23_3
WeihOV23_3
WeihOV23_2
WeihOV23_2
WeihOV23_1
WeihOV23_1




Wohlschmeckende Schlachtplatte mit holpriger Jahresendabrechnung

Launiger Barbie-Auftakt für ein Schlachtfest mit anfangs rosaroter Brille.

Ein Schlachtfest war es nicht gerade. Aber hübsch angerichtet präsentierte Robert Griess seine Schlachtplatte im studio theater. Er kam zur Premiere seiner „Jahresendabrechnung“ mit einem gut gelaunten Ensemble und launigen Höhepunkten eines Jahres, das alles andere als komisch war. Vielleicht blieb auch deshalb ein überwiegend flaues Gefühl zurück und der Lacher des Öfteren im Halse stecken.

Linksversiffte Hamas-Debatte.

Ganz glatt lief es jedenfalls nicht bei der Erstaufführung des Traditionsprogramms, das der Kölner Kabarettist Robert Griess schon seit 2007 mit jährlich neuer Zusammensetzung initiiert. Es hakte hier und da, gerade bei den musikalischen Varianten der zurückliegenden Ungeheuerlichkeiten. Die Bergkamener verziehen aber jeden Versprecher und Stolperer und ließen sich willig mit hineinziehen in Klimawandel, Hamas-Debatte der Engagierten, rechtspopulistische Aufstiegsszenarien, nackten Bahnsinn oder Russeninvasionen, die in chronischen Staus stecken bleiben. Alice Köfer (Berlin) Holger Müller (Köln) und Kathi Wolf (Ulm) glänzten vor allem als Solisten. Die Themenauswahl traf allerdings nicht immer die wirklichen Jahreshöhepunkte und glitt gelegentlich in seichten Klamauk auf.

Beeindruckende Mimik gab es zu saftigen Inhalten.

Der Start war vielversprechend mit rundum rosaroten Barbie-Brillen-Blicken auf eine „gutaussehende“ und klimaneutrale Regierung in einem perfekten 2023, das ohne Brillen in einen Haufen Müll zerfiel. Den wie versprochen aufzuräumen, gelang zunächst recht ordentlich mit dem Morgenappell von Ausbilder Schmidt und bildungsfreien Rekruten in einer maroden Truppe, die den anstehenden Konflikten garantiert nichts entgegenzusetzen hat. Die Hamas-Debatte der Engagierten mit Meuchel-Samuel und Neid-Debatte und Nazis im ganz nahen Osten inklusive Höcke-Kanzlerschaft und Gen-Test traf nicht ganz den Kern. Die unfreiwillige Gebärden-Teilnahme im Bahn-Zoom-Meeting gehörte eher in längst vergangene Corona-Jahre, die sich mancher in digitaler Hinsicht wieder zurückwünschen mag.

Von Tierkadavern bis zur Flüchtlingsroten-Kreuzfahrt

Immer ein garantierter Lacher: Ausbilder Schmidt.

Isländische Volksweisen, die sich rückwärts gesungen als „alle meine Entchen“ entpuppten, waren zwar ulkig, aber mehr auch nicht. Und die Gründe-Forschung für den Aufstieg der Rechtspopulisten blieb in „linksversifften“ Gemeinplätzen mit Verschwörungstheorien, ungeimpftem Sperma und Lügenpresse stecken. Mit Tierkadavern auf dem Kopf  und optischem Waterboarding der Männer ging es in die internationale Trump- und Johnson-Politik, die mit Scholz heiter im Bällebad endete. Die rechtsverdrehte Quizshow mit dem Nazi-Uropa und teflonbeschichtete Skandale setzte sich nach der Pause mit analogen Erinnerungen inklusive Frontex-Grenzkontrolle auf der Mittelmeer-Flüchtlingsroute im Kreuzfahrt-Format fort.

Interessant: Die Emoji-Variante des Erlkönigs.

