Au revoir, Hélène! – 17-jährige Französin lernte bei Bayer den deutschen Arbeitsalltag kennen

image_pdfimage_print

Deutschland als Wirtschaftsstandort. Die deutsche Arbeitswelt. Deutsch als relevante Sprache auf dem Arbeitsmarkt. All das lernte die 17-jährige Französin Hélène Stanley im Rahmen eines Praktikums bei Bayer in Bergkamen kennen. Der Kalender sorgte dafür, dass die Abiturientin am 31. Oktober und 1. November zudem zwei kirchliche Feiertage erlebte – und undeutsches Brauchtum wie Halloween.

Sina Krickhahn, Chemielaborantin im 2. Ausbildungsjahr, assistiert Hélène Stanley bei der Arbeit im Ausbildungslabor. Fotos Bayer AG

Lisa Puzicha, angehende Chemielaborantin im 2. Ausbildungsjahr, hatte Hélène während ihres Deutschland-Aufenthalts bei sich zu Hause aufgenommen – Freizeitprogramm inklusive. Neben einer Halloween-Party lernte der Gast aus Caen (Normandie), den Zoo in Münster, den Maxipark in Hamm und eine deutsche Kegelbahn kennen.

Bei Bayer waren die beiden jungen Frauen vor allem im Ausbildungslabor aktiv. „Wir haben den Wirkstoff von Aspirin hergestellt. Und ich habe eine Werksführung bekommen“, schildert Hélène in fehlerfreiem Deutsch. Nur ein kleiner Akzent verrät die Herkunft der jungen Französin, die auch fließend Englisch spricht. Kein Wunder: Der Vater ist Engländer. Der Onkel jedoch ist in Deutschland verheiratet.

„Ich habe zwei Cousins in München, mit denen ich mich gerne in ihrer Muttersprache austauschen möchte“, berichtet Hélène, die seit der 6. Klasse Deutsch lernt – mittlerweile in zehn Unterrichtsstunden wöchentlich. Ein Vierteljahr als Austauschschülerin in Chemnitz, Besuche in Berlin und Köln und natürlich bei der Familie in Bayern haben die Deutsch-Kenntnisse der Abiturienten perfektioniert.

Neben Lisa Puzicha (2. v. l.) standen Hélène Stanley (Mitte) weitere hilfsbereite Bayer-Auszubildende zur Seite.

Will sie nach dem Abitur, dem Baccalaurèat, auch einen Beruf ergreifen, bei dem sie Deutsch benötigt? „Nein, ich möchte Medizin studieren. Ich liebe Biologie und Chemie. Deshalb habe ich mich für das Praktikum bei Bayer beworben.“ Möglich gemacht hat den Aufenthalt in Bergkamen das Goethe-Institut in Paris, mit dem der Bayer-Standort bereits seit vielen Jahren kooperiert. Außerdem waren das Auswärtige Amt und die Deutsch-Französische Industrie- und Handelskammer beteiligt.

Am Ende ihres Praktikums zieht Hélène Stanley eine erfreuliche Bilanz. Sie hat viel Neues erfahren und über die Größe des Bayer-Standortes ebenso gestaunt wie über den (für eine Französin) frühen Arbeitsbeginn. Und nicht nur das: „Ihr habt so viele lange Begriffe, die sich aus vielen Wörtern zusammensetzen. Zum Beispiel ‚Naturwissenschaften’. Französisch ist da unkomplizierter. Da heißt das einfach Sciences“.