Auch nach 20 Jahren ist Oberaden im Weihnachtsrausch

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Mancher ging immer der Nase nach und strandete mit viel Wasser im Mund vor der 100 Jahre alten Spekulatiusmaschine im Keller. Andere folgten ihren Augen und verloren spätestens im Meer von hunderten mikroskopisch kleiner Weihnachtsmänner den Überblick. Wer auf seine Ohren hörte, bekam handfeste Chormusik geboten. Kurz: Der Oberadener Weihnachtsmarkt bot etwas für alle Sinne.

Geschwisterliche Harmonie im Karussell.
Geschwisterliche Harmonie im Karussell.
Auch die Zeitzeugen waren mit einem eigenen Stand vertreten.
Auch die Zeitzeugen waren mit einem eigenen Stand vertreten.

Wer denkt, dass sich nach 20 Jahren eine Art Gewöhnungsfaktor einschleicht, der täuscht sich. Auch am Wochenende drängten sich die Menschen auf dem Museumsplatz und in den Museumsräumen, um Reibekuchen zu probieren, den Kindern im Karussell zuzuschauen oder am Museumsstand des persönlichen Vertrauens das Kontingent an potenziellen Weihnachtsgeschenken aufzustocken. Der Oberadener Weihnachtsmarkt ist eben einfach ein Muss und hat bei Besuchern weit über die Stadtgrenzen hinaus einen festen Platz im Terminkalender. Kein Wunder, denn hier gibt es augenscheinlich alles – vor allem Handgemaches und viel Lokalkolorit. Auch wenn der Museumsumbau das Standrepertoire in diesem Jahr ein wenig schrumpfen ließ.

Hier entsteht eine rekordverdächtige Häkeldecke.
Hier entsteht eine rekordverdächtige Häkeldecke.

Aber auch wem nach weihnachtlich Kuriosem aus dem Erzgebirge ist, der wird hier fündig. Mini-Krippen aus Afrika stehen direkt neben Ringen aus alten Knöpfen oder BVB- und Schalke-Socken. In allen Winkeln werden Tischdecken mit beängstigendem Durchmesser gehäkelt, raffinierte Schals gestrickt oder Miniatur-Socken mit winzig kleinen Träumen und Wünschen gefüllt. Darunter Aussteller, die schon seit der ersten Stunde dabei sind.

 

 

Von Kuscheltieren und Schwippbögen

Eine echte Bären-Leidenschaft praktiziert Susanne Zarske seit 25 Jahren.
Eine echte Bären-Leidenschaft praktiziert Susanne Zarske seit 25 Jahren.

Susanne Zarske hat eigentlich ihren festen Platz im Nebengebäude des Museums. Jetzt hat sie ihre rund 30 Teddybären im Erdgeschoss des Museums aufgebaut. Jedes einzelne Exemplar im blonden, braunen, roten oder blauen Pelz ist ein individuelles Geschöpf, hergestellt in acht bis 18 Stunden Arbeit. Angefangen hat ihre Leidenschaft für die Kuscheltiere vor 25 Jahren. Was anfangs durchaus lukrativ motiviert war, „ist heute nur noch ein Hobby und macht einfach Freude“, sagt die Dortmunderin. Weil sie selbst allergisch ist, benutzt sie nur Naturmaterialien wie Alpakagarn. Ein gutes Dutzend Bären entsteht im Jahr unter ihren Händen – zumeist ausgerichtet an der Nachfrage. Nebenbei stockt sie ihr Angebot mit Strickwaren auf.

Lecker: Handgemachte Reibekuchen.
Lecker: Handgemachte Reibekuchen.

Vor dem Museum haben sich derweil ebenfalls alte Bekannte versammelt. Der Weihnachtsmann zieht mit kleinen Geschenken seine Runde durch das vom SPD-Ortsverein aufgebaute Budendorf. Schulen, Kitas und Vereine haben neben dem von Kindern geschmückten Weihnachtsbaum ihre Produkte aufgebaut. Schwippbögen, Weihnachtsdeko, selbstgemachte Liköre: Auch hier gibt es viel zu sehen und zu probieren, während sich auf der Bühne die Gruppen abwechseln. Im Zelt des SuS Oberaden rollen die Spielsteine und dreht sich das Glücksrad. Im Karussell umarmen sich die Geschwister, während es im Flugzeug hoch hinaus geht und es hier garantiert den besten Überblick gibt. Eben ganz und gar gute Tradition – seit 20 Jahren.