Die Esoterik-Messe entglitt etwas mit kurzer Kanzlerlinie beim Handlesen. Die schleichende Digitalisierung mit humanoider KI zum Geburtstag und Emoji-Erlkönig-Variante war dagegen amüsant, auch wenn das Wärmepumpen-Lied mit Udo Lindenberg-Einlage noch etwas Feinschliff benötigt. Ob wir uns alle 2024 in einer Wagenknecht-Republik wiedertreffen? Eines ist sicher: Es wird wieder ein Schlachtfest geben, für das es hoffentlich erfreulichere Anlässe gibt, die sich leichter entwirren lassen. Spaß macht es den Bergkamenern garantiert: Sie applaudierten am Freitag ausgiebig und dankbar für eine wohlschmeckende Jahresendabrechnung auf der Schlachtplatte.

Schlachtplatte_11
Schlachtplatte_11
Interessant: Die Emoji-Variante des Erlkönigs.
Schlachtplatte_10
Schlachtplatte_10
Schlachtplatte_9
Schlachtplatte_9
Schlachtplatte_8
Schlachtplatte_8
Schlachtplatte_7
Schlachtplatte_7
Schlachtplatte_6
Schlachtplatte_6
Beeindruckende Mimik gab es zu saftigen Inhalten.
Schlachtplatte_5
Schlachtplatte_5
Schlachtplatte_4
Schlachtplatte_4
Schlachtplatte_3
Schlachtplatte_3
Linksversiffte Hamas-Debatte.
Schlachtplatte_2
Schlachtplatte_2
Immer ein garantierter Lacher: Ausbilder Schmidt.
Schlachtplatte_1
Schlachtplatte_1
Launiger Barbie-Auftakt für ein Schlachtfest mit anfangs rosaroter Brille.




Mit Luke Mockridge und knallharter Stand-up Comedy in die neue LOL-Runde

Voll und ganz in seinem Element: Luke Mockridge war der Überraschungs-Auftritt beim ersten LOL-Event der neuen Saison.

Wenn das keine Überraschung war. Da sprang plötzlich Luke Mockridge über die Bühne – ganz und gar unangekündigt. Der Inbegriff der Stand-up Comedy höchstpersönlich als Ersatz für die Absage und den Krankheitsausfall zweier Kolleginnen dort, wo er selbst einmal angefangen hatte. Spitze Begeisterungsschreie, verdutztes Raunen, tosender Applaus: Der Auftakt für die neue LOL-Saison im studio theater hatte am Freitag einen echten Knaller. Rotzfrech, böse und knallhart wie eh und je.

„Bumillo“ ließ es bayerisch-gelassen angehen.

Dabei lieferten zunächst die Bergkamener die beste Selbstironie. Da ging es schnurstracks mit Moderator Lukas Wandke zum Saufen zu Claudia in den Partykeller, zum harten Bürojob auf das Chemiegelände und an die fragwürdigen „Rünther“ unter dem T-Shirt von Marina. Fast schon mitleiderregend schienen die Erlebnisse, die „Bumillo“ alias Christian Bumeder als bayerischer Hausmann mit Stahlkappen-Hausschuhen, süddeutscher Spitznamen-Kultur und Sisyphos-Hausmann-Rap im Gedenken an das gar nicht so lang zurückliegende Hausfrauen-Bild der historischen Werbung als erster auf der Bühne präsentierte.

Anschauliche Interpretation der weiblichen Raststätten-Problematik von Patricia Lürmann.

Etwas zünftiger übernahm Patricia Lürmann als „dicke Lesbe“ auf der Lava vor dem Raststätten-Klohäuschen mit Schüsselyoga und Dosenchampignons das Ruder. Hasserfüllt ging sie dem Kochbücher-Extremismus auf den Grund – mit interessanten Analogien zwischen Grillkultur und Salafismus inklusive Vegetarier-Outing. Luke Mockridge jedoch schöpfte aus dem Vollem. Den Anfang machte der bekannte Geschwister-Komplex, um dann nahtlos sämtliche Aliens zu entlarven, die im weltlichen Wahnsinn untergetaucht sind. Da bekamen die Liegeradfahrer auf fahrbaren Gynäkologenstühlen ebenso ihr Fett weg wie Zehenschuh-Träger, sämtliche Sarahs und Philipps und Jannicks der Erde und natürlich Heidi Klum bei der Übernahme der Weltherrschaft.

Blick in die eigene Selbstgerechtigkeit

Luke Mockridge beherrscht auch den Bühnentanz.

LOL ist junge Comedy und eine Bühne vor allem für alle, die noch keinen Star-Status haben. Das bedeutet in der Regel: Herzhaft hemmungslos wird hier vom Leder gezogen, ohne jede Scheuklappe. Ein Versprechen, das auch am Freitag von den drei Hauptakteuren eingehalten wurde. In der zweiten Hälfte ging es in umgekehrter Reihenfolge zur Sache. Und Luke Mockridge zog hier alle Register. Frischen Wind forderte er für den schlaffen deutschen Sport: Mit Nacktelfmetern und Entertainment-Frischkur „wie bei den Paralympics“. Dafür erntete er empörten Protest, den er sofort mit dem Spiegelblick in die eigene Selbstgerechtigkeit wieder zurückspielte. „Ein kleinwüchsiger Kollege hat den Gag geschrieben und fand ihn super.“ Damit war der Weg frei zu dem, worauf mancher vielleicht gewartet hatte: Gerade erst sei er raus aus dem „Shitstorm“ und seiner größten Sorge, nach dem Online-Hate der letzten Jahre und Monate im Dschungelcamp zu landen. Sogar sein Bruder sei aus der Fahrschule geflogen, weil er den gleichen Namen habe: Das sorgte für partielle Totenstille im Saal. Seine Verwunderung über „Frauen, die Autofahren lehren“ holten die Lacher zurück, auch wenn sie manchen im Halse stecken blieben.

Lukas Wandke hatte als Moderator seine eigenen Comedy-Qualitäten.

Krasse Selbstironie holte auch Patricia Lürmann mit „eineinhalb Händen“ und absurden Ärzte-Erlebnissen hervor, die mit dauerrotierenden Rollstühlen und „Kackstuhl“-Irrwegen endeten. Im Vergleich zum geordneten gesellschaftlichen Hühner-Gefüge im eigenen Garten blieb da nur eine Schlussfolgerung: „Der Idiot ist zurück – und wird gewählt“. Das „Meinen-Dürfen“ führt zur angetasteten Menschenwürde. Das saß, bevor es als Finale einen tieferen Einblick in die Spülmaschinen-Philosophie mit Handstandduschern und brutaler Brezn-Kalorien-Realität inklusive bayerischem Techno von Bumillo gab.

Alle Akteure beim letzten Vorhang mit stehenden Ovationen.

Ein mehr als erstklassiger Comedy-Abend, der erreichte, was gutes Kabarett soll: Betretene Selbsterkenntnis, Spiegel für eigene Vorurteile, nachdenkliche Einblicke und vor allem schonungslose Gags. Und Belohnungen für Claudia und die anderen witzigen Bergkamener: Tickets für die nächste LOL-Runde am 23. Februar, dann wieder im Stadtmuseum in Oberaden.

LOL1_1
LOL1_1
LOL1_2
LOL1_2
Holte echte Comedy-Qualitäten aus dem Bergkamener Publikum heraus: Moderator Lukas Wandke.
LOL1_3
LOL1_3
Gemäßigt startete Bumillo den LOL-Reigen im studio theater.
LOL1_4
LOL1_4
LOL1_5
LOL1_5
LOL1_6
LOL1_6
LOL1_7
LOL1_7
LOL1_8
LOL1_8
Tanzen kann Luke Mockridge auch.
LOL1_9
LOL1_9
LOL1_10
LOL1_10
LOL1_11
LOL1_11




Jubiläumswald wächst weiter – und lässt Tränen kullern

Alle packten am Samstag beim Pflanzfest mit an – egal ob Klein oder Groß.

Zwischendurch musste Kelsey Klamath tatsächlich Handschuhe überstreifen. Auf der Pflanzfläche III des Jubiläumswald war zum 33. Pflanzfest dann doch der Herbst zwar mit punktuell strahlendem Sonnenschein, aber frischem Wind aufgezogen. Die Saiten ihrer bis dahin virtuos bearbeiteten Gitarre fühlte sie nicht mehr richtig. Gut, dass die meisten Baumpaten gut vorbereitet waren – mit Mützen, Schals, Gummistiefeln und Handschuhen. Ein Paar wurde ihr von mitleidigen Zuhörern sofort zum Auftauen zur Verfügung gestellt.

Auch der Kanuverein Rünthe pflanzte einen Baum – zum ersten Mal.

Zum Glück, denn die Musik tat an manchen Pflanzstellen an der Overberger Straße bitter Not. Beim Kanuverein Rünthe beispielsweise rollten viele Tränen. Die Mitglieder setzten zum ersten Mal einen Baum in den Boden des Jubiläumswaldes – für ihr im Frühjahr verstorbenes Mitglied Rolf-Dieter Bartsch. „Er war 40 Jahre unser bester Mann, die kreative Seele der Technik, Steuermann im Drachenboot, Hausmeister und Kaffeefee – er war einfach großartig“, sagt einer, dem dabei das Wasser in die Augen steigt. „Der Baum ist eine schöne Erinnerung an ihn, der uns ganz furchtbar fehlt“, sagen alle. Auch Ehefrau und Tochter waren dabei und hielten sich fest in den Armen. „Das ist so ein schönes Zeichen – ich wäre gar nicht auf die Idee gekommen“, sagen beide. „Der Kanuverein war sein Leben, das hätte ihm gefallen.“

Pflanzte für 35 Jahre Burning Heart einen prächtigen Baum: Frontmann Thomas Leitmann mit Ehefrau und Hund.

Am anderen Ende der Pflanzfläche legte Thomas Leitmann, der Frontmann von Burning Heart, noch eine letzte Schüppe Erde an den Spitzahorn. „Das war mal überfällig – eigentlich seit 10 Jahren“, sagt er. „Ich hatte schon oft davon gehört und eigentlich hatten wir schon zum 25. Bandjubiläum vor, einen Baum zu pflanzen. Irgendwie ist aber immer etwas dazwischengekommen.“ Für die meisten Band-Kollegen war das auch am Samstag so. Thomas Leitmann war allein mit Ehefrau und Hund vor Ort. „Alle haben jetzt die Anweisung, im Sommer zum Gießen anzurücken“, sagt er lachend. Schließlich soll der Baum zum 35-Jährigen von Burning Heart auch vernünftig angehen. „Wir sind privat absolute Ahorn-Fans, da war die Baumwahl keine Frage“, sagt er. Die Band probt mit 2 Mitgliedern mit Bergkamener Wohnsitz immer noch in Bergkamen. Also verstand sich auch die Ortswahl von selbst

Ab sofort Anmeldungen für Pflanzung im Frühjahr

Erstklassige Musik durfte nicht fehlen. Auch Verpflegung stand für die Baumpaten bereit.

Einen Ahorn gab es von den Kindern und Enkelkindern auch zur Diamantenen Hochzeit von Klaus und Christel Pott. „Das ist doch eine schöne Sache, um sich jedes Jahr hier zu treffen und gemeinsam anzustoßen“, ist sich die Familie einig. An Maria Charlotte Müller erinnert jetzt eine Silber-Linde. „Sie ist kürzlich verstorben und war eine hingebungsvolle Gärtnerin mit einer großen Begeisterung für Bienen. Wenn die Bienen sterben, stirbt auch die Menschheit, hat sie immer gesagt“, erzählt ihre Enkelin. Deshalb war es auch selbstverständlich, dass sie einen Baum bekommt, den die Bienen lieben. „Der passt super zur Oma“, sagen alle. Sie sind aus Werne, Bergkamen, Witten und Weddinghofen gekommen, um mit der Pflanzung eine bleibende Erinnerung an sie zu schaffen.

Der Baubetriebshof und die Firma Röttger bereiteten die Bäume für die Pflanzung vor.

36 Bäume kamen am Samstag in den Boden: 10 mal Spitzahorn, 8 mal Silberlinde, 7 mal Bergahorn, 5 mal Schwarznuss, 3 Stileichen, 2 Rotbuchen und eine europäische Lärche. Übrigens wurde alles sorgsam vom Baubetriebshof und der Firma Röttger vorbereitet. Seit 2006 sind damit 898 Erinnerungen an Tod, Geburt, Hochzeit, Eheglück, Taufe, Konfirmation/Kommunion, Abitur und alle erdenklichen anderen Lebensereignisse auf den drei Flächen des Jubiläumswaldes geschaffen worden. Pflanztermine gibt es im Herbst und im Frühjahr. Für die nächste Pflanzung am 6. April nimmt das Bürgerbüro schon jetzt Bestellungen entgegen. Die Kosten: 130 Euro.

Jubiläumswald1
Jubiläumswald1
Jubiläumswald2
Jubiläumswald2
Jubiläumswald3
Jubiläumswald3
Jubiläumswald4
Jubiläumswald4
Jubiläumswald5
Jubiläumswald5
Jubiläumswald6
Jubiläumswald6
Jubiläumswald7
Jubiläumswald7
Jubiläumswald8
Jubiläumswald8
Jubiläumswald9
Jubiläumswald9
Jubiläumswald10
Jubiläumswald10
Jubiläumswald11
Jubiläumswald11
Jubiläumswald12
Jubiläumswald12




Mit Schmäh und Dachboden-Philosophie anspruchsvolle Kabarett-Spuren hinterlassen

Holte Erhellendes aus dem Dachboden-Gerümpel, nicht nur mit der Taschenlampe: Stefan Waghubinger.

Ja Servus! Das war mal ein anderer kabarettistischer Abend im studio theater. Mit Taschenlampe, einer Tasse mit schlechtem Wein und einem verrümpelten Dachboden. Vor allem aber mit einem Hauch von Wiener Schmäh, viel hausgemachter Philosophie und entstaubender Selbstfindung. Gut, dass Stefan Waghubinger sein Sakko aus-, den Husten raus- und die erhellende Erkenntnis trotz Erkältung nie verließ: Sein Debüt auf der Bergkamener Kabarett-Bühne war nachhaltig. Schade, dass sich das viele am Freitagabend entgehen ließen.

Da muss sich manchmal doch aufregen über die guten Tage, die jetzt hätten kommen können.

„Den kennt man ja nicht“, sagte einer, der sich dennoch auf das Unbekannte einließ. „Das ist ja ein Österreicher, hoffentlich versteht man den überhaupt“, sorgte sich eine andere Stammbesucherin. Immerhin stapelte sich RuhrPott-Weiß in der Kulisse als Anker für die ganz Ängstlichen. Der Kontrast zu seinem Vorgänger Matze Knop hätte größer auch nicht sein können. Mit akzentuierten Denkpausen schlich Stefan Waghubinger um Tische, Stuhl, Besen und Zeitungsstapel herum und sortierte ruhig plaudernd sein Übriggebliebenes, seine (Alb-)träume und das, was hätte kommen können.

Die leeren Rahmen füllen sich immer wieder.

Von der Schwammerlsuppe ging es irgendwie fast logisch zum großen philosophischen Scrabble-Spiel mit Papst, Dalai Lama und Co., winkenden Jesuskindern made in China in der Krippe, gestrickten Captain Kirk-Jacken samt Begegnung mit dem Bild vom eigenen Ich, in Schokolade erstarrten Märtyrern zur wahrhaftigen Konfrontation mit der personifizierten nackten Wahrheit. Was ein wenig depressiv anmutete, verbarg hinter dem zerstreuten Plauderton süffisant Handfestes. „Ich weiß es vorher und es kommt doch anders“, nicht nur mit der Schwammerlsuppe. Und alles reagiert ständig unzuverlässig: „Wenn sich etwas im Leben verändert, müsste es doch lauter sein!“, sagte er und ging nahtlos zum Loslassenlernen und eingebauten Sollbruchstellen im Leben über. Wozu kaputte Toaster doch gut sein können.

Prost: Der aufgehobene Wein tut jetzt Not.

Ehemals gemoppte Minderheiten sind jedenfalls längst Mehrheiten, Zufall und Notwendigkeit wachsen sich mit der Evolution einigermaßen krankhaft aus – nicht nur zu Hamsterkäufen. Die leeren Rahmen füllen sich jedenfalls immer wieder neu mit erstaunlichen Erkenntnissen. Auch als Biene Maja zwischen Milliarden Sternen vor dem Spiegel. Wären wir doch alle auf den Bäumen geblieben, dann wäre wenigstens die globale Wohnungsnot gelöst. Und hinter den betenden Dürer-Händen steckt in Wahrheit der religionsfreie Mückenmord. Sinnfreies zum Religiösen erklären, das macht vieles erträglicher. Und es gibt noch die genialen Eichhörnchen, die einfach nur nach der Nuss suchen.

So sieht’s aus: Die Wahrheiten liegen überall auf dem Dachboden.

Paradoxe Intervention, die dennoch zum Selbstmord führt. Sozialismus, der die Ausbeutung vorantreibt. „Wo ist der Asteroid, wenn man ihn braucht?“, fragt Waghubinger. Er hat am Freitag auf jeden Fall in Bergkamen Spuren hinterlassen. Mit mehr oder weniger direkt ausgeplauderten Wahrheiten, die garantiert noch über den Abend hinaus nachwirken. Servus. Wiedersehen macht Freude! Und: Die guten Tage kommen bestimmt noch.




Bergkamener Pyramide schickt Lichtwünsche in den Himmel

Die beleuchtete Pyramide wächst stetig in den Himmel der Marina hinauf.

Schnell nochmal im Internet nachschauen, wie Südamerika wirklich aussieht. Dann sind alle Kontinente auf die Acrylkugel gemalt. Eine Weltreise sollen die blauen Linien symbolisieren. Das würde das Ehepaar so gern einmal machen. Große Herzen in allen Farben entstehen an einem anderen Tisch. „Ich wünsche mir einfach nur Liebe und mehr Rücksicht aufeinander“, sagt die Urheberin. Direkt nebenan sind blaue Linien das Symbol für Wasser. Der Stift setzte gerade an, ein Boot auf das durchsichtige Plastik zu malen. „Ein Boot, das ist mein Traum“, meint die Bergkamenerin, die sich jetzt ganz auf das Malen konzentriert.

Die Bergkamener bemalen fleißig eine Kugel nach der anderen.

Hinaufwachsen in den Himmel sollen die Wünsche und Träume der Bergkamener. Dort oben sollen sie bei den Göttern, Kräften, Energien oder was auch immer Gehör finden. Ganz so, wie es sich die Menschen schon seit Tausenden von Jahren vorstellen, wenn sie Pyramiden bauen. Diese Pyramide lebt nur vier Stunden lang in der Marina in Rünthe. Kaum haben die Teilnehmer ihre Kugeln verziert, werden sie auch schon gestapelt. 200 Stück, vier Meter hoch. Ein Podest und Gitter für jede Etage geben den Kugeln Halt. Licht strahlt von innen die Wünsche an. Schließlich soll der Himmel sie auch wirklich sehen. Um 19 Uhr geht es los, um 23 Uhr wird alles wieder abgebaut.

Christine Behr vor der Pyramide mit einer der 200 verzierten Acrylkugeln.

Die Kugeln mit ihren Wünschen und Träumen verschwinden danach aber nicht. „Sie werden in andere Kunstwerke integriert und leben weiter“, schildert Künstlerin Christiane Behr. Daheim in Mönchengladbach wird sie die Kugeln weiterbearbeiten. „Mir ist es wichtig, die Kunst Menschen näher zu bringen, die sonst weniger damit zu tun haben. Ich will sie mitgestalten lassen“, schildert sie und schaut begeistert zu, wie immer mehr Menschen auf dem Platz in der Marina kommen. „Es ist toll, wie groß die Resonanz und das Interesse hier in Bergkamen sind“, freut sie sich.

Die Pyramide als großer persönlicher Traum

Liebe ist den Bergkamenern wichtig.

Die Gesundheit steht ganz hoch im Kurs bei den Wünschen der Bergkamener. Aber auch der Frieden und mehr Miteinander sind angesichts der aktuellen globalen Entwicklungen gefragt. Manchmal sind die Wünsche aber auch sehr persönlich und individuell. Ein Junge wünscht sich dringend „Tausend Kätzchen“. Ein anderer kann ohne Lamborghini fast nicht mehr leben.

Eine tolle Kulisse entstand mit der Pyramide.

Für Christine Behr geht mit dem Projekt jedenfalls ein großer persönlicher Wunsch und Traum in Erfüllung. „Eine Pyramide in dieser Form wollte ich schon immer umsetzen“. Auch für die Stadt Bergkamen erfüllt sich mit dieser Nacht der Lichtkunst ein Wunsch: Noch mehr Kunst in den öffentlichen Raum zu bringen, ganz getreu dem Ruf als besonders experimentierfreudige und kunstverbundene Kommune. Dass die Pyramide in unmittelbarer Nähe zu den Lichtsignalen von Mischa Kuball entsteht, ist daher auch kein Zufall. Irgendwie wollen beide Werke Zeichen in den Himmel senden. Vielleicht klappt es ja zusammen noch besser.

Besucher aus Ahlen schauten sich das Ergebnis in dieser Nacht im Rahmen einer Exkursion an. Im Gegenzug konnten Bergkamener nach Ahlen fahren und sich dort ebenfalls umschauen. Führungen gab es aber auch innerhalb des Stadtgebiets zu den Lichtkunstobjekten.

Perspektive von innen: Der Ehemann der Künstlerin stapelt eine weitere Kugeln auf die Pyramide.

Bis dahin war der Ehemann von Christine Behr ununterbrochen im Einsatz. Unablässig kletterte er die Leiter hoch, um eine Kugel nach der anderen aufzustapeln. Denn an den beleuchteten Tischen und in einem Pavillon entstanden die Pyramiden-Elemente fast im Akkord. Oder die Teilnehmer brachten sie mit. Auch die Helfer vom Fachbereich Kultur der Stadt Bergkamen hatten an diesem Abend und schon Wochen davor ganz andere Aufgaben als gewohnt. „Richtig spannende“, waren sich alle einig. Die Lichttechnik, die Gitter mit den richtigen Abständen: Hier gab es alle Hände voll zu tun.

Mit einem beeindruckenden Ergebnis, denn die Pyramide machte sich optisch ganz prächtig. Auch wenn sich vor allem die Erwachsenen bei dem Projekt überwinden mussten. „Viele haben doch Hemmungen, etwas zu zeichnen oder zu malen oder überhaupt ihre eigenen Wünsche auszudrücken“, hat Christine Behr beobachtet. „Viele befürchten, sie könnten das nicht gut genug – dabei geht es darum gar nicht. Es geht um das gemeinsame Schaffen!“

Lichtkunst1
Lichtkunst1
Lichtkunst2
Lichtkunst2
Lichtkunst3
Lichtkunst3
Lichtkunst5
Lichtkunst5
Lichtkunst6
Lichtkunst6
Lichtkunst7
Lichtkunst7
Lichtkunst8
Lichtkunst8
Lichtkunst9
Lichtkunst9
Lichtkunst10
Lichtkunst10
Lichtkunst11
Lichtkunst11
Lichtkunst12
Lichtkunst12
Lichtkunst13
Lichtkunst13
Lichtkunst14
Lichtkunst14
Lichtkunst15
Lichtkunst15
Lichtkunst16
Lichtkunst16
Lichtkunst17
Lichtkunst17
Lichtkunst18
Lichtkunst18
Lichtkunst19
Lichtkunst19
Lichtkunst20
Lichtkunst20
Lichtkunst21
Lichtkunst21
Lichtkunst22
Lichtkunst22
Lichtkunst23
Lichtkunst23
Lichtkunst24
Lichtkunst24
Lichtkunst25
Lichtkunst25
Lichtkunst26
Lichtkunst26